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High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

Titel: High Heels vs. Turnschuh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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Moment hochschießen. Chris konnte froh sein, dass er im Büro saß und von alledem nichts mitbekam.
    Ich will jetzt Licht verdammt nochmal. Nicht nur, dass es die Laune hebt, es gibt doch auch Arbeiten, wo man dieses, das ganze Zimmer erleuchtende Ding, an der Decke einfach braucht. Sei es um die Wäsche zu bügeln, die Schränke auszumisten oder den Papierkram zu erledigen. Und ehrlich, ich habe noch nie von einer Frau gehört, die gesagt hätte, »dank meiner Funzel, war das Bügeln heute, sehr Romantisch «.
    Ich setzte Julian in den Laufstall und suchte eine Birne. Ich finde das mit dem Laufstall sollte erwähnt werden, weil das so eine geniale, wie auch simple Erfindung ist. Sobald ein Kind nämlich anfängt mobil zu werden, sei es mit krabbeln, robben, oder auf dem Hintern durch die Wohnung zu rutschen, kommt man nämlich zu nichts mehr. Ständig muss man die Augen und Ohren offen halten, um das Kind und die Einrichtung vor Schäden zu bewahren. Überall hat Julian seine kleinen Fingerchen dran und nichts, aber auch gar nichts darf in einer Höhe von 60 cm liegenbleiben. Das weiß ich seit dem Tag so genau, weil ich nämlich einmal mein Make Up, das ich aber gar nicht mehr so oft benutzte, auf dem Wohnzimmertisch habe liegen lassen. Wie leise Kinder sein können, wenn sie etwas anstellen.
    Die Ganze Make Up-Schlacht dauerte vielleicht 2 Minuten, aber erstaunlich, was in dieser Zeitspanne so alles angerichtet werden kann. Seit dem habe ich den Laufstall. Aber nun zurück zu meiner Lampe.
    Ich schnappte mir unsere Leiter und überprüfte immer wieder aufs Neue den sicheren Stand. Der Grund, warum ich die Birne bisher nicht selbst gewechselt hatte, ist nicht der, weil ich es nicht kann, sondern, weil ich Höhenangst habe. Als wir unsere gemeinsame Bleibe suchten, haben wir uns extra für eine Altbauwohnung entschieden, wegen der hohen Decken und so, aber das Birnen wechseln, stellt halt damit für mich ein gewisses Problem dar. Aber was sollte ich tun? Sprosse für Sprosse gewöhnte ich mich an den fehlenden, festen Grund und irgendwann war ich tatsächlich oben angekommen. Jetzt nur noch strecken, um an die Deckenlampe ranzukommen. Immer wieder musste ich nach unten sehen um zu prüfen, ob alles noch so war, wie ich den Boden verlassen hatte. Endlich, die alte Glühbirne war draußen. Dummerweise hatte ich aber vergessen die neue Birne mit nach oben zu nehmen. So musste ich langsam wieder heruntersteigen und die ganze Prozedur von vorne beginnen und gerade als ich wieder sicher oben angekommen war, betrat Chris das Wohnzimmer.
    »Was machst Du denn da?« fragte er mich entgeistert.
    Ich bin froh, dass ich vor lauter Schreck nicht von der Leiter gefallen bin.
    »Was glaubst du denn? Ich spiele Wetterfrosch«, antwortete ich.
    Dämliche Fragen, benötigen halt dämliche Antworten.
    »Das glaub ich dir aufs Wort«, meinte er. »So, wie du auf der Leiter stehst, kann´s aber nur schlecht werden.«
    Typisch Mann, dachte ich nur, statt sich spätestens jetzt selbst auf die Leiter zu bequemen, konnte er nur blöde Kommentare abgeben. Unser Humor war schon einmal besser gewesen das gebe ich zu, aber besser so, als gar keinen.
    So wechselte ich die Birne, während er unten stand und zuguckte. Wenigstens hielt er die Leiter noch solange bis ich fertig war, um dann in der Küche zu verschwinden und routinemäßig zu schauen, was denn heute der Topf für ihn bereithielt.
    Tja, dieser kleine Ausflug in die Welt der Instandsetzung, war aber nicht der Letzte, den ich erleben durfte.
     
    Wir verstanden uns sehr gut mit unseren Nachbarn, und über uns wohnte der nette ältere Herr Meier. Jedes Mal wenn er Julian sah, stand er vor ihm und zog Grimassen und brachte ihn damit zum Lachen.
    »Wie groß du schon geworden bist«, sagte er immer. An Kinder sehe er, wie die Zeit vergeht und wie er älter werde.
    Ja, so ist das mit dem Älter werden. Zwei Monate nachdem ich schon in den Genuss des Glühbirnen Wechselns kam, vergaß er nämlich, sein Badewasser abzudrehen.
    Ich kam gerade von einigen Besorgungen, die ja bekanntlich wir , zu erledigen hatten nach Hause, da passierte es. Als ich die Lampe im Flur anschaltete, machte es nach einem kurzen Lichtblitz, Peng. Natürlich war ich im ersten Moment erschrocken, aber mutig betrat ich dennoch die Wohnung. Nicht schon wieder Birnen wechseln, dachte ich im ersten Moment und stellte mich unter die Lampe. Platsch, Platsch, Platsch, spürte ich das Wasser auf mein Gesicht tropfen, als ich

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