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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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wenn ich es dir nicht aus der Nase ziehe, und sobald Wendy auftaucht, könnte ich genauso gut gar nicht existieren …«
    »Willst du mir etwa sagen, dass du auf Wendy eifersüchtig bist?«, fragte Louis. »Um Himmels willen, Sophie, werde erwachsen! Wendy und ich, das ist mehr als zwanzig Jahre her, lange, bevor ich dich kennengelernt habe. Hier geht es nicht um sie, es geht um …« Louis schaute auf seine Töchter, die aneinandergekuschelt dasaßen. »Es geht nicht um Wendy.«
    »Vielleicht denkst du, es geht nicht um sie, aber sie glaubt das durchaus«, stellte Sophie verbittert fest. »Und ja, ich bin auf Wendy eifersüchtig, ich bin eifersüchtig auf jede Sekunde, jede Minute deiner Vergangenheit, von der ich nichts weiß, weil das bedeutet, dass ich dich nicht kenne. Ich kenne dich eigentlich überhaupt nicht.«
    »Du kennst ihn doch«, sagte Izzy unglücklich. »Er ist Daddy, Tante Sophie!«
    »Und außerdem«, fuhr Sophie fort, »musst du dir klar werden, was du in Sachen Seth zu tun gedenkst …«
    »Wer ist Seth?«, fragte Bella unvermittelt. »Und warum musst du wegen ihm fortgehen?«
    »Ich glaube bloß, dass es einfacher ist, weil wir beide ein bisschen Zeit brauchen«, erklärte Sophie.
    »Aber du kommst zurück?«, fragte Louis unsicher. »Du kommst zurück und heiratest mich an Silvester?«
    Sophie sah ihn an und zog die rechte Hand aus seiner, sodass sie die Handfläche an seine Wange legen konnte und dabei das Kratzen seiner Bartstoppeln an ihrer zarten Haut spürte.
    »Du hast noch nicht gebucht«, stellte sie fest.
    »Ich buche augenblicklich, jetzt sofort«, versprach Louis. »Ich rufe sofort an.«
    »Es gibt Wichtigeres, das du zuerst regeln musst«, erklärte ihm Sophie.
    »Ich will dich heiraten, Sophie«, sagte Louis. »Du willst mich doch noch immer heiraten, oder?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Sophie ganz leise. »Ich weiß, dass ich total in dich verliebt bin und dass ich Bella und Izzy mehr als alles andere lieb habe. Aber ich weiß noch nicht, ob unsere Liebe ausreicht, ob sie stark und tief genug für eine Ehe ist.«
    »Ich kann es nicht fassen«, seufzte Louis und setzte sich auf seine Fersen zurück. »Noch vor ein paar Stunden haben wir … Liegt es wirklich nur daran, dass ich dich gebeten habe, nach Hause zu gehen, damit ich mich mit Wendy unterhalten kann?«
    »Versteh doch, ich liebe dich. Ich fahre ja nur für kurze Zeit nach London zurück, um uns beiden ein bisschen Zeit zu geben. Die Tatsache, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich dich heiraten soll, heißt ja nicht, dass wir nicht genauso zusammen sein können wie vorher.« Da Louis schwieg, fügte sie hinzu: »Oder?«
    Er blickte ihr in die Augen. »Ich weiß nicht. Ich begreife das Ganze nicht.«
    »Bitte geh nicht fort, Tante Sophie«, sagte Izzy leise. »Können wir bitte trotzdem heiraten. Ich möchte meine Flügel tragen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Sophie. »Und es tut mir so leid, Schätzchen, aber ich muss gehen.« Sie umfasste Bellas Gesicht. »Du verstehst das doch, Bella, oder?«
    Bella sah sie lange an, dann schüttelte sie ganz bedächtig den Kopf.
    »Das ist alles deine Schuld«, sagte sie zu Louis, ohne eine Spur von Wut oder kindlicher Gereiztheit. »Du hast wieder alles kaputt gemacht.«
    Sie löste sich von Sophie und ging aus dem Zimmer, und das Stampfen, als sie die Treppe hinaufrannte, war das einzige sichtbare Zeichen, wie sie sich fühlte. Louis stand auf, trat ans Fenster und kehrte Sophie den Rücken zu.
    »Also«, sagte Sophie, als sie Izzy einen Kuss auf den Kopf drückte und dachte, wie unwirklich die Situation doch war. »Ich bin bald wieder da, und ihr könnt mich jederzeit anrufen. Weißt du meine Nummer noch auswendig?«
    Automatisch nannte Izzy Sophies Handynummer, die sie den beiden Mädchen im Sommer eingetrichtert hatte, als die Strände von Urlaubern überfüllt gewesen waren und ein Kind leicht verloren gehen konnte.
    »Braves Mädchen. Bis bald.«
    »Wie bald?«, wollte Izzy wissen. »Wie lange musst du nachdenken? Meinst du, du bist bis Mittwochnachmittag mit dem Nachdenken fertig?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Sophie. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Aber du kommst zurück?«
    »Selbstverständlich.«
    »Um für immer und ewig bei uns zu wohnen und unsere …« Izzy hielt inne.
    »Was, Schätzchen?«, fragte Sophie, während sie zu Louis hinüberblickte, der die Schultern hochgezogen hatte und aus dem Fenster starrte.
    »Um so etwas wie unsere Mummy zu sein«, beendete

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