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High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

Titel: High Heels vs. Turnschuh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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wahrscheinlich eine Krankenschwester, die eine ganze Station zu betreuen hatte, nicht so viel zu tun wie ich. Aber 2 ½ Kg hatte ich bereits abgenommen. Juhuu…wenigstens etwas.
     
    Ich glaube es war ungefähr drei Uhr morgens als unser Nesthäkchen sich wie immer, lauthals mit Hunger bemerkbar machte. Ich beneidete ja alle Frauen, die erzählen, dass ihre Kinder mit 4-5 Monaten komplett durchschliefen. Unser Sprössling nahm sich leider überhaupt kein Beispiel, an diesen Vorzeigebabys. Schnell sprang ich auf, damit das Geschrei nicht das ganze Haus aufweckte und Chris in dieser Nacht seiner vollen Genesung, ohne Störung, entgegenschlafen konnte. Warum ich mir überhaupt darum Sorgen machte, wusste ich gar nicht. Chris war doch noch nie aufgewacht, wenn sein Sohn schrie.
    Mit einem Arm, das Kind haltend, mit der anderen Hand die Milchflasche zubereitend, stand ich in der Küche, als Chris dazu kam und ganz erstaunt wissen wollte, »was ist hier denn los?«
     
Multi Taskin wäre von Vorteil.
     
    Diesen Punkt kann ich nebenbei bemerkt abhaken. Das konnte ich aber auch schon früher.
     
    Erstaunt über sein erstaunen antwortete ich, »das, was jede Nacht hier los ist. Der Kleine hat Hunger.«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Um diese Uhrzeit, wer soll denn bei dem Geschrei schlafen? So kann man(n) doch nicht gesund werden.«
    Sehr witzig, man(n) eben nicht. Leg dich wieder hin und lass micham besten in Ruhe dachte ich, sagte es aber nicht. Ich liebe Chris und finde, dass man offen miteinander umgehen sollte, aber ich begriff langsam auch, dass eine Beziehung, je länger man zusammen ist, am besten funktionierte, wenn man nicht immer alles laut sagte, was man dachte.
     
    Chris aus den Klauen des Todes entrissen, fühlte ich mich am nächsten Morgen einfach nur mies. Wusste ich´s doch. Die letzten Tage hatte ich ja nicht mehr auf mich geschaut und kaum gegessen, das machte mich angreifbar für die Viren, die Chris so schön um das Bett herum verteilt hatte.
    Mit Gliederschmerzen und Fieber (im Gegensatz zu ihm, hatte ich wirklich Fieber) bat ich Chris, sich diese Nacht um das Kind zu kümmern.
    Tagsüber ging es leider nicht, da er ja wieder zur Arbeit musste. So gut es eben ging, versorgte ich am Tag das Kind, ließ den Haushalt aber liegen. Ach, was gäbe ich jetzt drum ein Kindermädchen zu haben. Einfach nur liegen bleiben und Tee gebracht zu bekommen, wie wäre das doch wunderbar.
    Aber ich freute mich darauf, diese Nacht nicht aufstehen zu müssen.
    Pünktlich wie immer meldete sich Julian und Chris hörte wie immer - NICHTS.
    Während ich immer sofort hellwach bin, wenn das Kind auch nur muckste, war das bei Chris anders. Er hatte die Ruhe eines Igels im Winterschlaf. Ich musste ihn erst wecken, damit er aufstand.
    Völlig schlaftrunken machte er sich auf den Weg in die, für ihn 2 Kilometer entfernte Küche. Langsam, mühsam einen Schritt vor den anderen setzend kam er auch wirklich irgendwann dort an.
    Vielleicht hätte ich doch die Survivelausrüstung bereitstellen sollen?
    Aber es dauerte nicht lange und er kam mit der Frage zurück, »Schatz wo stehen denn die Milchflaschen?«
    Im Halbschlaf antwortete ich, »im Schrank über dem Spülbecken.«
    Julian schrie noch immer, aber Chris machte keinerlei Anstalten ihn, derweil er die Flasche machte, aus dem Bettchen zu holen. Musste wirklich das ganze Haus mit aufstehen? Aber Multi Taskin ging ja bei einem Mann gar nicht. Das hatte ich irgendwo einmal gelesen.
    Er schlurfte wieder zurück in die Küche und schaffte es tatsächlich nach einer Minute mit der nächsten Frage zurück zu kommen, »ähm,…und wo ist das Milchpulver?«
    Etwas genervt antwortete ich, »steht gleich daneben«,  und um der nächsten Frage vorzubeugen fügte ich noch an, »5 Löffel auf 180ml Wasser.«
    Wieder in der Küche angekommen, kam er ganze drei Minuten allein mit sich und der Flasche zurecht. Im Kinderzimmer schrie immer noch Julian. Ich glaube jetzt sind doch alle Nachbarn wach. Trotzdem stand ich nicht auf, sondern zog mir die Decke über den Kopf. Ausgemacht war ausgemacht und gerade als ich dachte, jetzt klappt´s und wieder kurz vor dem Einschlafen war, kam er abermals zurück, »Schatz, wie bekomm ich denn die Milch jetzt warm?«
    Wieso warm? Hatte er nicht das warme Wasser aus der Thermoskanne zum Zubereiten benutzt? Die hatte ich doch schon extra bereitgestellt und mit abgekochtem Wasser befüllt. Völlig genervt schlug ich die Decke nach hinten und giftete, »Steine

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