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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Erfindung des Fotokopierers, die mich davor bewahrt hatten, in einer Zelle zu verrotten; kein Wunder, dass sie auch Christie das Elend der Haft erspart hatten.
    »Seht Ihr?«, sagte ich glücklich. »Wenn ich Eure Hand nicht geheilt hätte, hätte er Euch entweder auf der Stelle hinrichten lassen oder Euch an Land schicken lassen, um Euch dort in ein Verlies zu stecken.«
    »Ich bin Euch aufrichtig dankbar«, sagte er extrem trocken. »Damals war ich es nicht.«
    Christie hatte mehrere Monate als Sekretär des Gouverneurs verbracht. Doch im November war ein Schiff mit neuen Ordern aus England gekommen – man befahl dem Gouverneur mehr oder minder, die Kolonie zu unterwerfen, ohne ihm jedoch Truppen, Waffen oder nützliche Vorschläge zu liefern, wie dieses Vorhaben zu bewerkstelligen sei – und mit einem offiziellen Sekretär.

    »An diesem Punkt war der Gouverneur gezwungen, sich von mir zu trennen. Wir hatten … Bekanntschaft geschlossen, da wir ja auf solch engem Raum zusammenarbeiten mussten …«
    »Und da Ihr nicht länger nur ein anonymer Mörder wart, wollte er Euch nicht den Federkiel aus der Hand reißen und Euch an der Rah aufknüpfen«, brachte ich den Satz für ihn zu Ende. »Ja, eigentlich ist er ein sehr gütiger Mensch.«
    »Das ist er«, bestätigte Christie. »Und er hat es nicht leicht gehabt, der Arme.«
    Ich nickte. »Hat er Euch von seinen kleinen Söhnen erzählt?«
    »Aye, das hat er.« Er presste die Lippen zusammen – nicht aus Wut, sondern um seine Gefühle zu unterdrücken. Martin und seine Frau hatten nacheinander drei kleine Söhne durch die fiebrigen Erkrankungen der Kolonie verloren; kein Wunder, wenn die traurigen Erzählungen des Gouverneurs auch Tom Christies Wunden erneut geöffnet hatten. Doch dieser schüttelte schwach den Kopf und widmete sich wieder der Erzählung seiner Befreiung.
    »Ich hatte … ihm ein wenig von … von meiner Tochter erzählt.« Er ergriff den Cidre, den er bis jetzt kaum angerührt hatte, und trank ihn mit einem Schluck halb leer, als sei er im Begriff zu verdursten. »Ich habe ihm unter vier Augen gestanden, dass mein Geständnis falsch war – obwohl ich gleichzeitig gesagt habe, dass ich mir Eurer Unschuld sicher bin«, versicherte er mir. »Und sollte man Euch jemals erneut deswegen festnehmen, behielte mein Geständnis seine Gültigkeit.«
    »Danke«, sagte ich und fragte mich noch beklommener, ob er wusste, wer Malva umgebracht hatte. Er musste es vermutet haben – doch deshalb musste er es noch lange nicht mit Sicherheit wissen, ganz zu schweigen davon, ob er den Grund kannte. Und wo sich Allan jetzt befand, wusste niemand – außer mir, Jamie und Ian.
    Gouverneur Martin hatte dieses Geständnis erleichtert aufgenommen und beschlossen, dass ihm unter diesen Umständen nichts anderes übrig blieb, als Christie an Land zu setzen, wo sich die zivile Obrigkeit seiner annehmen konnte.
    »Aber es gibt doch gar keine zivile Obrigkeit mehr«, sagte ich. »Oder?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Zumindest keine, die sich mit einer solchen Angelegenheit befassen könnte. Es gibt zwar nach wie vor Gefängnisse und Sheriffs, aber weder Gerichtshöfe noch Magistraten. Unter diesen Umständen« – fast hätte er gelächelt, auch wenn es ein mürrischer Ausdruck war – »hielt ich es für Zeitverschwendung, mir jemanden zu suchen, dem ich mich ergeben konnte.«
    »Aber Ihr habt doch gesagt, Ihr hättet eine Kopie Eures Geständnisses an die Zeitung geschickt«, sagte ich. »Haben Euch die Einwohner von New Bern nicht, äh, unfreundlich aufgenommen?«
    »Durch die Gnade der göttlichen Vorsehung hatte die dortige Zeitung ihren Dienst eingestellt, bevor sie mein Geständnis erhielt, da der Drucker Loyalist war. Ich glaube, Mr. Ashe und seine Freunde haben ihm einen Besuch abgestattet, und er war so klug, sich eine andere Beschäftigung zu suchen.«

    »Wirklich sehr klug von ihm«, sagte ich trocken. John Ashe war ein Freund Jamies, eine Leitfigur der örtlichen Söhne der Freiheit und der Mann, auf dessen Konto der Brand von Fort Johnston und die Vertreibung Gouverneur Martins gingen.
    »Es gab zwar ein bisschen Gerede«, sagte er und wandte erneut den Blick ab, »doch dann haben sich die öffentlichen Ereignisse überschlagen. Niemand wusste genau, was sich in Fraser’s Ridge zugetragen hatte, und nach einer Weile blieb nur der Gedanke in den Köpfen, dass ich das Opfer einer persönlichen Tragödie geworden war. Die Leute haben mich mit einer Art …

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