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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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berührte.
    »Ich würde dir gern den Kragen deines Hemdes öffnen«, flüsterte er, »und an deinen Brüsten saugen, bis du dich wie eine Krabbe zusammenkrümmst und mir die Knie in die Hoden drückst. Dich dann nehmen, schnell und hart, und mit dem Kopf auf deinen nackten Brüsten einschlafen. Wirklich«, fügte er hinzu und richtete sich auf.
    »Oh«, sagte ich. »Was für eine gute Idee.«
     
    ZWAR BEFÜRWORTETE ICH DIE VORGESCHLAGENE PROGRAMMABFOLGE außerordentlich, doch ich konnte sehen, dass Jamie der Nahrung bedurfte, bevor er sich auf weitere Anstrengungen einließ; ich konnte seinen Magen aus einem Meter Entfernung knurren hören.
    »Kartenspielen ist wohl wirklich kräftezehrend, wie?«, merkte ich an, während ich zusah, wie er drei Äpfel mit sechs Bissen vernichtete.
    »Aye, das ist es«, murmelte er. »Haben wir Brot?«
    »Nein, aber Bier.«
    Als hätte ihn dieses Wort herbeigerufen, tauchte Ian aus dem Zwielicht auf.
    »Bier?«, fragte er hoffnungsvoll.
    »Brot?«, sagten Jamie und ich gleichzeitig und schnüffelten wie die Hunde. Aus Ians Kleidern stieg ein halb verbrannter Hefegeruch auf, der von zwei kleinen Brotlaiben in seinen Taschen stammte.
    »Woher hast du das, Ian?«, fragte ich und reichte ihm eine Feldflasche mit Bier.
    Er trank in tiefen Zügen, dann ließ er die Feldflasche sinken und starrte mich einen Moment lang ausdruckslos an.
    »Äh?«, sagte er vage.
    »Fehlt dir irgendetwas, Ian?« Ich sah ihn besorgt an, doch er blinzelte, und dann kehrte das Denkvermögen vorübergehend in sein Gehirn zurück.

    »Nein, Tante Claire, es ist alles gut. Ich will nur … äh … Oh, danke für das Bier.« Er reichte mir die leere Feldflasche zurück, lächelte mich an, als sei ich eine Fremde, und wanderte in die Dunkelheit davon.
    »Hast du das gesehen?« Als ich mich umdrehte, tupfte sich Jamie gerade mit dem angefeuchteten Finger die Brotkrümel vom Schoß.
    »Nein, was denn? Hier, Sassenach.« Er reichte mir den zweiten Brotlaib.
    »Dass sich Ian benommen hat, als hätte er den Verstand verloren. Hier, nimm dir die Hälfte, du hast es nötiger.«
    Er widersprach mir nicht.
    »Er hat aber nicht geblutet oder gewankt, oder? Nun, dann vermute ich wohl, dass er sich in irgendein armes Mädchen verliebt hat.«
    »Oh? Nun, zu den Symptomen würde es passen. Aber …« Ich knabberte langsam an meinem Brot, um länger etwas davon zu haben; es war knusprig und kam eindeutig frisch aus dem Feuer. Natürlich hatte ich schon öfter verliebte junge Männer gesehen, und Ians Verhalten passte zu den Symptomen. Aber bei Ian hatte ich so etwas nicht mehr gesehen, seit … »Wer mag es sein?«
    »Weiß der Himmel. Ich hoffe nur, dass es keine der Huren ist.« Jamie seufzte und rieb sich das Gesicht. »Obwohl das immerhin besser wäre als die Frau eines anderen.«
    »Oh, aber er würde doch nicht -«, begann ich, doch dann sah ich seine ironische Miene. »Oh, er kann doch wohl nicht …«
    »Nein«, sagte Jamie. »Aber es hat nicht viel gefehlt – was nicht an der jungen Dame lag.«
    »Wer denn?«
    »Oberst Millers Frau.«
    »Oje.« Abigail Miller war eine hübsche junge Blondine von etwa zwanzig, womit sie etwa zwanzig Jahre jünger war als ihr ziemlich untersetzter – und absolut humorloser – Ehemann. » Wie viel hat denn noch gefehlt?«
    »Nicht viel«, sagte Jamie grimmig. »Sie hatte ihn schon an einen Baum gedrückt und hat sich an ihm gerieben wie eine rollige Katze. Obwohl ich vermute, dass ihr Mann ihren Possen inzwischen ein Ende gesetzt hat.«
    »Er hat sie gesehen? «
    »Aye. Wir waren beide zusammen unterwegs, kamen um einen Busch gebogen, und da waren sie. Es war zwar deutlich zu sehen, dass es nicht der Junge war, der angefangen hat – aber der hat auch keine allzu große Gegenwehr geleistet.«
    Oberst Miller war zunächst erstarrt, dann hatte er sich in Bewegung gesetzt, seine erschrockene Frau am Arm gepackt, ihr Kreischen ignoriert und sie mit einem leisen, an Jamie gewandten »Guten Tag, Sir«, zu seinem Quartier gezerrt.
    »Himmel … Wann ist denn das gewesen?«, wollte ich wissen.
    Jamie blickte abschätzend zum Mond.
    »Oh, vor etwa fünf oder sechs Stunden.«

    »Und dann ist es ihm bereits gelungen, sich in eine andere zu verlieben?«
    Er lächelte mich an.
    »Hast du schon einmal von einem Coup de Foudre gehört, Sassenach? Ich brauchte dich schließlich auch nur einmal genau anzusehen.«
    »Hmm«, sagte ich zufrieden.
     
    MIT EINIGER ANSTRENGUNG HIEVTE ICH DAS SCHWERE

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