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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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hinzusetzen und zu Atem zu kommen. Jetzt kehre ich zu meinem Plätzchenteig zurück, der noch auf dem Tisch liegt, und denke dabei an die schöne Zeit, als wir beide in Mamie Donies Küche so viel Spaß beim Backen hatten. Umarme deine Familie von mir, liebe Cousine, und danke besonders Pierre für alles, was er für mich getan hat. Ich schicke dir eine feste Umarmung und wünsche dir, dass du im neuen Jahr 1764 so glücklich wirst, wie du es verdienst.
    Deine Cousine und Schwester
    Madeleine Gosselin
     
    Isabelle faltete den Brief zusammen und legte ihn auf ihren Frisiertisch, der von einem silbernen Kerzenhalter beleuchtet wurde. Sie strich über den wunderbaren moosgrünen Damaststoff ihres gerafften Ballkleides und schaute leeren Blickes auf das Papier hinunter.
    »Nichts … immer noch keine Nachricht von ihm …«
    Auf diese Weise fiel das Vergessen leichter. Sie argwöhnte, dass Madeleine wusste, wie es Alexander ging, ihr aber nichts davon sagte. Bestimmt versuchte ihre Cousine sie zu schützen, indem sie schwieg …
    »Aber wovor eigentlich?«, murmelte sie, an ihr Spiegelbild gerichtet, bitter. »Er hat ja gar nicht versucht, mich zu finden, mir nicht einmal einen Brief geschickt. Als ob ich nicht mehr existierte … Warum sollte ich mir dann Sorgen um ihn machen?«
    Mit einer mechanischen Bewegung zog sie die Schublade auf, legte den Brief zu den anderen und schob sie wieder zu. Dann ließ sie den Blick über die vielen Töpfchen und Fläschchen schweifen, die auf ihrem Frisiertisch standen. Darunter befand sich auch die bernsteinfarbene Phiole, die Nicolas des Méloizes ihr einst geschenkt hatte. Zufällig hatte sie in einem der Salons, die sie gelegentlich besuchte, gehört, dass ihr alter Verehrer inzwischen in Frankreich lebte und man ihm für seine Verdienste in der Schlacht von Sainte-Foy das Saint-Louis-Kreuz verliehen hatte. Manchmal versuchte sie sich vorzustellen, wie ihr Leben ausgesehen hätte, wenn sie ihn geheiratet hätte. Wäre sie glücklich? Ob sie schon mehrere Kinder hätte?
    Ihre Hand krampfte sich über ihrem Leib zusammen, der hartnäckig flach blieb. War es möglich, dass sie keine Kinder mehr bekommen konnte? Sie hatte bei Gabriels Geburt so viel Blut verloren … Doch Doktor Larthigue hatte ihr versichert, sie brauche sich keine Sorgen zu machen, alles sei gut verheilt. Pierre liebte den kleinen Jungen wie seinen eigenen Sohn. Aber sie vermutete, dass er sich auch eigene Kinder wünschte. Sie selbst hatte es nicht so eilig mit weiteren Sprösslingen. Doch sie hatte das unbestimmte Gefühl, wenn sie auf kleinen Gesichtern etwas anderes sehen würde als Alexanders Züge, die sich mit den ihren mischten, würde ihr das irgendwie helfen, sich besser in ihr neues Leben einzufinden.
    Sie schwankte zwischen Moschusessenz und Tuberosengeist und entschied sich dann für den zweiten Duft, der weniger schwer war. Sie verabscheute all diese kosmetischen Mittelchen, über die sich die Damen der guten Gesellschaft unablässig austauschten, diese auf Fett basierenden Cremes, die trotz der ätherischen Öle, die man in ihnen verarbeitete, ranzig wurden und stanken, diese Pomaden, in die man pulverisierte Metalloxyde gab und deren Namen sie ständig vergaß. Die Wirkung dieser Mittel überzeugte sie ebenso wenig. Madame Hertel hatte sich eine neue Salbe zubereiten lassen, die, wie sie sagte, »die Unregelmäßigkeiten ihres Teints ausgleichen« sollte. Nachdem sie sich eine Woche lang damit behandelt hatte, war tatsächlich eine bemerkenswerte Veränderung eingetreten: Ihre Haut war mit roten Flecken und Pusteln übersät gewesen! Die Arme war zwei Wochen nicht aus dem Haus gegangen, bis die Spuren vollständig verschwunden waren.
    Isabel hasste es, diese verdächtigen Substanzen auf ihrer Haut zu spüren. Da ihr Teint von Natur aus blass war, benötigte sie kein Bleiweiß. Sie verzichtete auch auf Perücken, aus denen ihr ständig Puder auf die Schultern rieselte und unter denen sie schwitzte. Der einzige Kunstgriff, zu dem sie bereit war, bestand in ein wenig Zinnoberpulver auf ihren Wangenknochen und Lippen. Heute Abend konnte sie die Auffrischung gut gebrauchen.
    Sie hörte, wie Schritte das Parkett knarren ließen, und spürte, dass jemand hinter ihr stand.
    »Seid Ihr fertig, meine Schöne?«, flüsterte Pierre ihr leise ins Ohr.
    Die Spitzenmanschetten ihres Gatten strichen über ihre Wange. Eine Männerhand legte sich auf ihren Hals, streichelte ihn zärtlich und glitt dann zu ihrem

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