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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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– leider – nicht daher, dass ich Dringenderes zu tun hätte, sondern es beruht vielmehr auf Langeweile und dem Mangel an interessanten Themen. Nachdem ich einen endlosen Winter lang in Quebec festgesessen habe (obwohl ich oft auf die Jagd gegangen bin und einmal ein wildes Tier geschossen habe, das man Vielfraß nennt), sind Ende März endlich einige von Sir Guys Männern in die Zitadelle zurückgekehrt und haben mir neue Einsatzbefehle von General Howes Adjutanten mitgebracht. Daraufhin bin ich nach New York zurückgekehrt.
    Von Hauptmann Randall-Isaacs habe ich nie wieder gehört, und auch nach meiner Rückkehr konnte ich nichts über ihn in Erfahrung bringen. Ich fürchte sehr, dass er im Schneesturm umgekommen sein könnte. Wenn Du seine Verwandten kennst, würdest Du ihnen vielleicht schreiben, dass ich auf sein Überleben hoffe? Ich würde es ja selbst tun, weiß aber nicht, wo sie zu finden sind oder wie ich mich taktvoll ausdrücken soll, falls sie sich selbst in Ungewissheit über sein Schicksal befinden, oder schlimmer noch, falls sie sich nicht mehr in Ungewissheit befinden. Doch Du wirst wissen, was Du sagen sollst, wie immer.
    Ich selbst hatte auf meinen Reisen mehr Glück. Ich habe zwar auf dem Weg flussabwärts Schiffbruch erlitten (wir sind vor Ticonderoga in Bedrängnis geraten, weil wir von amerikanischen Scharfschützen im Fort beschossen wurden. Es gab zwar keine Verletzten, doch die Kanus wurden mit Schrot durchsiebt, und einige Löcher wurden unglücklicherweise erst entdeckt, als wir wieder im Wasser waren, woraufhin zwei von ihnen abrupt gesunken sind), gefolgt von hüfttiefem Schlamm und dem erneuten Auftauchen fleischfressender Insekten, als ich dann den Landweg eingeschlagen habe. Doch seit meiner Rückkehr haben wir wenig getan, was von Interesse wäre, obwohl die Gerüchte über das, was wir möglicherweise tun werden, nicht abreißen. Da ich finde, dass die Untätigkeit in einer »zivilisierten« Umgebung (es gibt in New York kein einziges Mädchen, das tanzen kann) noch mehr an den Nerven zerrt, habe ich mich freiwillig als Kurier gemeldet, und das hilft ein wenig.

    Gestern jedoch habe ich den Befehl erhalten, nach Kanada zurückzukehren und mich dort General Burgoynes Stab anzuschließen. Hattest Du hier etwa Deine Hand im Spiel, Papa? Falls ja, danke!
    Auch Hauptmann Richardson habe ich wiedergesehen; er hat mich gestern Abend in meinem Quartier aufgesucht. Ich bin ihm seit fast einem Jahr nicht mehr begegnet und war sehr überrascht. Er hat mich nicht um einen Bericht über unsere Reise nach Quebec gebeten (kaum überraschend, da ein solcher Bericht inzwischen ja hoffnungslos veraltet gewesen wäre), und als ich ihn nach Randall-Isaacs gefragt habe, hat er nur den Kopf geschüttelt und gesagt, er wisse nichts.
    Er habe davon gehört, dass ich vor meiner Weiterreise nach Kanada einen speziellen Kurierauftrag in Virginia zu erledigen hätte, und obwohl ich mich natürlich nicht aufhalten lassen dürfe, wolle er mich doch unterwegs um einen kleinen Gefallen bitten. Durch meinen langen Aufenthalt im frostigen Norden argwöhnisch geworden, habe ich ihn gefragt, was es sei, und mir wurde mitgeteilt, es handele sich nur um die Auslieferung einer chiffrierten Mitteilung an eine Gruppe von Loyalisten in Virginia, etwas, das für mich ein Leichtes sein werde, da mir das Terrain ja vertraut sei. Er hat mir versichert, es würde mich nicht mehr als ein oder zwei Tage aufhalten.
    Ich habe gesagt, ich würde es tun, allerdings mehr, weil ich gern einen Teil Virginias wiedersehen würde, an den ich gern zurückdenke, als um Hauptmann Richardson zu helfen. Ich traue ihm einfach nicht.
    Viel Glück auf Deinen Reisen, Papa, und bitte grüße meine liebste Dottie, nach der ich mich sehne. (Sag ihr, ich habe in Kanada zweiundvierzig Hermeline geschossen; wir werden ihr einen Umhang aus den Pelzen anfertigen lassen!)
     
    Es grüßt Dich herzlichst aus dem Lotterleben William

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    BUCH DER PSALMEN 30
    6. Oktober 1980 Lallybroch
    B riannas Vertrag mit North of Scotland Hydro-Electric sah vor, dass sie drei Tage in der Woche vor Ort arbeitete und neben Betriebsinspektionen auch die Aufsicht über Reparatur- und Wartungsarbeiten übernahm. Doch an den restlichen beiden Tagen konnte sie zu Hause bleiben, um dort ihre Büroarbeiten zu erledigen. Sie versuchte gerade, Rob Camerons Notizen über die Energieleistung der zweiten Turbine von Loch Errochty zu entziffern, die er mit Fettstift
auf die Überreste

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