Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
Vom Netzwerk:
vor«, sagte Bella unglücklich. »Ändert sich jetzt wieder alles?«
    »Nein, nein, nichts ändert sich«, versicherte ihr Louis trotz des Blicks, den Sophie ihm über Izzys Kopf hinweg zuwarf. »Sophie geht nur für ein Weilchen in die Pension zurück, nicht wahr, Soph?«
    Noch während sie den Mund aufmachte, um seine Aussage zu bestätigen, erinnerte Sophie sich an ihre Unterhaltung mit Grace vergangene Nacht und an ihren Vorschlag, dass Sophie sich für ein paar Tage eine Auszeit nehmen sollte, um einen klaren Kopf zu bekommen. Da sie sich von Louis und Wendy in die Enge getrieben fühlte, konnte Sophie sich auf einmal nichts vorstellen, was sie sich mehr wünschte, als das alles hier hinter sich zu lassen. Sie sah Bella in die Augen und schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Doch, weil Wendy und ich ein paar Dinge zu besprechen haben, erinnerst du dich?«
    »Ich weiß«, sagte Sophie und achtete darauf, dass ihr Tonfall ruhig und besonnen klang. »Sei unbesorgt, ich räume das Feld. Ich fahre mit Cal für ein paar Tage nach London. Ich habe dort jede Menge zu regeln, und das scheint mir ein günstiger Zeitpunkt zu sein.«
    »Sophie, ich meinte nicht, dass du …«, hob Louis an.
    »Nein!«, schrie Izzy und riss sich den Daumen aus dem Mund. »Du kannst nicht gehen, Tante Sophie!«
    »Das begreife ich nicht«, sagte Louis. »Das habe ich nicht gemeint. Du brauchst nicht nach London zurückzugehen.«
    »Nicht?«, fragte Sophie. »Das hier ist eindeutig etwas, was du allein mit Wendy klären musst, ohne dass ich mich einmische. Ich habe zu helfen versucht, aber du willst mich nicht hier, du willst mich aus dem Weg haben. Deshalb gehe ich dir aus dem Weg. Außerdem brauche ich Zeit zum Nachdenken.«
    »Zum Nachdenken?«, fragten Louis und Bella im Chor.
    »Worüber?«, erkundigte sich Louis mit bebender Stimme. »Komm schon, Sophie, das ist einfach albern. Deine Reaktion ist übertrieben. Ich meine, im Ernst, musst du das ausgerechnet jetzt tun?«
    »Hast du uns heute nicht mehr lieb?«, fragte Izzy unglücklich. »Ist das der Grund, warum du weggehst?«
    »Nein. Ich hab euch lieb. Ich hab euch alle sehr lieb. Aber es ist gerade viel passiert, und es ist alles so schnell gekommen, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte. Ich brauche nur ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Um durchzuatmen.«
    »Aber du kommst wieder, oder?«, fragte Bella. »Du kommst ganz bestimmt wieder.«
    Sophie sah ihr in die Augen und spürte die Last des Versprechens, das sie ihr vor Monaten gegeben hatte. Sie hatte Bella versprochen, dass sie immer für sie da sein würde, für immer und ewig, was auch geschieht.
    Sophie konnte es nicht fassen, wie seit diesem frühen Morgen in Louis’ Bett bis zu diesem Augenblick alles so schnell aus den Fugen geraten konnte, aber genau das war passiert. Ihr wurde klar, dass die ganze Eile, die ganze Aufregung, ihn zu heiraten, ihr Versuch gewesen war, genau das zu verhindern. Es war ihr verzweifelter Versuch, ihre Beziehung zu festigen, bevor die Realität hereinbrach und ihre Seifenblase platzen ließ und auf einmal die Echtheit und Stärke ihrer Gefühle auf die Probe stellte. Und ironischerweise war sie selbst es gewesen, die ihre Liebe dieser Probe unterzog, indem sie Wendy und Seth in ihr Leben gebracht hatte, und jetzt, da ihre Seifenblase geplatzt war und sie echte Probleme zu bewältigen hatten, war sie sich keineswegs mehr sicher, dass ihre Beziehung dem standhalten würde. Louis’ Aufforderung zu gehen, damit er die Dinge ohne sie regeln konnte, trug nicht gerade dazu bei, sie zu beruhigen.
    »Gib uns bitte eine Minute?«, fragte sie Wendy, ohne sie anzusehen.
    »Aber was ist mit Seth …«, hob Wendy an.
    »Wendy, warte einfach in der Küche«, forderte Louis sie auf, ohne den Blick von Sophie zu wenden.
    Da Wendy erkannte, dass sie Louis’ Aufmerksamkeit im Moment nicht auf sich ziehen konnte, gab sie nach und schloss die Wohnzimmertür leise hinter sich.
    »Sophie«, sagte Louis sanft und ergriff ihre Hände. »Du bist wütend auf mich, und du hast jedes Recht dazu. Ich hätte dich nicht bitten sollen zu gehen. Sieh doch, nichts hat sich geändert. Ich liebe dich. Das alles … Das hat gar nichts mit dir und mir zu tun.«
    »Doch, es hat sehr wohl mit dir und mir zu tun und welche Rolle ich in deinem Leben spiele«, erklärte ihm Sophie. »Bald soll ich deine Frau sein, der Mensch, der immer an deiner Seite ist, und trotzdem … Louis, du redest nie mit mir, du erzählst mir nichts von dir,

Weitere Kostenlose Bücher