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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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dann ins Gras.
    »Slaante … und wie sagt man… Brot?«
    »Aran .«
    »Und … Sonne?«
    »Grian .«
    Sie sprach das Wort nach und lachte.
    »Lasst uns etwas Schwierigeres versuchen. Übersetzt mir: ›Heute ist ein wunderschöner Tag.‹«
    »Tha an latha cho bréagha .«
    »Ha an la-o ko brrriiia .«
    Jetzt war es an Alexander, vor Lachen herauszuplatzen.
    »Beinahe«, meinte er, streckte die Beine auf dem Gras aus und strich sich den Kilt über den Oberschenkeln glatt.
    Isabelle beäugte das »Röckchen«, wie die Leute es nannten, wenn sie von der Uniform der Schotten sprachen.
    »Warum tragt Ihr diesen … Rock?«
    »Das ist kein Rock, sondern ein Kilt. Er wird bei uns nur von den Männern getragen. Viel praktischer und bequemer als Kniehosen. Die Farben sind für gewöhnlich die des Clans, dem wir angehören«, erklärte er ernst. »Diese hier allerdings sind die des Fraser-Clans von Lovat, der das Regiment ausgehoben hat.«
    Sie zog die Nase kraus. Praktisch sollte dieser Rock sein? Hmmm… und bei Wind?
    »Sind das zugleich auch Eure Farben?«
    Er setzte eine nachdenkliche Miene auf.
    »Nein. Ich gehöre dem Clan der Macdonald von Glencoe an. In Schottland ist das Tragen von Tartans außer beim Militär seit 1747 verboten.«
    »Ist das nicht ein wenig kühl… ich meine… mit dem Wind, im Winter?«
    Er schüttete sich vor Lachen aus, was sie in Verlegenheit stürzte.
    »Wenn diese Kleidung uns bei kaltem Wetter nicht angenehm wäre, dann hätten wir sie gewiss schon lange aufgegeben.«
    Immer noch skeptisch, lächelte Isabelle ihm zu und reichte ihm den Teller, den sie zurechtgemacht hatte.
    »Wo habt Ihr Französisch gelernt? Mir ist aufgefallen, dass – von den Offizieren abgesehen – nur wenige von euch diese Sprache beherrschen.«
    »Mein Großvater mütterlicherseits hat großen Wert darauf gelegt, dass ich es lernte. Er war der Ansicht, diese Kenntnisse würden mir eines Tages von Nutzen sein. Und er… hatte wohl recht«, setzte er hinzu und sah sie ernst an.
    »Aha«, meinte sie, senkte den Kopf und errötete leicht. »Und wie hieß Euer Großvater?«
    »John Campbell … John Buidhe Campbell von Glenlyon. Die Uhr … hat er mir geschenkt.«
    Isabelle lief dunkelrot an und wandte den Kopf ab, um ihre Verlegenheit unter der Krempe ihres Huts zu verstecken.
    »Die Uhr … ja. Alexander, ich … ich wollte Euer Eigentum nicht durchwühlen … ich meine …«
    »Ich bin Euch deswegen nicht böse, Mademoiselle Lacroix.«
    »Was ich getan habe … war… sehr ungehörig. Versteht Ihr… normalerweise wühle ich nicht in den Besitztümern anderer herum. Ich bin einfach zu neugierig… Vergebt mir.«
    Alexander beobachtete die junge Frau, die nervös an ihrem Stück Brot zupfte und es auf ihrem Teller zerlegte. Das Segeltuch, mit dem die Flügel der Mühle bespannt waren, knatterte im Wind. Die Rotschulterstärlinge mit ihren schönen roten Epauletten, die noch nicht in wärmere Länder gezogen waren, zwitscherten fröhlich. Er legte den Zeigefinger unter Isabelles Kinn, damit sie ihn ansehen musste. Wie gern hätte er sie geküsst!
    »Ihr habt nichts getan, das ich Euch verzeihen müsste, Mademoiselle.«
    Dann zog er langsam die Hand zurück, und Isabelle fasste sich wieder.
    »Erzählt mir von Euch, Alexander.«
    »Was wollt Ihr denn wissen?«
    »Ach, das was man sich so für gewöhnlich erzählt. Habt Ihr Brüder und Schwestern? Wo seid Ihr geboren? Vielleicht auch ein paar Kindheitserlebnisse, die Euch besonders im Gedächtnis geblieben sind.«
    Lange schwieg er, denn er hatte keine Ahnung, was er ihr Interessantes aus seinem Leben berichten sollte.
    »Ich bin in einem kleinen Tal in den Highlands geboren. Wisst Ihr, wo das ist?«
    Da sie den Mund voller Brot hatte, schüttelte sie nur wortlos den Kopf. Alexander war über diese Antwort nicht weiter verwundert.
    »Die Highlands sind eine Gebirgsregion im Norden Schottlands. Das Tal, in dem ich geboren bin, heißt Glencoe. Mein Vater und meine Mutter hatten neun Kinder. Sechs davon leben noch… zumindest glaube ich das.«
    »Dann wisst Ihr nicht, was aus ihnen geworden ist?«
    »Nicht wirklich. Mein Bruder Coll allerdings dient auch in meinem Regiment. Er ist der große Rothaarige, der mich auf meinen Patrouillengängen begleitet. Der Dicke ist Munro, mein Cousin. Ich bin der Jüngste aus meiner Familie.«
    »Ist es dort schön … in den Highlands?«
    Er sah sie an und ließ sich von ihren grünen Augen anregen.
    »Ob es schön dort ist?

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