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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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stecken denn alle?«
    »Ich weiß es nicht. Aber Papa… ist von uns gegangen.«
    Sie war so aufgewühlt, dass ihr die Stimme versagte. Louis sagte nichts, doch ein seltsamer Laut entrang sich seiner Kehle. Er wandte sich ab, krümmte sich und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Wie ist es geschehen?«, verlangte Étienne mit vom Alkohol heiserer Stimme zu wissen.
    »Wir glauben, dass es sein Herz gewesen ist. Der Arzt konnte nichts mehr für ihn tun. Er ist vor drei Wochen gestorben.«
    »Herrgott im Himmel«
    »Das ist Teufelswerk!«, schrie Guillaume und wiegte sich von einem Fuß auf den anderen. »Die Stimmen haben mir das gesagt. Der Teufel will sich unserer bemächtigen, doch das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen seine Armee von Hunden vernichten!«
    Isabelle runzelte die Stirn. Was erzählte Guillaume da? Im Mondschein wirkte der schwärmerisch erregte Blick des Jungen geradezu unheimlich. Die junge Frau vermutete, dass ihn die Nachricht von Charles-Huberts Tod in einen kurzen Moment der Verwirrung gestürzt hatte.
    »Ihr werdet abgeholt, Isa. Pack deine Sachen, aber nimm nur das unbedingt Notwendige mit«, fiel Étienne ein, um die Fantastereien seines Bruders zu unterbrechen, der auch sogleich verstummte.
    »Warum, was ist denn geschehen?«
    »Lévis wird den Engländern den Gnadenstoß versetzen. Des Méloizes will nicht, dass du hier bist, wenn die französische Armee über sie herfällt«, erklärte Louis weiter und wischte sich die Augen.
    »Wovon redest du?«
    »Der Teufel! Der Teufel! Seht, er ist unter uns!«, kreischte Guillaume und wies mit dem Finger auf Isabelle.
    »Wir rücken mit unseren Vorposten nach vorn. Truppen aus Montréal sind unterwegs«, fuhr Louis fort. »Sie sind gestern in Saint-Augustin gelandet. Sie waren dabei, den Cap-Rouge-Fluss zu überqueren und marschierten auf Sainte-Foy zu, als des Méloizes mich mit den Kundschaftern vorgeschickt hat. Er macht sich große Sorgen um dich und möchte, dass wir dich an einen sicheren Ort bringen. Das Ende ist nahe, Isa. Wir haben siebentausend Mann zusammengezogen. Die Truppenstärke der Engländer ist nur halb so groß; dagegen können sie niemals aufkommen. Wo sind denn nun deine Mutter, Ti’Paul und die anderen?«
    »Ich weiß es nicht… ich …«
    Isabelles geriet zunehmend in Panik. Die englische Garnison sollte angegriffen werden? Des Méloizes ließ sie holen? Aber sie konnte nicht fort! Und erst recht nicht zu Nicolas! Jetzt nicht mehr!
    »Ich kann nicht …«
    »Beeilt euch! Wir müssen uns verstecken!«, hob Guillaume erneut an und trat heftig von einem Bein aufs andere. »Sie werden uns alle massakrieren, diese Teufelshunde!«
    Étienne trat an die Tür, die in die Küche führte. Ein Blitz tauchte den Hof in grelles Licht. In dieser winzigen Zeitspanne erstarrte Guillaumes Gestalt zu einem unheimlichen Gemälde. Isabelle runzelte die Stirn: Was war nur mit ihrem Bruder; hatte er getrunken?
    »Alle müssen fort, Isabelle. Du kommst mit uns«, beharrte Étienne, der vor der Milchkammer, in der Alexander sich versteckte, stehen geblieben war. »Julien war eben hier, um Madeleine abzuholen und sie zu seinem Cousin Louis Perron zu fahren. Wo bist du bloß gewesen? Warum bist du nicht bei den anderen?«
    Plötzlich sah er sie mit merkwürdigem Blick an. Da wurde der jungen Frau bewusst, dass sie noch Alexanders Rock über den Schultern trug, die von neuem zu zittern begonnen hatten. Ein eigenartiges Schweigen trat ein. Sogar Guillaume hatte seinen wirren Monolog unterbrochen.
    In der Milchkammer erstarrte Alexander, die Hand auf dem Heft seines Dolches. Er hielt den Atem an und rechnete jeden Moment damit, dass die Tür aufgerissen würde. Abrupt erschallte in der Stille ein Kanonenschlag und ließ die Krüge auf dem Bord über seinem Kopf erbeben. Die Sperrstunde, dachte er und biss die Zähne zusammen. Verflucht! Er würde beim Appell fehlen.
    »Woher hast du das?«, verlangte Étienne in beinahe bedrohlichem Ton von seiner Schwester zu wissen.
    Instinktiv wich Isabelle ein wenig zurück und zog die Falten des Rocks um sich zusammen.
    »Woher hast du diese Uniform, Isa? Sie gehört einem dieser Hunde… Verdammt! Sag mir nicht, dass du dir jetzt von ihnen den Hof machen lässt? Hat es dir denn noch nicht gereicht, dass sie dir Gewalt angetan haben …«
    »Schweig, Étienne!«, schrie Isabelle, die erbleicht war. »Das geht dich gar nichts an! Und außerdem, wer hat dir davon erzählt?«
    »Madeleine hat es Julien in einem

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