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High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

Titel: High Heels vs. Turnschuh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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aufeinander klopfen und Feuer machen. Was denn sonst!«
    War das zu fassen? Mit einem wütenden Blick nahm ich ihm die Flasche unsanft aus der Hand.
    Verblüfft über meinen Ausbruch, aber froh, nicht mehr mit die Zubereitung der Flasche betraut zu sein, versuchte er doch noch irgendwie behilflich zu sein.
    »Na gut Schatz, dann geh ich mal zu unserem Julian und versuche ihn zu beruhigen, bis die Flasche fertig ist.«
    Bis sie fertig ist? Im Normalfall wäre das Baby längst wohlig satt schon wieder eingeschlafen.
    Dass wir jetzt immer noch zu tun hatten, lag doch wohl keinesfalls an mir? Keine drei Minuten später ich war fertig, da lag er gemeinsam mit dem Kind im Bett und war schon wieder eingeschlafen. Die bösesten Gedanken schossen in meinem Kopf hin und her, während ich ihm das Kind aus dem Arm nahm. Fiebrig mit Schüttelfrost, saß ich auf der Couch und fütterte unseren Sohn. Soviel also zur nächtlichen Erholung.
    Dieses bühnenreife Theater zog Chris doch extra ab. Ich meine, wie kann man so viele Male dabei stehen, und dann nicht wissen, wie eine Flasche zu machen ist? Chris tat ja grad so, als müsste er Mitten in der Nacht, spontan für 30 Personen ein 7-Gänge-Menü zubereiten. Wie schaffte er bloß einen ganzen Arbeitstag, wenn er bei Routineabläufen 100x dabeistehen konnte ohne zu wissen, um was es geht, geschweige denn, den Ablauf selbständig zu wiederholen?
    Wer schlecht denkt, käme hier nun auf die Idee, dass dahinter Absicht steckte, um sich zu drücken.
    So wie ich mein Lebensmotto damals vergaß, so hatte er sich wohl ein Motto zugelegt: Sei Mann, stell dich dumm, würde mir hier ganz spontan einfallen.
    Chris versicherte mir zwar immer wieder, wenn es drauf ankam, würde ich immer auf ihn zählen können.
     
     
Wenn Sie dies selbst bei Migräne, Fieber und Lungenentzündung schaffen, ohne dem Burn Out anheim zu fallen, freuen wir uns, Sie begrüßen zu dürfen.
     
    Ha, Ha…
     

     

Wenn´s mal wieder länger dauert
     
     
    Seien wir mal doch mal ehrlich, wann braucht man seinen Mann mehr, wenn nicht bei Krankheit?
    Vielleicht wenn es darum geht, etwas zu reparieren?
    Um jetzt keinen falschen Eindruck zu erwecken, natürlich liebe ich Chris, aber manche Dinge an ihm, machen mich einfach wahnsinnig. Was mich innerlich noch mehr zum Kochen brachte, als sein täglicher Blick in den Kochtopf, war seine Art, wie er Reparatur- und/oder Instandhaltungsmaßnahmen anging. Zu Anfang unserer Beziehung bewunderte ich ja seine Lockerheit und dass Chris das Leben einfach nicht so verbissen ernst nahm. Dennoch kann das auch hin und wieder lästig sein, nämlich dann, wenn man tagelang ohne Licht auskommen muss. Gerade im Winter, wenn es draußen diesig und grau ist, hat Licht einen großen Mehrwert. Aber wenn es nach Chris geht, kann man das schon mal locker sehen und gelegentlich darauf verzichten.
    Wie dem auch sei, Glühbirnen haben eine dämliche Eigenschaft. Sie brennen ohne Vorwarnung einfach durch. Meist auch noch zum unpassendsten Moment. Bei uns war es die Birne der Deckenlampe im Wohnzimmer, die eines Abends mit einem leisen Peng, ihren Geist aufgab. Gott sei Dank, kaufte ich vor kurzem, in einem Anfall von Romantik, eine bezaubernde Tischleuchte, die das Zimmer in ein schummriges Licht tauchte. Für Abende, die ganz der Zweisamkeit gehörten, kam aber nicht mehr so oft vor, war dieses Licht also ideal. Auf die Idee, in unsere Deckenlampe eine neue Birne einzuschrauben kam Chris dadurch gar nicht. Für ihn war mit dem einschalten, dieser Leuchte seine Arbeit getan. Ich bin ja geduldig, aber langsam machte mich diese Lockerheit echt sauer. In mir rief nämlich das Tagelange suhlen in romantischer Stimmung, keine Verzückung mehr hervor, sondern gegenteiliges war der Fall. Depressiv, genervt und mit beginnendem Augenschaden riss mir der Geduldsfaden.
    »Wann kümmerst du dich jetzt endlich um die Lampe?«, fragte ich Chris ungehalten.
    Die Frage wird ja wohl erlaubt sein, denn ich fand, dass das Wechseln von Glühbirnen oder dergleichen nun wirklich nicht in meinen Aufgabenbereich fällt. Von Chris wurde ich jedoch mit einem, » morgen, versprochen«, im Telegrammstil ruhig gestellt. Diese Art, auf meine Fragen zu antworten, finde ich im Übrigen auch nicht sehr Knigge-like.
    Drei Tage später saß ich immer noch im Halbdunkel und Zorn, ist gar kein Ausdruck, für das Gefühl, das in mir hoch kam. Sicherlich würde gleich mit einer riesengroßen Explosion, meine ganze hilflose Wut jeden

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