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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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englischen Soldaten in der Stadt gewöhnt hatten, schenkten ihm keine Beachtung mehr. Er stieß das Tor auf; Isabelle sorgte dafür, dass es nicht verriegelt war, damit er hineinkonnte. Wie eine Katze huschte er hindurch und lief zum Stall, hinter dem er an der Mauer der Obstpflanzung entlanggehen konnte, ohne von den Hausbewohnern gesehen zu werden. Der schwierigste Teil war die etwa fünf Ellen lange Strecke zwischen der Hausecke und der Tür zum Obstgarten. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Er hatte diesen Weg bereits etwa zwanzig Mal ohne Zwischenfälle zurückgelegt. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Bahn frei war, rannte er los.
    »Ich warte schon ziemlich lange auf dich, mein Liebster«, flüsterte Isabelle an seinem Hals, als er sie an sein Herz drückte und die Nase in ihrem Haar vergrub. Ein berauschender Thymiangeruch und die sanfteren Düfte von Gartenrosen parfümierten den Schuppen. Sie waren an die Stelle der Aromen des Flieders und der Apfelblüte getreten, die seit einigen Wochen verschwunden waren. Der Raum war vollgestopft mit diversen Gegenständen und Werkzeugen, die zum Teil verrostet waren und offensichtlich seit Jahren nicht benutzt wurden. Durch einen Spalt zwischen zwei Brettern konnten sie das Tor des Obstgartens im Auge behalten. Doch bisher war das Glück ihnen hold gewesen, und niemand war gekommen.
    »Ich habe mich aus einem bestimmten Grund verspätet… ich habe eine Überraschung für dich«, murmelte er aufgeregt.
    Sie löste sich ein wenig von ihm und sah ihn aus ihren großen grünen Augen an.
    »Eine Überraschung? Für mich?« »Hmmm. Glaubst du, du könntest ein paar Stunden fort?« »Und wohin gehen wir?« »Hol dir einen Umhang aus dunklem Stoff, und komm wieder her.«
    »Wohn bringst du mich?«
    Er lächelte, und seine Augen glitzerten belustigt.
    »Wenn ich dir das sage, ist es ja keine Überraschung mehr!«
    Glucksend klatschte sie in die Hände. Dann wirbelte sie herum, lief aus dem Schuppen und rannte zum Haus. Ihr Herz war von Freude erfüllt.
     
    Das schöne Wetter dauerte an und bescherte ihnen einen herrlichen Sternenhimmel. Was hätten sie sich Schöneres wünschen können als diese majestätischste Kathedralenkuppel der Welt? Die kleine, einsame Lichtung war in dieser Nacht des 12. Juli von Schatten umsäumt und vom blassen Licht eines verheißungsvollen Vollmondes erfüllt. Coll und Munro erwarteten sie, schmuck in ihrer Uniform und ihrem besten Hemd. Isabelle begrüßte sie und sah dann fragend zu Alexander auf. Das breite Lächeln wollte gar nicht mehr vom Gesicht des jungen Mannes weichen. Während er eine Kerze anzündete, die Munro ihm reichte, begann er ihr zu erklären, was nun folgen sollte.
    »Ich weiß, dass es ein alter heidnischer Brauch ist, aber … für uns ist er genauso bedeutsam wie eine Hochzeit in der Kirche …«
    »Eine … Hochzeit?«, rief Isabelle verblüfft aus.
    Er hatte sich ihr zugewandt und streckte ihr die Hand entgegen. Hochzeit?, fragte sie sich noch einmal, während schon himmlische Melodien in ihrem Kopf aufklangen. Die von der Kerzenflamme beschienenen Baumstämme kamen ihr plötzlich wie stattliche Orgelpfeifen vor. Dann verwandelten sich die zarten Farnwedel zu ihren Füßen für sie in eine Schar tanzender Feen und Kobolde …
    »Das handfast , dieser Schwur, bei dem man die Hände zusammenlegt und sich einander angelobt … Ich habe dir davon erzählt, weißt du noch?«, hörte sie Alexanders Stimme wie aus weiter Ferne.
    Der junge Mann wirkte beunruhigt. Vielleicht hätte er vorher mit ihr darüber sprechen sollen. Er wusste, dass die katholischen Franzosen nicht viel von heidnisch inspirierten Riten hielten und sie als Ketzerei betrachteten… Aus strahlenden Augen sah Isabelle zuerst Munro und Coll an, die bis jetzt noch kein Wort gesagt hatten. Dann wanderte ihr Blick zu ihm. Als er das Lächeln sah, das ihr wunderschönes Gesicht leuchten ließ, verflogen seine Befürchtungen, und er schloss die Augen, um dem Allmächtigen zu danken.
    Auf sein Nicken hin zog Munro sein Schwert aus der Scheide und erhob es zum Himmel, so dass es aufblitzte wie eine Kerzenflamme. Er wies damit in alle vier Himmelsrichtungen und sprach dazu Worte, die Isabelle nicht verstand. Dann legte er die frisch geschliffene Klinge, die im Abendlicht schimmerte, zu Füßen des verlobten Paares ins Gras. Schweigend warteten Alexander und Coll, bis er fertig war. Isabelle fühlte sich verzaubert und verfolgte die Zeremonie wie in

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