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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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seinen Kilt. Alexander, der gerade hatte antworten wollen, dass sie seiner Meinung nach ein wenig zu jung dafür sei, stieß ein Keuchen aus. Ganz offensichtlich wusste das junge Mädchen ganz genau, wie sie ihn … nun ja. Sanft legte er die Finger um ihren zarten Knöchel und hielt die viel zu geschickte Hand fest.
    »Versteht das jetzt nicht falsch, Christina …«
    Aus ihren großen Augen sah sie zu ihm auf, und eine Träne rollte über ihre Wange. Er fluchte und schaute sich suchend nach seinem Bruder um, aber Coll war verschwunden. Alexander seufzte und sah das Mädchen mitleidig an. Was für ein Durcheinander!
    »Schön, hört mir zu, Christina. Ich habe eine Frau… und …« »Ich will bei Euch bleiben. Bitte, Sir. Eure Frau wird nichts davon erfahren.«
    »Aber warum wollt Ihr denn so unbedingt die Nacht mit mir verbringen?«
    »Mein Vater wird sein verlorenes Geld zurückhaben wollen. Wenn ich zurückgehe … Ich meine, wenn er getrunken hat …«
    »Oh!«
    Er wandte sich zu seinem Zelt. Drinnen war es dunkel. Wo steckte Leticia nur? Er erblickte Finlay Gordon, der sich mit dem Gewehr in der Hand entfernte, um seinen Wachdienst anzutreten. Verflucht! Er hatte vergessen, ihm Bescheid zu geben.
    »Finlay! Hey, Finlay!«, schrie er und rannte auf seinen Kameraden zu.
    »Du bist vielleicht ein Glückspilz, Alex! Coll hat mir gerade von deinem Würfelspiel mit… Hallooo! Ist sie das?«
    »Was? Wer? Ach so … ja, das ist sie.«
    Mit einem dümmlichen Lächeln auf den Lippen trat Finlay von einem Fuß auf den anderen und begaffte Christina, die Alexander gefolgt war.
    »Hmmm … Und was machst du mit MacCallum?«
    »Misch dich nicht in Dinge ein, die dich nichts angehen, Finlay. Christina wird auf deinem Lager schlafen, allein. Ist das klar?«
    »Auf meinem Lager?«
    »Hast du etwas dagegen? Du kannst es ja am Morgen wiederhaben …«
    Finlay lächelte der jungen Frau zu.
    »Was für ein Pech, dass ich Wachdienst habe. Ich hätte sie gern gewärmt!«
    »Lass den Unsinn. Ich muss mit dir reden …«
     
    Leticia hatte sich bereits hingelegt, als er ins Zelt trat, was ihn verdross. Er hätte ihr die Sache mit Christina gern erklärt. Dann würde er das eben später tun. Er zeigte dem jungen Mädchen Finlays Lager und stopfte seinen Ranzen mit Dingen voll, die sie heute Nacht brauchen würden. Nach einer Weile sah er zu Leticia. Sie hatte sich zusammengerollt und das Gesicht unter die Decke gesteckt. Etwas sagte ihm, dass sie nicht schlief.
    »MacCallum?«
    Keine Antwort. Christina lag auf dem Rücken und schaute ihn an. Da steckte er ja ganz schön in Schwierigkeiten! Eigentlich wünschte er sich jetzt nur eines: Leticia in die Arme zu nehmen und ihr die gute Nachricht mitzuteilen. Aber die Anwesenheit des Mädchens hinderte ihn daran. Er stöhnte und machte sich wieder an die Arbeit.
    Als er die beiden Ranzen zugeschnürt hatte, setzte er sich auf sein eigenes Lager. Leticia hatte sich immer noch nicht gerührt. Er hatte Lust, sie zu wecken, gebot sich aber Einhalt. Sie brauchte allen Schlaf, den sie bekommen konnte; sie hatten einen langen Weg vor sich. Er streckte sich auf dem Rücken aus. Die Sperrstunde wurde ausgerufen; zugleich erhob sich Munros tiefe Stimme, die anzügliche Verse sang.
    »And when ye have done with the mortars and guns … If ye please, Madam Abess, a word with your nuns 42  … « Autsch! Wer hatte nur die törichte Idee gehabt, genau hier eine Schnur zu spannen, damit man sich mit den Füßen darin verhedderte?
    Munro taumelte mit dem Kopf voran ins Zelt und brachte ekelhafte Gerüche mit. Es war nicht schwer zu erraten, in welchem Zustand er sich befand.
    »Du hast diese Schnur dort gespannt, Munro«, erinnerte ihn Alexander verschlafen brummend.
    »Was? Wie? Bist du dir sicher? Herrgott, bin ich blöd!«
    Munro stieß eine Reihe unzusammenhängender Geräusche hervor.
    »Wie du stinkst!«
    »Es gärt halt im Bottich, mein Alter!«, gab sein Cousin lachend zurück.
    Seufzend schloss Alexander die Augen. Völlig ausgeschlossen, dass er wieder einschlief: Munro würde die ganze Nacht lang schnarchen wie ein Schwein. Er hörte, wie sein Kamerad sich zu seinem Lager schleppte und dabei zwei weitere Fürze fahren ließ.
    »Hey, Finlay! Was hast du da zu suchen? Ich dachte, du wärest auf Wache … Autsch, mein Kopf!«
    »Munro …«
    »Ja, ich bin ja schon still.«
    »Die Vögel werden heute Nacht singen …«
    Es wurde still. Munro regte sich auf seinem Lager, und Alexander

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