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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung
Autoren: Diana Gabaldon
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ein kleines warmes Licht in seinem Kopf, und er holte Luft. Mit Mandy war alles okay. Er fand es interessant, dass er das so genau wusste, obwohl sie weit weg war. Er hatte noch nie daran gedacht, es zu versuchen, weil sie ja normalerweise immer bei ihm war und ihn ärgerte. Und wenn er mit seinen Freunden unterwegs war, dachte er nicht an sie.
    Sein Fuß stieß irgendwo an, und er blieb stehen. Er fand aber nichts, und nach einer Minute nahm er seinen Mut zusammen und ließ die Wand los, um die Hände weiter auszustrecken und sich sogar ein bisschen in die Dunkelheit
vorzuwagen. Sein Herz klopfte laut, und er fing an zu schwitzen, obwohl ihm immer noch kalt war. Seine Finger stießen sich an Metall, und sein Herz hüpfte. Die Eisenbahn!
    Er fand den Eingang und tastete sich auf Händen und Knien vor, und dann stieß er sich beim Aufstehen an der Kiste mit den Schaltern. Er sah bunte Sterne, und er sagte laut: »Ifrinn!« Es klang komisch, aber im Zug nicht mehr so wie ein Echo, und er kicherte.
    Er tastete sich an den Schaltern entlang. Es war genauso, wie Mama es gesagt hatte, nur ein Schalter und ein kleiner Hebel, und er drückte auf den Schalter. Ein rotes Licht ging an, und er erschrak sich. Aber es ging ihm schon besser, nur weil er es sah. Er konnte spüren, wie die Elektrizität durch den Wagen strömte, und dabei ging es ihm immer besser. Er zog an dem Hebel, nur ein bisschen, und fand es ganz aufregend, als der Wagen losfuhr.
    Wohin fuhr er wohl? Er zog noch ein bisschen mehr an dem Hebel, und die Luft wehte ihm am Gesicht vorbei. Er schnüffelte, aber die Luft verriet ihm nichts. Aber er bewegte sich von den großen Toren weg – und von Mr. Cameron.
    Vielleicht würde Mr. Cameron ja zu Mama oder Pa gehen und sie nach den Steinen fragen? Jemmy hoffte es sehr. Pa würde Mr. Cameron schon zur Ruhe bringen, und der Gedanke wärmte ihn. Dann würden sie kommen und ihn finden, und es würde okay sein. Er fragte sich, ob Mandy ihnen sagen konnte, wo er war. Sie kannte ihn genauso wie er sie, und er sah auf das kleine rote Licht in seinem Zug. Es leuchtete wie Mandy, immer gleich, und es sah warm aus, und es fühlte sich gut an, wenn er es ansah. Er zog den Hebel noch etwas weiter vor, und der Zug fuhr schneller in die Dunkelheit.

97
    NEXUS
    R achel bohrte argwöhnisch den Finger in das Ende des Brotes. Die Brotfrau, die das sah, fuhr fauchend zu ihr herum.
    »Nicht anfassen! Wenn Ihr es wollt, kostet es einen Penny. Wenn nicht, fort mit Euch.«
    »Wie alt ist dieses Brot?«, sagte Rachel, ohne die finstere Miene der jungen Frau zu beachten. »Es riecht alt, und wenn es so alt ist, wie es aussieht, gebe ich Euch nicht mehr als einen halben Penny für den Laib.«
    »Es ist nicht älter als einen Tag!« Die junge Frau zog entrüstet ihr Tablett mit den Brotlaiben zurück. »Bis Mittwoch gibt es kein frisches Brot mehr, weil mein Herr erst dann wieder Mehl bekommt. Also, wollt Ihr das Brot oder nicht?«

    »Hmm«, sagte Rachel und täuschte Skepsis vor. Denny würde wütend werden, wenn er das Gefühl bekam, dass sie versuchte, die Frau zu übervorteilen. Doch es gab definitiv einen Unterschied, einen fairen Preis zu bezahlen oder unter die Räuber zu fallen. Und warum sollte die Frau sie übervorteilen dürfen?
    Waren das Krümel auf dem Tablett? Und Zahnabdrücke am Ende des Brotes? Stirnrunzelnd beugte sie sich dichter über das Tablett, und Rollo jaulte plötzlich auf.
    »Glaubst du, das sind vielleicht Mäuse gewesen, Hund?«, sagte sie zu ihm. »Ich auch.«
    Doch Rollo interessierte sich nicht für Mäuse. Er ignorierte sowohl Rachels Frage als auch die entrüstete Antwort der Brotfrau, um stattdessen mit Feuereifer auf dem Boden herumzuschnüffeln und dabei ein merkwürdiges, schrilles Geräusch auszustoßen.
    »Was hast du denn nur, Hund?«, fragte Rachel, während sie seine Darbietung bestürzt beobachtete. Sie legte ihm die Hand in den Nacken und stellte erschrocken fest, dass sein ganzer haariger Körper vibrierte.
    Rollo schenkte ihrer Berührung genauso wenig Beachtung wie ihrer Stimme. Er bewegte sich – beinahe im Laufschritt – jaulend im Kreis auf der Stelle.
    »Der Hund ist doch nicht verrückt geworden, oder?«, fragte die Bäckersfrau, während sie ihn stirnrunzelnd beobachtete.
    »Natürlich nicht«, sagte Rachel geistesabwesend. »Rollo … Rollo! «
    Der Hund war plötzlich mit der Nase am Boden aus der Bäckerei geschossen und rannte jetzt die Straße entlang.
    Missmutig ergriff Rachel
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