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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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passt zu ihr.«
    »Bist du sauer auf deine Mummy?«, fragte Izzy, als Sophie sich gerade zu erkennen geben wollte. Sie hielt inne und wartete auf Seths Antwort.
    »Sie nervt mich oft«, antwortete Seth. »Na ja, ich weiß, dass sie durch die Hölle gegangen ist, als sie mich so jung bekommen hat und ganz allein war. Und sie hat verdammt viel aus ihrem Leben gemacht, wenn man es recht bedenkt. Hat ihren eigenen Betrieb aufgebaut, hat ihr eigenes Haus, bezahlt ihre Rechnungen selbst und hat mich auf die Kunsthochschule geschickt. Sie hat immer ihr Bestes für mich gegeben. Aber manchmal habe ich den Eindruck, sie denkt, ich wäre ihr Besitz, weil sie das alles für mich getan hat, versteht ihr? Und die Sache mit eurem Dad, meinem Dad … Es ist ja nicht das erste Mal, dass sie versucht hat, mich mit einem Typen zu überraschen, und mir sagt, wo es langgeht. Sie war einmal mit einem ziemlich anständigen Kerl verheiratet, als ich ein bisschen älter war als ihr. Sie hat mir erklärt, er wäre mein Dad, sie hat gesagt, ich sollte ihn als meinen Dad annehmen und ihn lieb haben und so. Zuerst wollte ich nicht, aber ich wollte sie glücklich machen, und sie sagte, es würde sie glücklich machen, wenn ich ihn lieb haben könnte. Deshalb habe ich mich bemüht, habe ihn gemocht. Ihn sogar lieb gehabt. Es war für mich eine große Sache, diesen Typen in meinem Leben zu haben, ihn mit ihr zu teilen und ihm zu vertrauen … Und dann hat es mit den beiden nicht geklappt, und er war weg. Wir haben nie mehr etwas von ihm gehört, weil sie das nicht wollte. Und ich sollte alles vergessen, was ich für ihn gefühlt habe, sollte einfach vergessen, dass er mein Dad war und so tun, als hätte es ihn nie gegeben. Und jetzt versucht sie die gleiche Scheiße wieder. Aber jetzt bin ich erwachsen – jetzt brauche ich keinen Dad mehr. Ich brauche niemanden mehr, der mir sagt, was ich tun soll, verdammt. Wisst ihr, was ich meine?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete Bella bedächtig. »Nicht genau. Aber sie ist vier, und ich bin sieben. Du solltest vor uns eigentlich nicht fluchen.«
    »Scheiße, tut mir leid«, sagte Seth. »Ich habe ganz vergessen, dass ihr noch so kleine Häschen seid.«
    »Ich habe Daddy lieb gehabt, und dann ist er gegangen«, erzählte ihm Bella. »Ich war klein, kleiner als sie, aber ich habe mich an ihn erinnert und ihn vermisst, obwohl ich noch ganz klein war. Dann ist Mummy gestorben. « Sie sprach das Wort vorsichtig aus, als wäre sie sich bewusst, wie wichtig es war, wie sehr dieses Wort ihr Leben verändert hatte. »Wir waren sehr, sehr traurig, und dann ist Tante Sophie gekommen und hat uns von unserer Großmama abgeholt und zu sich genommen und sich um uns gekümmert.«
    »Und uns Nuggets essen lassen«, erinnerte sich Izzy begeistert.
    »Und dann ist Daddy zurückgekommen«, fügte Bella hinzu.
    »Ich habe nicht einmal gewusst, dass er mein Daddy ist«, sagte Izzy und kicherte. »Das war ein bisschen komisch.«
    »Aber ich schon, ich wusste es«, erklärte Bella. »Ich mochte ihn nicht sonderlich. Weil er so lange weg war, und ich habe mich komisch und wütend und eingeschüchtert gefühlt, aber nicht auf lustige Weise komisch. Komisch auf unangenehme Weise.«
    »Du hast ihn angebrüllt«, erinnerte Izzy sie. »Und weißt du noch, wie wir aus Tante Sophies Mantel ein Zelt gebaut haben und ich in der Toilette festhing?«
    Seth kicherte, als Izzy an seiner Schulter einen Lachanfall bekam.
    »Das macht sie immer so«, erklärte Bella. »Sie lacht, wenn sie eigentlich Angst hat. Ich bin der einzige Mensch, der das weiß. Und jetzt du.«
    »Cool«, sagte Seth. »Es ist wirklich cool, zu lachen, wenn man Angst hat. Wie das Pfeifen im Walde.«
    »Aber ich kann nicht pfeifen«, stellte Izzy fest.
    »Mann, ich kann super pfeifen.« Seth grinste sie an. »Ich bring es dir bei, Süße.«
    Er wandte sich an Bella. »Und was ist passiert, dass es mit deinem Dad wieder gut war?«
    »Tante Sophie hat gesagt, dass auch Erwachsene manchmal dumm sind und dumme Sachen machen, und dass die Tatsache, dass er nicht bei uns war, nicht bedeutet, dass er uns nicht lieb hat, es hat nur bewiesen, dass er dumm war. Und wir sind hierher zurückgekommen, und als wir hier waren, hat er wieder wie mein Daddy gewirkt«, antwortete Bella.
    »Bis du aufgetaucht bist«, erklärte Izzy sachlich. »Dann ist er mit dieser Wendy-Frau fortgegangen.«
    »Das ist für uns alle ein verdammtes Chaos, oder?«, stellte Seth kopfschüttelnd fest. »Tut mir

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