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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Steißlage ist die, dass beim Platzen der Fruchtblase ein Teil der Nabelschnur vorfällt und dann zwischen dem Becken und dem Fötus eingeklemmt wird. Doch es war alles gut, und ich konnte fühlen, dass der Muttermund fast vollständig eröffnet war.
    Jetzt konnten wir nur noch abwarten und sehen, was zuerst herauskam. Ich rollte mein Bündel auseinander, und nachdem ich die Drahtschlaufe hastig unter
ein Paket mit Tüchern geschoben hatte, breitete ich das Wachstuch aus und hievte Lizzie mit Tante Monikas Hilfe hinauf.
    Monika blinzelte und warf einen Blick auf die Wiege, in der Klein-Rodney schnarchte, als Lizzie erneut einen dieser gespenstischen Heullaute ausstieß. Sie sah mich an, um sich zu vergewissern, dass alles seine Ordnung hatte, dann nahm sie Lizzies Hände und murmelte ihr leise auf Deutsch zu, während Lizzie stöhnte und keuchte.
    Die Tür knarrte leise, und als ich mich umdrehte, sah ich einen der Beardsleys mit einer Miene zwischen Angst und Hoffnung in die Hütte spähen.
    »Ist es schon da?«, flüsterte er heiser.
    »NEIN!«, brüllte Lizzie und setzte sich kerzengerade hin. »Verschwinde bloß, sonst reiße ich dir die Eier ab! Alle vier!«
    Die Tür schloss sich prompt, und Lizzie sank schnaufend in sich zusammen.
    »Ich hasse sie«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich will, dass sie sterben!«
    »Mm-hm«, sagte ich mitfühlend. »Nun, mit Sicherheit leiden sie gerade sehr.«
    »Gut.« Ihre Wut verwandelte sich im Bruchteil einer Sekunde in Pathos, und Tränen stiegen ihr in die Augen. »Werde ich sterben?«
    »Nein«, sagte ich so beruhigend wie möglich.
    »EEEAAAAARRRRRRGGGGG!«
    »Großer Gott«, sagte Tante Monika und bekreuzigte sich. »Ist das normal?«
    »Ja«, sagte ich immer noch beruhigend »Es gibt hier nicht zufällig eine Schere?«
    »Oh, doch«, erwiderte sie und griff nach ihrer Tasche. Sie holte eine winzige, abgenutzte, einst jedoch vergoldete Handarbeitsschere hervor. »Könnt Ihr die brauchen?«
    »Danke.«
    »BLOOOOOORRRRRGGGG!«
    Monika und ich sahen Lizzie gleichzeitig an.
    »Übertreib es nicht«, sagte ich. »Sie haben zwar Angst, aber sie sind keine Idioten. Außerdem machst du deinem Vater Angst. Und Rodney«, fügte ich mit einem Blick auf den kleinen Bettwäscheberg in der Wiege hinzu.
    Sie sank keuchend in sich zusammen, brachte jedoch ein Kopfnicken und den Hauch eines Lächelns zuwege.
    Danach ging alles ziemlich schnell. Ich überprüfte ihren Pulsschlag, dann ihren Muttermund und spürte, wie sich mein eigener Herzschlag verdoppelte, als mein Finger etwas berührte, das eindeutig ein winziger Fuß auf dem Weg ins Freie war. Konnte ich den anderen zu fassen bekommen?
    Ich warf einen Blick auf Monika, um ihre Größe und Körperkraft zu beurteilen. Ich wusste, dass sie zäh wie Schuhleder war, aber sie war nicht sehr groß. Lizzie dagegen hatte die Ausmaße eines – nun, Ian hatte nicht übertrieben, als er gedacht hatte, es wären vielleicht Zwillinge.

    Der schleichende Gedanke, dass es möglicherweise doch Zwillinge waren, ließ mir trotz der Schwüle in der Hütte die Nackenhaare zu Berge stehen.
    Nein, sagte ich entschlossen zu mir selbst. Es sind keine, du weißt, dass es keine sind. Eines ist schon schlimm genug.
    »Wir brauchen einen der Männer, um ihre Schultern festzuhalten«, sagte ich zu Monika. »Holt einen der Zwillinge, ja?«
    »Beide«, keuchte Lizzie, als sich Monika zur Tür wandte.
    »Einer reicht -«
    »Beide. Nnnnnnggggg …«
    »Beide«, sagte ich zu Monika, die ungerührt nickte.
    Die Zwillinge brachten einen kalten Lufthauch mit in die Hütte, und ihre Gesichter waren identische rote Masken der Angst und Aufregung. Ohne dass ich etwas zu ihnen gesagt hätte, gingen sie auf der Stelle zu Lizzie hinüber wie zwei Eisenspäne zu einem Magneten. Sie hatte sich zum Sitzen hochgekämpft, und einer von ihnen kniete sich hinter sie, um ihr mit den Händen sanft die Schultern zu kneten, die sich gerade von der letzten Wehe entspannten. Sein Bruder setzte sich neben sie und legte ihr den Arm um das, was einmal ihre Taille gewesen war. Mit der anderen Hand strich er ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn.
    Ich versuchte, den Quilt um sie zu legen, über ihren Kugelbauch, doch sie schob ihn verschwitzt und gereizt von sich. Der dampfende Kessel und der Schweiß der Anstrengung erfüllten die Hütte mit feuchter Hitze. Nun, den Zwillingen war ihre Anatomie wahrscheinlich vertrauter als mir, dachte ich und reichte Tante Monika den

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