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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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»Kommen Sie, Sie können mir sagen, wonach Sie suchen – mich kann nichts erschüttern.«
    »Genau genommen interessiere ich mich für Sie, nicht für die Strings«, antwortete Sophie, erstaunt, dass sie tatsächlich mit ihm flirtete, nicht zuletzt, weil sie niemals mit irgendjemandem geflirtet hatte – sie war sich nicht einmal sicher, ob sie mit Louis geflirtet hatte. Das lag ihr nicht im Blut.
    »Die beste Nachricht des Tages.« Der Junge grinste sie an.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie nach Ihrem Namen frage?«, erkundigte sich Sophie.
    »Das wäre wohl sowieso angeraten, wenn wir uns verabreden wollen«, antwortete der Junge. Sophie ertappte sich dabei, dass sie kicherte, doch Carmens hochgezogene Augenbraue brachte sie wieder zur Vernunft.
    »Seth«, sagte er und streckte ihr die Hand entgegen. »Und Sie?«
    »Seth«, wiederholte Sophie. »Ich bin Sophie Mills, und ich möchte mich nicht mit Ihnen verabreden – Sie sehen meinem Freund … meinem Verlobten so unglaublich ähnlich. Ich weiß noch immer nicht, als was ich ihn bezeichnen soll.«
    »Dann bin ich also Ihr Typ, und he – ich stehe auf ältere Blondinen, vor allem mit Kurven«, erklärte ihr Seth. Sophie schämte sich, als sie spürte, wie sich in ihrem Bauch Wärme ausbreitete. Hier mit dem Louis aus der Vergangenheit zu stehen, aus der Zeit, bevor er Carrie kennenlernte oder nach Peru davongelaufen war, war wirklich sehr verwirrend. Sie blickte verlegen zu der sehr verärgert dreinschauenden Carmen hinüber und riss sich zusammen.
    »Sie sind sehr selbstsicher, nicht wahr?«, fragte Sophie und konzentrierte sich darauf, daran zu denken, dass er nicht ihr Verlobter war. »Wie alt sind Sie?«
    »Zwanzig«, antwortete Seth und neigte den Kopf zur Seite, um ihre Figur unverhohlen zu begutachten. »Zu jung für Sie?«
    »Nein, ich meine ja, ich meine, Sie sehen wirklich aus wie er.« Sophie runzelte die Stirn. »Kennen Sie einen Mann namens Louis Gregory?«
    »Nein«, erwiderte Seth. »Sollte ich? Möchte er sich vielleicht mit mir um Sie prügeln?«
    »Ich dachte, Sie sind womöglich mit ihm verwandt, Cousins oder so – er hat so gut wie keine Angehörigen.«
    »Ich auch nicht«, erzählte ihr Seth mit einem Schulterzucken. »Es gibt nur mich und Mum. Meine Großeltern leben oben im Norden. Von Cousins oder Onkeln weiß ich nichts. Wenn Sie daran wirklich interessiert sind, sollten Sie mit Mum reden, wenn sie zurückkommt.«
    »Seth!« Der junge Mann blickte auf und seufzte. »Hier ist der Boss ja schon. Sie will bestimmt wissen, warum ich mit der Braut flirte, anstatt ihr die Slips für den Junggesellinnenabschied zu verkaufen.« Er bedachte Sophie mit einem schwachen Grinsen. »Was man als Student nicht alles für Geld tut. Kommen Sie um fünf wieder, dann lade ich Sie zu einem Drink ein.«
    »Seth, ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass du alle Artikel auspacken sollst; die verkaufen sich nicht im Karton, oder?«
    Beim Klang der seltsam vertrauten Stimme drehte Sophie sich um und stand Wendy Churchill gegenüber.
    »Ach, Sie sind es«, sagte Sophie unverblümt. »Arbeiten Sie hier?«
    »Das ist mein Geschäft – und wer sind Sie?« Wendy zog die Augenbraue hoch, was Sophie zu erkennen gab, dass sie sehr genau wusste, wer sie war, aber bewusst so tat, als kenne sie sie nicht.
    »Louis’ Verlobte, Sophie Mills«, antwortete Sophie und lächelte so freundlich, wie sie nur konnte. »Wir haben uns neulich kennengelernt … Ich habe mich mit Seth bloß deshalb unterhalten, weil ich mich gefragt habe, ob er irgendwie mit Louis verwandt sein könnte. Er sagte mir, dass ich seine Mum fragen soll – wissen Sie, wo sie ist?«
    Ein kurzes Schweigen legte sich zwischen die beiden, währenddessen Sophie die Wahrheit langsam dämmerte und sie spürte, wie ihr das Herz in die Hose rutschte.
    Wendy hielt ihrem Blick noch einen Moment stand, dann löste sich die Anspannung um ihren Mund für den Bruchteil einer Sekunde und veränderte sich zu einem Lächeln, das Sophie das bestätigte, was sie bereits ahnte.
    »Ich bin seine Mutter«, sagte sie mit leiser Stimme, sodass sie über dem Gemurmel und Geplapper in der vollen Halle nicht gehört werden konnte. »Ich habe ihn mit sechzehn bekommen.«
    Sophie blickte zu Seth hinüber, der gekonnt mit Carmen flirtete und ihr eine cremefarbene Schößchenjacke aus Spitze anpries.
    »Er arbeitet bis zu seinem Studienabschluss halbtags für mich.« Wendy verstummte und musterte Sophie mit ihren kalten grauen

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