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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Hauptmann zu berichten, oder?«
    »Nun ja…«
    Alexander sah Isabelle an, die wie Espenlaub zitterte und sich an ihn klammerte.
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Étienne stieß einen Wutschrei aus und stürzte sich auf Alexander. Isabelle schrie vor Entsetzen auf.
    »Nein, Étienne!«
    Louis hielt seinen Bruder fest.
    »Das ist nicht der richtige Moment, um sich zu prügeln, verdammt! Lassen wir ihn gehen… ansonsten fällt noch die ganze Garnison über uns her.«
    »Wie bitte? Aber das geht doch nicht! Er weiß zu viel!«
    Louis war klar, dass er eigentlich zulassen musste, dass Étienne den Schotten tötete. Doch da war noch Isabelle… Und außerdem gab es vielleicht eine andere Möglichkeit, wie er den Soldaten daran hindern konnte, Alarm zu schlagen. Er sah den Mann herausfordernd an.
    »Wir lassen ihn gehen. Er wird doch sicherlich Isabelle keine Probleme bereiten wollen …«
    Alexander sah die drei Männer, die ihm gegenüberstanden, nur weiter wortlos an. Natürlich würden sie ihn gehen lassen, um ihn ein paar Straßen weiter zum Schweigen zu bringen. Er konnte ruhig schwören, dass er nichts über das Gehörte sagen würde, das Ergebnis würde dennoch dasselbe sein. Diese Männer waren Soldaten, genau wie er selbst. Sie wussten, dass er keine andere Wahl hatte und seinem Vorgesetzten die Wahrheit berichten musste, und sei es nur, um seine Abwesenheit beim Appell zu rechtfertigen. Andererseits waren diese Männer Isabelles Brüder. Er steckte in der Zwickmühle.
    Das Geräusch einer zufallenden Tür und eilige Schritte im Inneren des Hauses ließen die Lacroix-Brüder aufhorchen.
    »Ich hoffe, du hast nicht sein ganzes Regiment hierher eingeladen«, brummte Étienne, als er an Isabelle vorbeiging.
    Eine Gestalt tauchte auf. Der Mann blieb verblüfft stehen und musterte Étienne im Licht der Laterne, die er in der Hand trug.
    »Du bist hier? Also so etwas! Ist Louis bei dir?«
    »Baptiste!«, rief Louis aus und lief auf den alten Diener zu.
    Isabelle löste sich von Alexander und trat zu den anderen, um sich zu erkundigen, wo ihre Mutter und Ti’Paul waren.
    »Was für ein Glück, Louis! Deine Frau… ich glaube, ihr Kind wird bald kommen… Mademoiselle Isa, wir haben Euch überall gesucht! Kommt, man wird Euch heute Nacht brauchen.«
     
    Ein starker Tabakgeruch hing in dem schlecht beleuchteten Raum. Die Spitze einer Feder kratzte über das Papier. Alexander verzog das Gesicht und rutschte zum tausendsten Mal auf seinem Stuhl herum. Er fixierte die Schnupftabakdose aus Fayence, die auf der Ecke des Schreibtisches stand; die Jagdszene, mit der sie bemalt war, verblich an zwei Stellen, und der Rand war angeschlagen.
    »Möchtest du einen Schluck Wein?«, fragte Leutnant Campbell, ohne den Kopf zu heben.
    »Nein danke.«
    Eigentlich hätte er gern etwas zu trinken gehabt. Aber sein Wunsch, dieses Arbeitszimmer so rasch wie möglich zu verlassen, war stärker. Immer noch knirschte die Feder scheußlich vor sich hin. So lange er denken konnte, hatte sein Freund seine Schreibfedern immer so stiefmütterlich behandelt. Mit einem Mal sah Alexander sich wieder in dem Haus in Fortingall, das sein Großvater Campbell nach seiner Rückkehr aus dem französischen Exil, sechs Jahre nach der Erhebung von 1715 hatte errichten lassen. Er hatte die Gerüche in dem Raum geliebt, in dem er zusammen mit Archibald unterrichtet wurde: Tinte und der Staub der Bücher, Kaffee und Gebäck, die aus der Küche gebracht wurden. Ach, diese unbekümmerte Zeit!
    Alexander, der in allem, was Buchstaben und Zahlen anging, nicht besonders begabt war, mogelte gelegentlich. Dann schickte er Archie in die Küche, um nach einer Stärkung zu fragen, und nutzte seine Abwesenheit, um seine Antworten auf die Fragenkataloge des Hauslehrers abzuschreiben. Archie war nicht begriffsstutzig und wusste genau, wie Alexander es fertig brachte, in fünf Minuten zu beenden, wozu er eine halbe Stunde gebraucht hatte. Aber er hatte nie jemandem ein Wort darüber verraten.
    An schönen Tagen drangen Vogelgezwitscher und Schwärme von Fliegen durch das offene Fenster. Wenn sie während der langweiligen Stunden, in der sie sich der Lektüre widmen sollten, allein waren, unterhielt er sich damit, sie mit Büchern zu erschlagen. Das Ziel war, so viele Insekten wie möglich zu töten, bevor das Knallen und ihr unbändiges Gelächter das Hausmädchen auf den Plan riefen. Dann wurden sie unweigerlich ausgeschimpft und mit erhobenem Finger gezwungen, die Möbel und

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