Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
herausfand. Der Brief begann zwar in Jamies Handschrift – und Tonfall -, doch auf der zweiten Seite ging es in Claires klarer Schrägschrift weiter.
    Die Hand Deines Vaters versagt gleich den Dienst, schrieb sie . Und es ist eine verdammt lange Geschichte. Er hat den ganzen Tag Holz gehackt und kann seine Finger kaum noch gerade biegen, aber er hat darauf bestanden, Dir selbst zu sagen, dass wir – noch – nicht zu Asche verbrannt sind. Nicht dass dies nicht jeden Moment passieren könnte; es drängen sich vierzehn Menschen in der alten Blockhütte, und ich schreibe diese Zeilen mehr oder weniger im Kamin, während Großmütterchen MacLeod zu meinen Füßen auf ihrem Strohlager vor sich hin keucht, sodass ich ihr neuen Whisky in den Hals schütten kann, falls sie plötzlich Anstalten macht zu sterben.
    »Mein Gott, ich kann sie hören «, sagte er staunend.
    »Ich auch.« Brianna liefen immer noch die Tränen über das Gesicht, doch es war ein Schauer zwischen Sonnenstrahlen; lachend und schluchzend wischte sie sie ab. »Lies weiter. Warum sind sie in unserer Hütte? Was ist mit dem Haupthaus passiert?«
    Roger fuhr mit dem Finger über die Zeilen, um die Stelle wiederzufinden, und las weiter.
    »O Himmel!«, sagte er.
     
    Erinnerst Du Dich noch an diesen Idioten Donner?

    Bei diesem Namen überzogen sich seine Arme mit einer Gänsehaut. Ein Zeitreisender, Donner. Und einer der größten Nichtsnutze, die ihm je begegnet waren – was ihn aber nicht ungefährlicher machte.
    Nun, er hat sich selbst übertroffen, indem er eine Schlägerbande aus Brownsville um sich geschart und zu uns gebracht hat, um den Schatz zu stehlen, der sich seiner Überzeugung nach in unserem Besitz befand. Nur dass es den natürlich nicht gab.
    Es gab keinen Schatz – weil er, Brianna, Jemmy und Amanda die Handvoll verbliebener Edelsteine benutzt hatten, um sich auf ihrer Reise durch die Steine zu schützen.
    Sie haben uns als Geiseln genommen und das Haus verwüstet, die Schufte – unter anderem haben sie dabei den Glasballon mit Äther in meinem Sprechzimmer zerbrochen. Fast hätten uns die Dämpfe alle auf der Stelle vergast …
    Rasch las er den Rest des Briefes durch, während ihm Brianna über die Schulter lugte und dabei immer wieder kleine Schreckenslaute ausstieß. Als er fertig war, legte er die Blätter hin und wandte sich zu ihr um. Er zitterte am ganzen Körper.
    » Du warst es also«, sagte er. Ihm war klar, dass er das besser nicht sagen sollte, doch er konnte es nicht lassen, konnte das prustende Gelächter nicht unterdrücken. »Du und deine verflixten Streichhölzer – ihr habt das Haus abgefackelt!«
    Ihr Gesicht war eine Studie, deren Ausdruck zwischen Entsetzen und Empörung schwankte – und, ja, der gleichen hysterischen Fröhlichkeit wie bei ihm.
    »Oh, haben wir nicht! Es war Mamas Äther. Irgendein Funke hätte die Explosion auslösen können -«
    »Es war aber nicht irgendein Funke«, beharrte Roger. »Dein Vetter Ian hat eines von deinen Streichhölzern angezündet.«
    »Na, dann war es eben Ians Schuld!«
    »Nein, du warst es, du und deine Mutter. Frauen und Wissenschaft«, sagte Roger und schüttelte den Kopf. »Das achtzehnte Jahrhundert kann von Glück sagen, dass es euch überlebt hat.«
    Sie zog einen Schmollmund.
    »Nun, ohne diesen Trottel Donner wäre das Ganze nicht passiert!«
    »Das stimmt«, räumte Roger ein. »Aber er war halt ebenfalls so ein Unruhestifter aus der Zukunft, nicht wahr? Wenn er auch zugegebenermaßen weder eine Frau war noch wissenschaftlich begabt.«
    »Hmpf.« Sie nahm den Brief. Sie fasste ihn vorsichtig an, konnte es sich aber nicht verkneifen, die Seiten zwischen den Fingern zu reiben. »Tja, er hat das achtzehnte Jahrhundert ja auch nicht überlebt, oder?« Ihre Augen waren zu Boden gerichtet, die Lider gerötet.
    »Er tut dir doch nicht leid, oder?«, wollte Roger ungläubig wissen.

    Sie schüttelte den Kopf, doch ihre Finger bewegten sich immer noch sacht über das dicke, weiche Blatt Papier.
    » Er weniger. Es ist nur … die Vorstellung, dass jemand so stirbt. Allein, meine ich. So weit fort von zu Hause.«
    Nein, es war nicht Donner, an den sie dachte. Er legte einen Arm um sie und lehnte den Kopf an den ihren. Sie roch nach Prell-Shampoo und frischen Kohlköpfen; sie war im Gemüsegarten gewesen. Die Linien der Worte auf der Seite wurden abwechselnd dicker und schmaler, je nach Neigung des Stiftes, der sie geschrieben hatte, aber sie waren klar und deutlich – die

Weitere Kostenlose Bücher