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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Tante Claire, und dich respektiert er natürlich, Onkel Jamie.«
    »Warum sollte es ihm denn nicht gefallen?«, fragte ich. Ich war inzwischen wieder aus dem Fell gekrochen und hatte mir das Schultertuch umgelegt, bevor ich mich neben ihn auf einen Felsen setzte. Die Gedanken rasten mir durch den Kopf. Ich hatte Rachel Hunter sehr gern. Und ich war sehr froh – von meiner Erleichterung ganz zu schweigen -, dass Ian endlich die Richtige gefunden hatte. Aber -
    Ian sah mich an.
    »Dir ist doch gewiss schon aufgefallen, dass sie Quäker sind, Tante Claire?«

    »Ja, das ist es«, sagte ich und erwiderte seinen Blick. »Aber -«
    »Und ich bin keiner.«
    »Ja, das war mir ebenfalls aufgefallen. Aber -«
    »Sie wird aus der Zusammenkunft verstoßen, wenn sie mich heiratet. Wahrscheinlich sogar beide. Sie sind schon einmal verstoßen worden, weil sich Denny der Armee anschließen wollte, und das war sehr hart für sie.«
    »Oh«, sagte Jamie, der sich gerade ein Stück Brot abriss, und hielt inne. »Aye, das könnte schon sein.« Er schob sich das Brot in den Mund und kaute nachdenklich darauf herum.
    »Glaubst du, sie liebt dich, Ian?«, fragte ich so vorsichtig wie möglich.
    Ians Gesicht war eine wahre Studie, hin und her gerissen zwischen Sorge, Alarmiertheit und diesem inneren Leuchten, das in unregelmäßigen Abständen aus den Wolken der Bestürzung hervorbrach.
    »Ich – Nun, ich glaube schon. Ich hoffe es.«
    »Du hast sie nicht gefragt? «
    »Ich … Nicht ausdrücklich. Ich meine … Eigentlich haben wir nicht geredet, aye?«
    Jamie schluckte sein Brot herunter und hustete.
    »Ian«, sagte er. »Sag mir, dass du nicht mit Rachel Hunter geschlafen hast.«
    Ian warf ihm einen beleidigten Blick zu. Jamie wiederum starrte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ian senkte den Blick auf den Gegenstand in seinen Händen, den er wie ein Teigbällchen zwischen den Handflächen hin und her rollte.
    »Nein«, murmelte er. »Aber ich wünschte, ich hätte es getan.«
    »Was?«
    »Nun … Wenn ich es getan hätte, müsste sie mich doch heiraten, oder? Ich wünschte, ich wäre darauf gekommen – aber nein, ich konnte es nicht; sie hat gesagt, ich soll aufhören, und das habe ich getan.« Er schluckte krampfhaft.
    »Das war sehr zuvorkommend von dir«, murmelte ich, obwohl ich ihn in der Tat verstand. »Und sehr klug von ihr.«
    Er seufzte. »Was soll ich nur tun, Onkel Jamie?«
    »Ich vermute, du könntest nicht einfach Quäker werden?«, fragte ich zögernd.
    Ian und Jamie sahen mich gleichzeitig an. Sie hatten nicht die geringste Ähnlichkeit miteinander, doch der Ausdruck ironischer Belustigung in ihren Gesichtern war derselbe.
    »Ich weiß ja nicht sehr viel über mich selbst, Tante Claire«, sagte Ian mit dem Hauch eines schmerzerfüllten Lächelns, »aber ich glaube nicht, dass ich zum Quäker geboren bin.«
    »Und ich nehme an, du könntest nicht – nein, natürlich nicht.« Der Gedanke zu konvertieren, obwohl es ihm nicht ernst war, war ihm offensichtlich gar nicht in den Sinn gekommen.
    Plötzlich begriff ich, dass Ian besser als jeder andere verstehen würde, welchen
Preis Rachel zahlen würde, wenn sie durch ihre Liebe zu ihm von ihren Verwandten und Freunden getrennt wurde. Kein Wunder, dass der Gedanke, ihr so etwas abzuverlangen, ihn zögern ließ.
    Natürlich vorausgesetzt, rief ich mir ins Gedächtnis, dass sie ihn überhaupt liebte. Am besten unterhielt ich mich erst einmal mit Rachel.
    Ian drehte nach wie vor etwas in den Händen hin und her. Als ich genauer darauf achtete, sah ich, dass es ein kleiner, dunkler, ledrig aussehender Gegenstand war. Es war doch wohl nicht -
    »Das ist doch nicht Neil Forbes’ Ohr, oder?«, entfuhr es mir.
    »Mr. Fraser?«
    Die Stimme ließ mich hochfahren, und meine Nackenhaare prickelten. Verdammt, doch nicht schon wieder er? Doch, es war der Kontinentalsoldat, der mir in die Suppe gespuckt hatte. Er trat langsam in die Runde, und seine tief liegenden Augen waren nur auf Jamie gerichtet.
    »Ich bin James Fraser, aye«, sagte Jamie, der seine Tasse hinstellte und gastfreundlich auf einen freien Felsbrocken zeigte. »Möchtet Ihr einen Becher Kaffee, Sir? Oder das, was hier als Kaffee durchgeht?«
    Der Mann schüttelte wortlos den Kopf. Er musterte Jamie abschätzend wie ein Mann, der ein Pferd kaufen will, dessen Charakter er nicht kennt.
    »Vielleicht hättet Ihr ja lieber einen Becher warme Spucke?«, fragte Ian in unfreundlichem Ton. Jamie sah ihn verblüfft an.
    »Seo

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