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High Heels mit acht, Diaet mit neun

High Heels mit acht, Diaet mit neun

Titel: High Heels mit acht, Diaet mit neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Carey
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fürchten, dass die Eltern sich einmischen und sie dadurch blamieren werden. Es kann aber auch sein, dass Ihre Tochter in Panik verfällt, weil sie es ist, die Tag für Tag den anderen Mädchen gegenübertreten muss, und nicht Sie. Für sie bestünde deshalb die optimale Lösung darin, dass das Problem auf magische Weise verschwindet.
    In dieser angespannten Atmosphäre ist es unerlässlich, dass Eltern ihre Kinder warnen, möglichst schon bevor es zu einer Auseinandersetzung kommt. Warten Sie nicht, bis Ihre Tochter in Tränen aufgelöst ankommt, weil ihre Freundin sie eine »fette Schlampe« genannt hat. Denn dann wird sie zu verletzt und zu verstört sein, um auf Sie zu hören. Erklären Sie ihr rechtzeitig, dass Grausamkeiten und Gemeinheiten eine Folge von mangelnder Sensibilität, Unsicherheit, mangelnder Urteilsfähigkeit und menschlicher Unbeherrschtheit sind. Vermitteln Sie Ihrer Tochter auch, dass das betreffende Mädchen deshalb nicht automatisch verurteilt werden sollte.
Was Sie tun können
    Gehen Sie nicht automatisch davon aus, dass Ihre Tochter ein Engel ist. Nahezu alle Mütter, deren Töchter in eine Internet-Auseinandersetzung verwickelt waren, erklärten mir, es sei auf keinen Fall die Schuld ihrer Töchter gewesen. Kein Wunder, denn sie hatten die ganze Geschichte nur in der vielleicht etwas verzerrten Darstellung ihrer Tochter zu hören bekommen, in der diese sich natürlich im allerbesten Licht zeigte. Oft ist es im Nachhinein kaum möglich, herauszufinden, wer letztendlich was zu wem gesagt hat.
    Bitten Sie Ihre Tochter, zu dokumentieren, was gesagt wurde. Wenn Ihre Tochter wirklich Opfer von Cyber-Mobbing sein sollte, wird es ihr helfen, die Zeiten und Daten der abgegebenen Kommentare auszudrucken oder aufzuschreiben. Sie wird es sich dann auch zweimal überlegen, ehe sie Dinge zurückschreibt, die die Situation noch mehr aufheizen. Falls notwendig, wird es auch der Schule dabei helfen, einzugreifen.
    Unterstützen Sie Ihre Tochter dabei, für sich selbst einzustehen. Wenn Ihre Tochter deutlich zu verstehen gibt, dass sie sich nicht herumschubsen lässt, werden die Mobber sich erfahrungsgemäß rasch ein anderes Opfer suchen. Vielleicht werden sie sich ihr gegenüber sogar freundlich verhalten – lang anhaltende Fehden dienen letztlich niemandem. Erarbeiten Sie eine Strategie, die Ihrer Tochter dabei hilft, den anderen Mädchen gegenüberzutreten, und suchen sie nach einem Weg, um abzumildern, was passiert ist.
Die Macht der Clique
    Ungefähr bis zum Alter von acht Jahren sind Freundschaften relativ unkompliziert. Mädchen spielen oft in Gruppen, die durchlässig und locker organisiert sind, mit fünf oder sechs Kindern und vielleicht einer besten Freundinin dieser Gruppe. Etwa ab der vierten Klasse haben Mädchen dann klarere Präferenzen, und es bilden sich eindeutiger definierte Freundesgruppen. Die ersten Grenzen werden hier vielleicht bei Einladungen etwa zu Geburtstagspartys gesetzt. Allerdings können unsere besten Freunde auch unsere schlimmsten Feinde sein.
    Ihre jüngere Tochter mag eines Tages verstört nach Hause kommen, weil sich eine Freundin geweigert hat, neben ihr zu sitzen, weil man sie bei einem Spiel nicht die Rolle spielen ließ, die sie spielen wollte – oder weil man einfach nur ihren Namen im falschen Tonfallausgesprochen hat. Wenn sie älter wird, werden viele dieser kleinen Zurückweisungen so subtil ablaufen, dass sie für die Augen der Erwachsenen nicht mehr wahrnehmbar sind. Aber die Angst, dass andere über sie tuscheln, sich über sie beklagen, sie herunterputzen oder ihretwegen die Augen verdrehen, kann sich für ein Mädchen ziemlich bedrohlich anfühlen. Die Tatsache, dass dies ein ganz normaler Bestandteil des Heranwachsens ist, macht es für Sie – oder Ihre Tochter – nicht einfacher, damit umzugehen. Beginnen Sie also frühzeitig damit, sie auf diese Situationen vorzubereiten.
    Je älter Ihre Tochter wird, desto besser wird der Freundeskreis nach außen abgeschirmt. Das Sich-Abgrenzen dient in den unsicheren Jahren der Pubertät dem Selbstschutz. Wenn Ihre Tochter ungefähr zwölf Jahre alt ist, eventuell auch früher, werden die Freundinnen den größten Einfluss darauf haben, wie sie redet, was ihr gefällt, wie sie sich anziehtund was man tun muss, um dazuzugehören.
    Während sich Jungen in Freundeskreisen und Cliquen zusammentun, in denen es um eine bestimmte Sportart, den Musikgeschmack oder Hobbys geht, neigen Mädchen eher dazu, sich über

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