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Hier stinkt's!

Hier stinkt's!

Titel: Hier stinkt's! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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lustig zu machen. Ich ließ den Knauf los. Aber ich würde es ihm schon zeigen. Irgendwie. Ich würde schon einen Weg finden, in den Raum zu gelangen. Was würde ein Spion tun? Ich dachte an die Filme, die ich gesehen hatte.
    »Wir könnten sie eintreten«, schlug ich vor.
    »Das ist eine verstärkte Metalltür, Nathan. Aber wenn du neugierig bist und unbedingt sehen willst, was passiert, wenn deine Zombiezehen auf acht Zentimeter gehärteten Stahl treffen …«
    »Das hätten Sie wohl gern, was?«
    Er zuckte die Schultern. »Dann wäre ich wenigstens nicht der Einzige, dem es schlecht geht. Im Moment leide ich nämlich ziemlich.«
    »Da bin ich mir sicher«, murmelte ich.
    Aber er hatte recht – die Tür einzutreten würde nichts bringen. Ich griff in meine Tasche und holte den Schlüsselbund heraus. Dann fiel mir ein, dass das ziemlich sinnfrei war, weil die Tür gar kein Schlüsselloch hatte. Aber als ich die Schlüssel wieder zurück in die Tasche schob, fiel mir etwas anderes ein.
    »Hey, das habe ich in Smetchinskis Hosentasche gefunden.« Ich fischte den Zettel aus meiner Tasche und zeigte ihn Mr Murphy. »Sie sind doch sicher gut im Codes knacken. Legen Sie los.«
    » CXATEHWM .« Mr Murphy studierte den Zettel einen Moment lang. »Sieht aus, als wären es Zahlen, aber er hat sie wegradiert. Schade, dass wir nicht im BUM sind. Das Labor würde das mit Leichtigkeit entziffern.« Er gab mir den Zettel zurück. »Hier, deine Augen sind bestimmt besser als meine. Halt es an einer Ecke fest. Manchmal kann man bei indirektem Licht die Vertiefungen erkennen, die der Stift hinterlassen hat.«
    Ich hielt den Zettel schräg und kniff die Augen zusammen. Er hatte recht. Ich konnte die ersten drei Zahlen lesen. »Zwei, neun, dann vielleicht noch eine Zwei …« Ich versuchte es weiter, aber mehr konnte ich nicht erkennen.
    »Lass uns hier abhauen«, sagte Mr Murphy. »Wir müssen die Bundessicherheitspolizei rufen, damit diese Männer in Gewahrsam genommen werden.«
    »Aber wir brauchen den Computer. Und wir wissen immer noch nicht, was sie vorhaben.« Ich starrte auf den Zettel. Irgendetwas kam mir bekannt vor an den Buchstaben und Zahlen.
    »Ein guter Spion muss wissen, wann er abhauen muss«, drängte Mr Murphy. »Es wäre ganz wunderbar, ihre Daten zu haben, aber es wäre alles andere als wunderbar, noch mal gefangen genommen zu werden, bevor wir Hilfe rufen können.«
    »Wir wissen die ersten drei Zahlen«, überlegte ich. » CXA ist zwei-neun-zwei.«
    »Das reicht nicht aus, um den Code zu knacken«, meinte Mr Murphy. »Außerdem können C und A wohl kaum für dieselbe Zahl stehen, es sei denn, sie verwenden einen beweglichen Verschlüsselungscode oder eine Einweg-Tastatur. Das macht aber keinen Sinn bei einer Nummernkombination. Es muss ein ganz einfacher Code sein.«
    Ich hörte nicht richtig zu, weil ich endlich dahintergekommen war, was mir im Kopf herumging. »Ich hab’s!« Ich hielt den Zettel neben die Tastatur und tippte ein paar Zahlen ein: 29283496.
    »Nathan, hör auf, damit herumzuspielen«, sagte Mr Murphy.
    Ich hörte ein paar Klicks, ein Surren und dann das schleifende Geräusch von Metall, das gegen Metall reibt. Das rote Lämpchen an der Tastatur wurde grün. Die Tür sprang auf. Gleichzeitig sprang Mr Murphys Mund auf. Das war ein schöner Anblick.
    »Wie …?« Er riss mir den Zettel aus der Hand und starrte darauf. Dann starrte er auf die Tastatur. »Ich verstehe nicht.«
    »Wahrscheinlich verschicken Sie keine SMS «, sagte ich. »Viele alte Leute tun das nicht.«
    »Ich hab schon mal eine SMS verschickt«, widersprach Mr Murphy. »Es ist ziemlich umständlich. Außerdem bin ich nicht alt.«
    »Stimmt. Jedenfalls entsprechen die Buchstaben auf dem Zettel denen, die auf einem Handy neben den Zahlen stehen. Jeder, der oft SMS schreibt, würde dahinterkommen. Ich muss die Buchstaben gar nicht sehen. Ich weiß, wo sie sind. Ich kann sogar mit geschlossenen Augen SMS schreiben.« Ich machte die Tür ganz auf.
    In dem Raum war ein Schreibtisch mit einem Laptop darauf. Ich nahm den USB -Stick aus der Tasche. Aber Mr Murphy griff einfach nach dem Laptop. »Lass uns gehen. Wir können das im Auto machen.«
    Wir liefen durch den Tunnel zurück. Mr Murphy stützte sich ein wenig auf mich, aber es war offensichtlich, dass er am liebsten so getan hätte, als bräuchte er keine Hilfe. Er hielt an, als wir durch die Tür kamen, und sah auf Smetchinski hinunter. »Er wird für eine Weile außer

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