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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Herzen wohnt, nehme ich, Marie Isabelle Élisabeth Lacroix, dich, Alexander Colin Campbell Macdonald, zum Ehegatten…«
    Eine Hand auf ihren Leib gelegt und die andere in den Händen des Mannes, den sie liebte, sprach Isabelle den Schwur, der sie mit Alexander vereinte. Als sie geendet hatte, trat wieder Schweigen ein. In einer fröhlichen Abendsymphonie begannen die Grillen zu singen, die Laubfrösche quakten, und eine Eule rief. Feen und Kobolde tanzten ihren Reigen.
    Tief bewegt öffnete Alexander Isabelles Hand, um den Gegenstand, den er zuvor hineingelegt hatte, zu nehmen. Dann steckte er ihr den Ring aus Horn an den Finger. Er passte perfekt. Ein wenig erstaunt sah die junge Frau darauf hinunter. Dann hatte er also seit langer Zeit Vorbereitungen für diese Zeremonie getroffen.
    Munro ergriff Isabelles Handgelenk und hielt es über das von Alexander, während Coll das Band um beide schlang.
    »D’ye are now husband ’n wife  …« Jetzt seid ihr Mann und Frau.
    »Mach den Sprung mit mir«, murmelte Alexander in Isabelles Ohr, während Munro seine Rede beendete.
    Mit einer einzigen Bewegung sprangen sie über das Schwert, das sein Cousin daraufhin wieder an sich nahm. Die beiden Zeugen klatschten Beifall, beglückwünschten das Brautpaar herzlich und wünschten ihm Glück bis ans Ende aller Tage.
    »Hier, Alas«, sagte Coll und reichte ihm ein in Zeitungspapier eingewickeltes Paket. »Es ist nicht viel, aber alles, was ich auftreiben konnte.«
    Das Geschenk bestand aus Brot und Wein, die sie sich bei einem fröhlichen Mahl teilten. Dann verabschiedeten sich Coll und Munro. Isabelle und Alexander blieben allein auf der weitläufigen, von hohen Kiefern umstandenen Lichtung zurück. Die Bäume erfüllten die taufeuchte Luft mit ihrem sanften Duft. Immer noch umschlang das Band ihre Handgelenke; keiner von beiden hatte gewagt, es abzunehmen.
    »Jetzt bist du meine Frau, Isabelle …«
    Alexanders ernste Stimme hallte durch das Dunkel, das sich inzwischen über die Landschaft gesenkt hatte. Die Kerze flackerte und brachte die Schatten um sie herum zum Tanzen. Sie nickte. Er legte die freie Hand um ihre Taille und zog sie an sich, um sie zärtlich zu küssen. Ihre immer noch verbundenen Hände steckten zwischen ihnen. Dann ergriff sie die Leidenschaft, und sie machten das Band los …
    In dieser wunderbaren Nacht voller Sterne feierten sie lange ihre Vereinigung und genossen jede Minute, denn sie waren sich bewusst, wie leicht ihr Glück zerstört werden könnte. Sie schlenderten über die Wege der Wollust und berauschten sich an den unaussprechlichen Empfindungen, die ihnen die Freude darüber schenkte, dass sie einander endlich ganz gehörten.
    Ein neuer Feldzug stand unmittelbar bevor, und Alexander wusste, dass sie sich vielleicht nie wiedersehen würden. Er wollte Isabelle seinen Körper einprägen, ihr eine bleibende Erinnerung an sich zurücklassen. Und er wollte sie ganz in sich aufsaugen. Er kostete ihren Körper aus, suchte seine intimsten Winkel auf, flüsterte ihr ins Ohr, machte, dass sie in seinen Armen seufzte. Er liebkoste sie und teilte die glatten Kurven ihres opalbleichen Körpers mit dem Mond, der seinen milchweißen Schein über sie warf.
     
    Er fühlte sich leer und erfüllt zugleich; eine eigentümliche Empfindung. Etwas hatte sich in ihm verändert. Er war ein anderer geworden; er fühlte sich frei. Isabelle war sein Licht gewesen und hatte ihn auf den Weg der Freiheit geführt. Ja, sie hatte ihn von all den ungestillten Sehnsüchten befreit, die sein Herz und seinen Geist beschwert hatten: geliebt, geehrt und respektiert zu werden. War es nicht das, wonach jeder Mensch strebte? Das Ziel jeden Lebens? Der Gedanke, dass er dieses Ziel endlich erreicht hatte, ließ ihn schwindeln.
    Er regte sich, und die junge Frau, deren Kopf an seiner Brust ruhte, murmelte etwas im Schlaf und bewegte sich. Sie lagen auf seinem Plaid, das er im Gras ausgebreitet hatte, um sie vor dem Tau zu schützen, und so war der Mantel der Nacht ihre einzige Zudecke gewesen. Isabelles Bein, das auf seinen Schenkeln lag, wärmte ihn. Die junge Frau hatte eine Hand unter seine Achsel gesteckt, die andere ruhte auf seiner Schulter.
    Sanft legte er die Hand in ihr Kreuz und streichelte es mechanisch. Der Rausch der körperlichen Vereinigung war verflogen, und nun waren sie von dieser Wärme erfüllt, die Körper und Geist erfüllt und das Herz wiegt. Gern hätte er die ganze Nacht neben Isabelle geschlafen, ja sein Leben

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