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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Sohn des Teufels…
    »Wenn noch einer versucht, gegen die Befehle zu verstoßen, bringe ich ihn vors Kriegsgericht!«, warnte der Sergeant sie in drohendem Tonfall.
    Ohne weitere Zwischenfälle gingen sie an Land. Vor den Soldaten ragte eine Felswand auf, und kein Weg führte durch den Wall aus gefällten Bäumen, die sie umgab. Dort oben waren mit Sicherheit Franzosen postiert. Munro wurde zusammen mit zwei weiteren Männern auf Kundschaft ausgeschickt. Einige Minuten später kehrte das Trio zurück und bestätigte den Verdacht. Der Sergeant wog die Lage ab.
    »Ihr, Adlerauge«, wandte er sich an Alexander. »Wenn Ihr mir diese Bastarde herunterschießt, vergesse ich Euren Verstoß gegen die Disziplin. Verstanden?«
    »Ja, Sir!«
    Adlerauge … Aus den Tiefen seiner Erinnerung drang die Stimme von Großvater Liam an sein Ohr. Er sah sich selbst, wie er im Heidekraut lag und einem Moorhuhn auflauerte, das er jetzt seit fast einer Stunde verfolgte …
    »Richte den Blick fest auf dein Ziel, mein Großer. Wenn du spürst, dass deine Hand zittert, stütze sie irgendwo ab. John und du, ihr habt das perfekte Auge, wie ein Adler. Ihr besitzt eine besondere Gabe mit eurer außergewöhnlichen Zielsicherheit. Aus euch werden einmal gute Soldaten …«
     
    Verschanzt im Schutz der Barriere mit ihren angespitzten Ästen hatte der Feind in zwei Linien Stellung bezogen. Die Highlander postierten sich an verschiedenen Stellen entlang des Walls und warteten auf den Feuerbefehl. Sie würden in zwei Gruppen schießen, deren erste nachladen würde, während die zweite feuerte. Damit sollte dem Feind vorgespiegelt werden, dass der angreifende Trupp weit größer war als in Wirklichkeit.
    Weniger als zehn Minuten später überließ die französische Abteilung dem Feind Waffen und Terrain und rannte in die Garnison zurück. Alexander, der mit drei Schüssen zweimal getroffen hatte, wurde wegen seiner Geschicklichkeit mit Glückwünschen überhäuft. Gewiss würde man ihn beim Hauptmann für eine Versetzung in die Einheit der Eliteschützen empfehlen. Voller Stolz auf ihre Leistung gratulierten die Männer einander.
    »Wer würde nicht freiwillig zur Hölle fahren, um einen solchen Sieg zu kosten?«, schrie ein großer, kräftiger Bursche, der auf den Namen Gibbon hörte, und schwenkte sein Gewehr.
    Ein trockener Knall brachte ihn zum Schweigen, und er brach stöhnend auf den angespitzten Zweigen zusammen. Alexander wandte sich der Stelle zu, von der der Schuss gekommen war. Im Gestrüpp bewegte sich etwas, dann erschollen zwei weitere Schüsse. Ein brennender Schmerz ließ ihn aufschreien, und er fiel auf die Knie. Ungläubig sah er auf den Blutfleck hinunter, der sich auf seinem Ärmel ausbreitete. Sein Kamerad hatte weniger Glück gehabt; die Kugel hatte ihn mitten in die Stirn getroffen.
    Munro stieß einen Wutschrei aus und zog sein Schwert. Andere Highlander waren herbeigelaufen und taten es ihm nach, und zusammen nahmen sie die Verfolgung der Schützen auf. Man zog Gibbon aus dem Buschwerk und legte ihn auf den Boden. Sein verwundeter Schenkel schwoll zusehends an; er schrie vor Schmerzen und wand sich wie ein Aal. Als Leticia begriff, dass die Kugeln vergiftet gewesen waren, erbleichte sie und beugte sich über Alexander. Hastig zog sie ihm den Rock aus und riss den Hemdärmel bis zur Schulter auf, um den Zustand seiner Verletzung zu untersuchen.
    »Nur ein Kratzer«, flüsterte sie erleichtert.
    Aber das Gift war dennoch in den Körper des jungen Mannes eingedrungen. Sein Arm brannte und bereitete ihm entsetzliche Schmerzen. Die Haut rund um die Verletzung schwoll gewaltig an. Evan trug seinen Freund in den Schatten eines Baumes. Gibbons Gebrüll wurde immer lauter; er stieß ein unmenschliches Geheul aus, bei dem es sie alle kalt überlief. Doch niemand wagte es, das Leiden des Unglücklichen abzukürzen. Als er wenige Minuten später starb, war sein Gesicht immer noch verzerrt von der Tortur, die er hatte ertragen müssen.
    »Wer würde nicht freiwillig zur Hölle fahren, um so etwas nicht zu erleben?«, murmelte jemand mitfühlend.
    Unter dem besorgten Blick von Evan, der sich in einigen Schritten Entfernung hielt, versuchte Leticia Alexander zu beruhigen, der unter starken Schmerzen stöhnte. Munro kehrte völlig außer Atem von der Verfolgung der beiden Rothäute zurück, die sie überrascht hatten, und erkundigte sich nach dem Zustand seines Cousins. Als er hörte, wie das Gift auf Gibbon gewirkt hatte, geriet er in

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