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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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öffneten sich wunderschön und enthüllten perfekte Zahnreihen, die bereit schienen, in das Leben hineinzubeißen. Sie strahlte nur so vor Lebensfreude, war genau das, dessen Alexander dringend bedurfte. Er war bezaubert und konnte den Blick nicht von ihr losreißen.
    Was wollte sie nur von ihm, diese kleine, unbekümmerte Bürgerstochter? Bedeutete er für sie nur eine Zerstreuung? Es gab viele Offiziere, die Mademoiselle Lacroix gern zu diesem Picknick begleitet hätten …
    Mit der Spitze ihres Messers hatte Isabelle eine gefüllte Olive aufgespießt und hielt sie ihm hin. Er öffnete den Mund. Lachend sah sie ihm beim Kauen zu.
    »Schmeckt das?«
    »Es ist sehr salzig.«
    »Ich habe eine Idee!«, rief sie aus, froh darüber, eine Ablenkung für ihre aufgewühlten Empfindungen gefunden zu haben. »Wir veranstalten ein Spiel, das ich früher immer mit Madeleine gespielt habe.«
    Sie sah sich um, durchsuchte den Korb und zuckte dann die Achseln.
    »Schade! Die Servietten sind zu klein … Ah! Wir nehmen meinen Fichu!«
    Sie nahm das Gazetuch ab, das ihre Schultern ohnehin kaum mehr bedeckte, und war sich in ihrer Naivität nicht einmal bewusst, dass sie ihr Dekolletee enthüllte. Dann kniete sie sich vor ihn hin.
    »Dreht Euch um, ich will Euch die Augen verbinden.«
    Verblüfft musterte Alexander sie.
    »Ich tue Euch schon nichts Böses! Ihr sollt nur den Mund öffnen und erraten, was ich Euch zu kosten gebe.«
    Fügsam ließ er sich auf das Spiel der hübschen jungen Frau ein, und sie fütterte ihn mit geräuchertem Schinken, dicken Nüssen und kandierten Früchten, deren Namen er auf Französisch nicht wusste. Sie lachten, als sie ihm versehentlich etwas Marmelade auf die Wange schmierte. Sie wischte sie ab, und als sie dabei seinen Mundwinkel streifte, entfuhr ihm ein Seufzer.
    »Jetzt seid Ihr an der Reihe!«
    Seine Hand schwebte über all den Köstlichkeiten, die auf dem Tischtuch ausgebreitet lagen. Er schwankte zwischen kandierter Ananas und einem Stück holländischem Käse, um schließlich eine in Weinbrand eingelegte Pflaume zu ergreifen.
    »Mund auf.«
    Sie gehorchte brav und biss in die vor Sirup triefende Frucht. Ein Tropfen lief ihr aufs Kinn, und sie leckte ihn kichernd auf.
    »Eine Pflaume in Weinbrand! Ihr habt keine Chance, Alexander!«
    »Och, ’tis not fair! Das ist nicht fair, Ihr kennt ja alles!«
    »Dann lasst ein wenig Fantasie walten, mein Freund.«
    Sie lächelte und öffnete in Erwartung der nächsten Überraschung den Mund. Alexander wandte den Blick von den granatroten, vom Sirup glänzenden Lippen ab und sah sich nachdenklich unter den Leckerbissen um. Dann tauchte er ein Essiggürkchen in Marmelade und legte es auf Isabelles Zunge. Sie biss mit Appetit zu.
    »Mhhh…«
    Sie begann langsam zu kauen. Alexander konnte seinen Blick nicht von diesem Mund lösen, der sich genießerisch und sinnlich bewegte. Er wollte ihn kosten. Aber nein, das durfte er nicht… Einen kurzen Moment lang schwankte er. Er verbannte die Vernunft in einen entfernten Winkel seines fiebernden Geistes, rückte an sie heran und sog ihren Duft ein.
    Isabelle hörte auf zu kauen und spannte sich ein wenig an, rührte sich jedoch nicht. Alexanders süßer Atem strich über ihre Haut. Ihr Herz begann wie entfesselt zu pochen, während ihr Verstand versuchte, ihr Vorschriften zu machen. Ihn zurückstoßen? Das vermochte sie nicht. Diese neue Empfindung, dieses Begehren, beherrschte sie und machte sie schwach.
    Alexander wurde kühner und setzte sich über alle Anstandsregeln hinweg. Zart legte er die Lippen auf ihren mit Zucker glasierten Mund, wie ein Schmetterling, der vom Nektar einer Blüte angezogen wird. Sie stieß einen leisen Überraschungsschrei aus und zog sich ein wenig zurück. Er wartete. Aber sie nahm weder die Augenbinde ab, noch entfernte sie sich allzu weit.
    »Das ist… etwas ganz Neues«, stotterte sie, nachdem sie das Gürkchen verschluckt hatte. »Süß-sauer… Schmeckt mir gut. Das war Gurke mit… noch etwas anderem …«
    »Etwas anderem? Vielleicht möchtet Ihr noch einmal kosten?«
    »Kosten? Ich weiß nicht… Vielleicht …«
    Er beugte sich wieder über die schöne Genießerin und küsste sie sanft auf die Lippen, die ihn nicht länger flohen.
    »Und jetzt, Mademoiselle Lacroix? Könnt Ihr raten, was das ist?«
    Kein Laut kam über ihre bebenden Lippen. Von heftigen Gefühlen bewegt hob und senkte die Brust der jungen Frau sich rasch. Begehren flammte in ihm auf und drängte ihn

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