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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung
Autoren: Diana Gabaldon
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aufsuchte.
    »Ein Mann hat nach Euch gesucht, Sir«, sagte sie leise, als sie ihm einen Becher Wasser brachte.
    »Aye?« Er verkniff es sich, sich umzusehen; wenn der Mann noch hier gewesen wäre, hätte sie es ihm gesagt. »Habt Ihr diesen Mann gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sir. Es war Mr. Jessop, mit dem er gesprochen hat, und Jessop hat es Mrs. Wilkins’ Jüngstem erzählt, der vorbeigekommen ist und es meiner Mary gesagt hat. Jessop sagt, es war ein Schotte, ein hochgewachsener, gut aussehender Mann. Er meint, er ist vielleicht einmal Soldat gewesen.«
    In Fergus’ Brust machte sich Aufregung breit, heiß wie der Porridge.
    »Hatte er rote Haare?«, fragte er, und Mrs. Hempstead zog ein überraschtes Gesicht.
    »Nun, ich weiß nicht, ob der Junge etwas davon gesagt hat. Aber lasst mich Mary fragen.«
    »Macht Euch keine Umstände, Madame. Ich frage sie selbst.« Er schluckte den Rest seines Haferbreis herunter und verbrannte sich dabei fast den Hals. Dann reichte er ihr den Becher zurück.
    Trotz sorgfältiger Fragen konnte ihm die kleine Mary nicht sagen, ob der hochgewachsene Schotte rote Haare hatte; sie hatte ihn ja nicht gesehen, und
Tommy Wilkins hatte nichts davon gesagt. Allerdings hatte er ihr erzählt, wo Mr. Jessop den Mann gesehen hatte, und nachdem er sich mit ausgewählter gallischer Höflichkeit bei Mary bedankt hatte – die bei seinen Worten rot wurde -, begab er sich klopfenden Herzens in die Stadt.
     
    RACHEL RISS DEN ARMZURÜCK, DOCH DER ALTE MANN UMKLAMMERTE SIE nur fester, und sein Daumen bohrte sich brutal in den Muskel unter ihrer Schulter.
    »Lass mich los, Freund«, sagte sie ruhig. »Du musst mich verwechseln.«
    »Oh, ich glaube nicht«, sagte er höflich, und sie hörte, dass er Schotte war. »Das ist doch Euer Hund, oder?«
    »Nein«, sagte sie verwundert, und allmählich wurde sie nervös. »Ich kümmere mich nur für einen Freund um ihn. Warum? Hat er eins Eurer Hühner gefressen? Ich bezahle es Euch gern …« Sie tastete mit der freien Hand nach ihrem Geldbeutel, während sie versuchte, ihre Möglichkeiten zur Flucht einzuschätzen.
    »Ian Murray ist der Name Eures Freundes«, sagte er, und sie war nun ernsthaft alarmiert, weil er es nicht als Frage formulierte.
    »Lasst mich los«, wiederholte sie mit Nachdruck. »Ihr habt kein Recht, mich festzuhalten.«
    Er schenkte ihren Worten keine Beachtung, sondern sah ihr gebannt ins Gesicht. Seine Augen waren uralt, rot gerändert und feucht – doch so scharf wie Rasiermesser.
    »Wo ist er?«
    »In Schottland«, sagte sie zu ihm und sah ihn überrascht aufblinzeln. Er bückte sich ein wenig, um ihr direkt in die Augen zu sehen.
    »Liebt Ihr ihn?«, fragte der alte Mann leise – doch es war nichts Sanftes an seiner Frage.
    »Lasst mich los!« Sie trat nach seinem Schienbein, doch er wich ihr mit einem Geschick aus, das sie überraschte. Sein Umhang schwang zur Seite, als er sich bewegte, und sie sah Metall an seinem Gürtel aufblitzen. Es war eine kleine Axt, und weil sie sich plötzlich wieder an dieses grauenhafte Haus in New Jersey erinnern musste, fuhr sie zurück und kreischte laut auf.
    »Ruhig!«, fuhr der alte Mann sie an. »Kommt mit, Kleine.« Er legte ihr seine große, schmutzige Hand vor den Mund und versuchte, sie hinter sich herzuschleifen, doch sie trat aus Leibeskräften um sich und konnte den Mund lange genug befreien, um noch einmal aufzuschreien, so laut sie konnte.
    Verblüffte Ausrufe und die Geräusche schwerer Stiefel kamen rasch auf sie zu.
    »Rachel!« Ein vertrauter Aufschrei drang in ihre Ohren, und ihr Herz tat einen Satz.
    »William! Hilfe!«
    William kam auf sie zugelaufen, und in geringem Abstand folgten ihm drei
oder vier britische Soldaten, die Musketen in den Händen. Der alte Mann sagte etwas auf Gälisch, und der Ton seiner Worte war absolut erstaunt. Dann ließ er sie so plötzlich los, dass sie rückwärtsstolperte, über den Saum ihres zerrissenen Unterrocks fiel und hart auf der Straße landete.
    Der alte Mann wich zurück, doch William war außer sich; er ging geduckt auf ihn los und hatte eindeutig vor, ihn umzurammen. Doch der Alte hatte die Hand an seiner Axt, und Rachel schrie »William«, so laut sie konnte. Doch es nützte nichts. Licht blitzte auf Metall auf, und sie hörte einen dumpfen Aufprall. William schwankte zur Seite, machte zwei vergebliche Schritte und fiel.
    »William, William! O Herr, o Herr …« Sie konnte sich nicht aufrappeln, sondern kroch stöhnend
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