High Heels mit acht, Diaet mit neun
Sie solche Meinungsverschiedenheiten ernst nehmen. Aber wenn Sie Ihre Tochter ermutigen, ein Individuum zu sein, wenn Sie ihr sagen, dass jeder ein Recht auf seine eigene Meinung hat, wird sie das mutiger machen.
Achten Sie darauf, was Ihre Tochter im Fernsehen sieht. Wenn Kinder im Fernsehen permanent zu sehen bekommen, wie andere ausgegrenzt werden, hat das eine subtile, aber beständige Auswirkung auf ihre Psyche. Auch Sendungen, deren Humor sie noch nicht verstehen können, sind für jüngere Kinder ungeeignet. Manche Fernsehsendungen scheinen primär aus Beleidigungen anderer zu bestehen. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter sich ausschließlich Sendungen anschaut, die ihrem Alter angemessen sind.
Sagen Sie Ihrer Tochter, dass man mehr als nur eine einzige beste Freundinhaben kann. Machen Sie ihr klar, dass niemand all ihre Bedürfnisse erfüllen kann und dass sie sich deshalb einen Kreis von Freundinnen aufbauen sollte, von denen jede ihre eigenen Vorzüge hat.
Machen Sie ihr deutlich, dass Problemezu Freundschaften dazugehören. Bereiten Sie Ihre Tochter darauf vor, dass es auf dem Schulhof nicht immer harmonisch zugehen wird. Erklären Sie ihr möglichst noch vor dem ersten Streit mit ihren Freundinnen, dass Streitereien ein unvermeidlicher Bestandteil des Lebens sind und dass Freundschaften nicht immer ein ganzes Leben lang halten. Sprechen Sie mit ihr über die Zerwürfnisse, die Sie mit Ihren Freundinnen hatten, welche Ursachen dahintersteckten und was dabei herauskam.
Warten Sie nicht, bis es zu spät ist. Wenn Sie warten, bis Ihre Tochter nach einem Streit auf dem Schulhof ausgegrenzt oder schikaniertwird, ist es bereits zu spät. Dann ist sie viel zu durcheinander, um noch ein Ohr zu haben für Ihren Hinweis, für sich selbst einzustehen. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Tochter sich in der Opferrolle häuslich einrichtet. Zeigen Sie ihr stattdessen, wie sie sich durchsetzen kann, ohne dabei aggressiv zu werden. Bringen Sie sie dazu, verschiedene schwierige Schulhofszenarien durchzuspielen, wie zum Beispiel eine Freundin, die ihr nicht erlaubt, mit einer anderen Freundin zu spielen. Das wird ihr nicht leichtfallen, aber Sie geben ihr damit das Handwerkszeug, das sie braucht, um positiv mit solchen Situationen umgehen zu können.
Machen Sie Ihrer Tochter klar, dass jeder Gefühle hat. Wenn Sie ihre Fähigkeit zur Empathie fördern, dann wird sie sich nicht mehr so leicht schikanierenlassen. Sagen Sie ihr, dass sie sich gegenüber ihren Spielkameradinnen freundlich und höflich verhalten solle, ganz egal, ob es sich dabei um Freundinnen handelt oder nicht.
Erklären Sie Ihrer Tochter, dass Fragen die beste Verteidigung sein können. Bringen Sie ihr bei, Selbstvertrauen zu zeigen und zu fragen, warum ein anderes Mädchen verletzende Dinge zu ihr sagt. »Warum sagst du so etwas?« oder: »Worauf willst du hinaus?« Viele Mädchen werden sich zurückziehen, wenn man sie auffordert, ihre Bemerkungen zu begründen.
Beziehen Sie ältere Kinder bei der Konfliktlösung mit ein. Eine der am wenigsten genutzten Ressourcen ist die Hilfe älterer Geschwister, Cousinen oder Freundinnen, die schon über etwas mehr soziale Erfahrung verfügen und jetzt als Mentorinnen agieren können. Schon dadurch, dass diese älteren Mädchen mit ihr reden, wird Ihrer Tochter deutlich, dass sie nicht allein dasteht.
Achten Sie auf Ihr eigenes Verhalten. Oder, wie ein Lehrer mir einmal sagte: »Unangenehme Mütter haben oft die unangenehmsten Töchter.« Fragen Sie sich, ob Sie nicht auch am Schultor nörgeln und tratschen. Wenn Ihr Kind Sie schlecht über andere reden hört, wird es ganz schnell ebenfalls damit anfangen. Denken Sie nicht, Ihr Kind bekäme nicht mit, was Sie tun. Zweimal nachdenken sollten Sie auch, ehe Sie Klatschmagazine lesen. Fernsehsendungen mit herabsetzenden Inhalten sollten Sie abschalten.
Machen Sie Ihrer Tochter deutlich, dass sich der Einsatz von Gemeinheiten für sie nicht lohnt. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die nörgeln und tratschen, hinterher an einem geringeren Selbstwertgefühlleiden, während freundliche und großzügige Menschen sich mit sich selbst wohler fühlen. Erinnern sie Ihre Tochter daran, dass unfreundliche Bemerkungen mehr über denjenigen aussagen, der sie macht, als über das Opfer.
Sagen Sie ihr, dass Mobbingmehr ist, als nur Schläge auszuteilen. Erklären Sie, dass zum Mobbing auch das Ignorieren von Menschen, das Grimassenschneiden und ein sarkastischer
Weitere Kostenlose Bücher