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High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

High Heels vs. Turnschuh (German Edition)

Titel: High Heels vs. Turnschuh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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Weihnachten, generell an Sonn- und Feiertagen und natürlich durften die Geburtstage nicht vergessen werden. Von einem selbst, den Kindern, des Mannes, von den Eltern und nicht zu vergessen, den Schwiegereltern.
    Es gibt ungefähr 60 Möglichkeiten, um sich die Familie einzuladen, warum verdammt nochmal wurde denn gerade der Muttertag zum verpflichtenden Familientag auserkoren?   
    »Wer hat denn diese verdammte Tradition erfunden?«, fragte ich ihn. »Was hat das den mit Muttertag zu tun, wenn man ein paar Blumen in die Hand gedrückt bekommt und dann ein paar Berge hochrennen darf?«
    Herausfordernd sah ich ihn an. Diesmal war ich bereit für die Konfrontation. Ich wollte Chris keine Gelegenheit geben, meine Worte im Munde umzudrehen und setzte gleich zum Touché an.
    »Warum dürfen Männer immer einen drauf machen und sich selbst feiern? Welchen Grund habt ihr eigentlich zum Feiern? Dass ihr ein Kind habt, welches ihr nicht in der Nacht füttern müsst, dem ihr keine Windeln wechselt oder weil ihr so verantwortungsvoll seid und es zurück an die Mutter gebt, wenn es mal schreit?«
    Ich hatte mich so richtig in Rage geredet und wartete auf eine Antwort.
    »So sind eben die Traditionen», meinte er lapidar. Was? Das war seine Antwort? Ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Sprachlosigkeit und bevor ich noch Luft holen konnte um etwas zu erwidern, war er schon routinemäßig in der Küche verschwunden, um zu sehen, was es zum Essen gab.
    Ich hätte platzen können vor Wut. Ich glaube, er spürte meinen Zorn, denn einlenkend versuchte er mich in den Arm zu nehmen um mich zu beruhigen. Doch der nächste Erguss seiner männlichen Feinfühligkeit machte die Sache statt besser, nur noch schlimmer.
    »Ich glaube Schatz, du bist überfordert mit Kind und Haushalt. Soll ich meine Mutter fragen, ob sie dir ein bisschen hilft? Damit wäre ja uns beiden geholfen.«
    Verwirrt ist gar kein Ausdruck, für den Blick, den ich jetzt hatte.
    Wieso uns beiden? Ich verstand nichts.
    »Na ja, du hättest wieder ein bisschen Zeit für mich und hängst nicht immer in der Wäsche rum«, er grinste mich an und fand seinen Witz auch noch sehr komisch.
    Ich dagegen, konnte über diesen Scherz ganz und gar nicht lachen, im Gegenteil, mir schossen die Tränen in die Augen. 
    Ich hab einen Mann mit schleichendem Gehirnschaden geheiratet und der kam jetzt wohl voll zum Ausbruch. Ich vermute, seine ständig verwirrten Blicke rühren von diesem Dachschaden.
    Schon klar, als würde eine Frau zu ihren Hobbys, Wäsche waschen und Fenster putzen zählen.
    Auf welche Einfälle Chris so kam, war mir schleierhaft. Allein, die Idee, dass ich mich aus Spaß in der Wäsche rumtrieb, gab mir zu denken. Aber er hatte Recht, mit all den „Hobbys“, mit denen ich mich so beschäftigte, blieb mir wirklich nicht mehr so viel Zeit für ihn.
    Aber ich wusste, alles was ich jetzt sagen würde, wäre nicht mehr nett gewesen, deshalb drehte ich mich wortlos um und kümmerte mich um Julian. Innerlich war ich zwar aufgebracht, aber dennoch versuchte ich nach außen hin so ruhig wie möglich zu bleiben um ihn ins Bett zu bringen. Er konnte ja schließlich nichts dafür, dass sein Vater so ein Idiot war. Dies warf natürlich die Frage in mir auf, wie ich meinen Sohn erziehen sollte, damit er später seiner Frau mal nicht mit solch antiquarischen Weisheiten, das Leben schwer machte. Auf keinen Fall will ich ihn aber als Weichei erziehen, der sich unterbuttern lässt, aber andererseits… Mir fiel die Aussage meiner Mutter ein…»ein Mann muss wissen was er will, sonst bleibt er auf der Strecke.«
     
    Das zu Bett bringen, nahm wie so oft, über eine Stunde Zeit in Anspruch. Essen, Waschen, Zähnchen putzen, eine Geschichte vorlesen und kuscheln. Das Abendritual war nun einmal trotz alledem wichtig.
    Als Julian endlich eingeschlafen war, fing ich an die Küche aufzuräumen. Natürlich hatte Chris wieder einmal seinen Teller in der Küche abgestellt, obwohl die Spülmaschine gleich daneben stand. Manchmal fragte ich mich, ob er das mit Absicht machte. Was war denn so schwer daran, die Klappe aufzumachen, seinen Teller reinzustellen und die Klappe wieder zu zumachen?
     
    An diesem Tag stolperten wir von einem verwirrten Zustand in den nächsten. Nicht einmal in der Psychatrie wäre so viel los. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich warf den Lappen in die Ecke und schlug die Küchentür unsanft zu. Gott sei Dank, Julian ist dadurch nicht aufgewacht.
    Beleidigt

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