High Heels mit acht, Diaet mit neun
Nur allzu bald, wenn sie in die anstrengenderen Teenager-Jahre hineinkommen, wird zum Heranwachsen auch gehören, dass sie sich mehr von ihren Familien abwenden und verstärkt auf ihre Freundehören werden. Dennoch, es ist niemals zu früh – oder zu spät –, um das Gespräch mit Ihrer Tochter zu beginnen. Jeder Zeitabschnitt ist von Bedeutung. Es ist ebenso kritisch und entscheidend, eine Dreijährige zu schützen und zu erziehen, wie eine 13-Jährige. Aber wenn wir uns unserer Rolle als Eltern während der Jahre »dazwischen« bewusst sind, dann wird unsere Stimme auch deutlich zur Kenntnis genommen werden.
Wie wir mit unseren Mädchen reden
Auch in Familien, die liebevoll miteinander umgehen, gibt es eine erstaunliche Zahl von sexuellen Stereotypen. Manche davon sind uns bewusst – aber die meisten werden unbewusst geäußert. Eltern verniedlichen ihre Mädchen, indem sie sie als »Püppchen«, »Schätzchen« oder als »kleine Hexe« bezeichnen oder sie wie schwache kleine Spatzen behandeln, die Schutz brauchen. Als Eltern müssen wir unsere Worte sorgfältig wählen und daran denken, wie sie in unseren Töchtern nachklingen.
Dr. Linda Papadopoulos fand während ihrer Forschungsarbeit für das britische Innenministerium über die Sexualisierung von Kindern heraus, dass das Wort »sexy« heute als ein Ausdruck der Anerkennung benutzt wird – selbst von Müttern über ihre Töchter. Wollen wir wirklich, dass unsere Töchter das Gefühl haben, diese Art Lob zu brauchen? Wir müssen tief in uns hineinschauen und erkennen, dass wir komplexe und widersprüchliche Botschaften an unsere Mädchen aussenden. Warum ermutigen wir sie einerseits zu glauben, dass sie so schlau und kompetent wie Jungen sind, untergraben ihr Selbstwertgefühl dann aber andererseits mit der Idee, dass sie zart und wehrlos sind? Wählen Sie Ihre Worte genau, damit Ihre Tochter sich stark und unabhängig fühlen kann, nicht schwach und angewiesen auf männliche Bewunderung und männlichen Schutz.
Was Mütter tun können
Mit ihren sieben Jahren tritt Poppy Burgebereits in die Fußstapfen ihrer Mutter. Sarah, die Mutter von drei Kindern, erkannte das »Interesse« ihrer Tochter am Pole Dancebereits, als diese vier Jahre alt war und damit begann, die Tanznummern ihres Vorbildes Miley Cyruszu imitieren. Als ehemaliges »Playboy Bunny« ist Sarah sehr gut in der Lage, ihrer Tochter dabei behilflich zu sein, ihre Fähigkeiten zu verfeinern. Sie erteilt ihr wöchentlich zu Hause Unterrichtsstunden. 17 Obwohl sie dafür kritisiert wird, ist Sarah dennoch mächtig stolz darauf, dass es keinen Bereich gibt, in dem sie die Zukunftschancen ihrer Tochter nicht verbessern kann. Pole Danceist ein gutes Training, behauptet sie, und Tanznummern wie Britney Spears’»Baby One More Time« seien für Poppy nicht gefährlicher, als in einer Kletterwand zu hängen. »Poppy ist für ihr Alter schon sehr erwachsen, und sie agiert wie eine kleine Erwachsene«, erklärt Sarah. »Sie trägt schon hohe Absätze, Make-up und Designerkleidung... Sie braucht ungefähr eine Stunde, um sich für ihr Training vorzubereiten, und sie kommt niemals ohne ihren Lipgloss.«
Auch Sarah achtet sehr sorgfältig auf ihre Erscheinung, mit blonden Haarverlängerungen und stark aufgetragenem Make-up. Sie nimmt sich öfter Auszeiten, um sich weiter optimieren zu lassen, und hat bereits Zehntausende von Euro in kosmetische Eingriffe und Behandlungen investiert. Und Poppy macht darin ebenfalls gute Fortschritte. Schließlich lernt sie quasi auf dem Schoß ihrer Mutter. Als Sarah vor kurzem eine Botox-Auffrischung machen ließ, fragte Poppy: »Mami, lässt du deine Falten wegmachen?« Mit zwei Jahren hat sie bereits mitbekommen, dass ihre Mutter ihre Brüstedurch eine Schönheitsoperation vergrößern ließ – und seitdem ihr Interesse bekundet, das auch mit ihren machen zu lassen, wenn sie wachsen.
Als Mutter ist Sarah natürlich ein extremes Beispiel. Aber wie die meisten anderen Mütter auch ist sie ehrlich davon überzeugt, dass sie für ihr Kind nur das Beste im Sinn hat. Dennoch: Zum Teil liegt die Ursache dafür, dass so viele Mädchen unglücklich sind, darin, dass ihre Mütter sie auf einen Weg stellen, der durch endlose Unzufriedenheitenführt. Der Antrieb dazu ist die Unzufriedenheit dieser Mütter mit ihrer eigenen unvollkommenen äußeren Erscheinung. Nur zwei Prozent der erwachsenen Frauen haben das Gefühl, dass sie schön sind, so der Bericht »The Real Truth About
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