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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Verblüffung aufgeklappt war.
    »Allerdings bin ich eine Frau, kleine Närrin!«
    »Oh!«
    Als sie mit einem Mal die Situation erfasste, robbte das Mädchen auf allen vieren zu Finlays Lager und zog die Decke um sich. Doch nicht so dumm, die Kleine, dachte Alexander leise lächelnd bei sich. Er wandte sich erneut Leticia zu und nahm ihre Hand.
    »Fass mich nicht …«
    »Hast du den Verstand verloren? Autsch!«, stieß er dann hervor, als sie ihn in die Hand biss, die er über ihren Mund gelegt hatte, damit sie zu zetern aufhörte.
    »Das hast du davon!«
    »Das reicht jetzt, MacCallum!«, flüsterte er. »Sei still und zieh dich an.«
    »Nein!«
    »Zieh dich an.«
    »Nein!«
    Ein Kratzen an der Zeltwand ließ die beiden zusammenfahren. Eine schattenhafte Silhouette zeichnete sich über ihnen ab.
    »Bei Nacht singen die Vögel …«
    »Gordon?«
    »Ich bin’s, Macdonald. Die Luft ist rein.«
    »Gut, danke.«
    »Die Luft ist rein?«, wiederholte Leticia verblüfft.
    »Eine Parole: Der Weg ist frei. Kleide dich an. Wir brechen auf.«
    Er hatte in einschmeichelndem Ton gesprochen, um ihre Laune zu verbessern, und sie gehorchte. Bevor sie nach draußen huschten, warf er einen letzten Blick auf Munro, der schnarchte wie ein Bär im Winterschlaf. Höchstens der Einschlag einer Kanonenkugel hätte ihn wecken können, wenn überhaupt. Coll hatte sich aufgerichtet.
    »Ich wünsche dir viel Glück, Alas …«
    Gerührt trat Alexander auf ihn zu, und die beiden umarmten sich ein letztes Mal.
    »Ich werde dir irgendwie Nachricht von uns geben, Coll. Bete für uns, dass alles gut geht.«
    Christina starrte ihn aus großen Rehaugen an. Hoffentlich versuchte sie ihm nicht zu schaden, weil er sie so rüde zurückgewiesen hatte. Das war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.
    »Ich habe nichts gesehen«, versicherte sie, um ihn zu beruhigen.
    »Danke, Christina.«
    »Viel Glück.«
    Alexander und Leticia schlichen davon und glitten wie Schatten durch die schlafende Zeltstadt, wobei sie den Zeltpflöcken und Leinen aus dem Weg gingen. Die Wachen standen an einem Feuer, rauchten in aller Ruhe und wandten ihnen den Rücken zu. Finlay hatte sich zu ihnen gesellt und erzählte eine Geschichte, um sie abzulenken. Sie ließen das Lager ohne Zwischenfälle hinter sich und drangen in den Wald ein.
    Nachdem sie einige Minuten stramm marschiert waren, legten sie eine Pause ein. Alexander stellte seinen Ranzen auf den Boden, wühlte darin herum und zog die Kleider heraus, die er Leticia reichte.
    »Zieh das an. Wenn wir auf eine Horde Kanadier treffen, hast du darin größere Chancen, lebendig davonzukommen als in dieser Uniform.«
    »Du hättest auch Zivilkleider für dich besorgen sollen, Alex«, meinte sie.
    Alexander zuckte die Achseln. Er war nur auf ihre Sicherheit bedacht gewesen und hatte keinen Gedanken an seine eigene Kleidung verschwendet.
    Der Mond erhellte den Wald, der von beunruhigenden Geräuschen erfüllt war, nur schwach. Nervös sah Alexander sich um. Er wusste, dass die Wilden sich beinahe lautlos bewegen konnten. Diese Männer waren imstande, sich ganz ausgezeichnet zu verstecken, das durfte er nicht vergessen. Als er sich erneut Leticia zuwandte, stockte ihm der Atem. Die junge Frau beugte sich über den Unterrock und suchte die Öffnung, wobei sie ihre nackten Beine, deren Haut beinahe im Dunklen leuchtete, präsentierte. Er vermochte den Blick nicht von ihrem Körper loszureißen, der ein starkes fleischliches Begehren in ihm erweckte. Aber das war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt… Heftig wandte er sich ab und wartete. Leise raschelte der Stoff. Er stellte sich vor, wie der Unterrock über ihre festen Schenkel glitt …
    »Alex …«
    Sie hatte die Hand auf seine Schulter gelegt und drückte sie leicht. Er wandte sich um.
    »Leticia …«
    Lächelnd drehte sie sich um sich selbst und knickste.
    »Du bist…«
    »Eine Frau?«
    Er schluckte. Ja, eine Frau… die Evans Kind trug. Er hatte das unangenehme Gefühl, sein Kamerad schaue ihm über die Schulter. Achselzuckend verscheuchte er den Gedanken und bückte sich, um seinen Ranzen aufzuheben. Da wurde ihm zu seiner Bestürzung klar, dass er den am Waldrand vergrabenen Proviant vergessen hatte.
    Leticia schob ihren roten Uniformrock unter einen Haufen von Zweigen und Laubwerk und griff nach ihrem Sporran . In ihrer Hast kippte sie den Inhalt über den Boden aus.
    »Ach, verdammt!«
    »Warte, ich helfe dir.«
    Auf der Suche nach den verlorenen

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