High Heels mit acht, Diaet mit neun
Botschaften darüber aus, dass diese Art von Geschlechtsverkehr ein legitimes Hobby von jungen Männern ist.
All das ist schrecklich für Eltern, die – dank der ausgeprägten Geheimniskrämerei der Mädchen – oftmals keine Ahnung haben, was mit ihren Töchtern geschieht. Die leichtesten Missbrauchs-Opfer sind immer Mädchen mit einem schwach ausgeprägten Selbstwertgefühl, die nach jemandem suchen, der ihnen Komplimente macht und sie »beschützt« und die zu spät dahinterkommen, wohin das führen kann. Ganz unabhängig davon, ob Ihre Tochter in diese Kategorie fällt oder ob sie noch nie von Gewalt oder Vergewaltigung bedroht war – Sie werden sie fit fürs Leben machen, wenn Sie den Unterschied zwischen einer gesunden und einer ungesunden Beziehung erklären. Tun Sie das rechtzeitig. Heute geraten Mädchen früher als jemals zuvor in sexuelle Beziehungen. Und die Kontrolle über ihr Verhalten durch die jungen Männer kann in jedem Alter beginnen. Führen Sie also ein Gespräch darüber, sobald Sie bemerken, dass Ihre Tochter sich für Jungen interessiert. Auch Jungs im Teenageralter könnten, angestachelt durch brutale Pornographie, auf die falschen Ideen kommen.
So wie Sie Ihrer Tochter den Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Schulfreundin erklären können, können Sie mit ihr auch über den Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Liebesbeziehung sprechen. Vielleicht wird sie niemals auf jemanden treffen, der sie manipulieren oder missbrauchen will, aber sie sollte gewarnt sein. Vor allem aber machen Sie ihr klar, dass Sie ihr Sicherheitsnetz sind. Ganz egal, was ihr widerfährt und wie beschämend das Ganze sein sollte: Sie sollte sich niemals fürchten müssen, damit zu Ihnen zu kommen.
Die ehemalige Bewährungshelferin Pat Cravenarbeitet in Schulenmit jungen Mädchen. Sie sagt ihnen, welche Warnsignale darauf hindeuten, dass sie an einen »Dominator« geraten sind – nicht nur in Gangs, sondern auch in alltäglichen Beziehungen. Und das betrifft nicht nur extreme Fälle, in denen ein Mädchen vergewaltigt oder missbraucht wird. Wenn sie sich mit ihrem Freund unwohl fühlt, wenn er sie dazu auffordert, Dinge für sich zu behalten, oder darauf besteht, sein eigenes Ding durchzuziehen, ist es besser für Ihre Tochter, wenn sie dem ein Ende setzt, anstatt sich noch tiefer in eine solche Beziehung hineinziehen zu lassen.
Pat Craven betont auch, dass es grundsätzlich wichtig ist, dass Eltern ihre Mädchen nicht mit Mythen füttern, die sich am Ende gegen sie wenden könnten. Wenn Mädchen beispielsweise das Gefühl haben, dass sie kleine Prinzessinnen sind, deren Bestimmung es ist, beschützt und mit Geschenken überhäuft zu werden, dann ist es leicht, sie unter Kontrolle zu bringen und ihnen das Gefühl zu geben, sie seien jemandem Dank schuldig. »Junge Mädchen fallen hier in ein Missbrauchsschema«, konstatiert Pat, »weil man ihnen immer noch die Botschaft vermittelt, dass es der Frau entspricht, wenn sie von einem Mann dominiertwird. Lassen Sie die Mädchen zum Beispiel nicht auf den Gedanken verfallen, es hätte für ihren Freund irgendetwas Romantisches an sich, wenn er ihnen 40 Mal am Tag eine SMSsendet.«
Wenn die Mädchen älter werden und mehr über die Beziehungen Erwachsener lernen, sollten sie langsam auch groß genug sein, um für sich selbst entscheiden zu können. Pat meint dazu: »Drucken Sie die Liste mit den Unterschieden zwischen ›Mr. Wrong‹ und ›Mr. Right‹ aus. Hängen Sie sie an die Kühlschranktür, damit Ihre Tochter sie lesen kann, und bitten Sie sie, sich damit zu beschäftigen. Denn wenn wir unseren Mädchen nicht die Warnsignale an die Hand geben, begeben sie sich unter Umständen mit schlafwandlerischer Sicherheit in missbräuchliche Beziehungen – mit lebenslangen Konsequenzen.« 56
Vernetzte Kinder: von Sexting bis Facebook 57
»Junge Mädchen durchleben Albträume, wenn es um ihr Aussehen geht – und fühlen sich so elend, dass sie sich gleich geschmeichelt fühlen, wenn irgendein Kerl auf Facebookeinen Kommentar postet und sagt: ›Du siehst phantastisch aus‹ oder ›Du bist ganz schön heiß‹. Wenn du gerade mal in der Pubertät bist und noch nicht genau weißt, wie du eigentlich aussiehst, sind solche Sachen genau das, was du hören willst. Der gesunde Menschenverstand geht dabei ganz leicht den Bach runter.«
Issy, erfahrene Facebook-Nutzerin, 23 Jahre
»Meine Tochter hatte auf Facebook eine wirklich schlimme
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