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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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großen Tafel – obwohl es hier nichts so Formelles wie eine Estrade gab – konnte er den Blick auf die gegenüberliegende Tür gerichtet halten und hatte dennoch einen guten Überblick über den Rest der Feierlichkeiten. Der Raum war zum Bersten gefüllt, jeder verfügbare Platz war von seinen Clansleuten in ihren bunten Plaids eingenommen. Die ganze Burg – wenngleich auch viele seiner Leute fehlten, weil sie auf Coll gefangen gehalten wurden – hatte sich an diesem Abend zum ersten Fest seit sehr langer Zeit versammelt. Seit lange vor der Zeit, als sein Bruder eingekerkert worden war, wurde ihm bewusst. Die Dudelsackspieler spielten, das Ale floss in Strömen, der Saal erstrahlte im Glanz der Kerzen. Doch sie warteten immer noch auf Flora.
    Er hatte ihr Zimmer schon vor fast einer Stunde verlassen, doch trotz seiner Warnung war sie immer noch nicht
erschienen. Er traute ihr ohne Weiteres zu, dass sie sich Zeit ließ, nur um ihm zu trotzen.
    Herr im Himmel , die Frau erwies sich als unerwartet große Herausforderung. In mehr als einer Hinsicht. Er hatte ein verwöhntes, eigensinniges Mädchen erwartet und stattdessen eine vielschichtige Frau vorgefunden, wie er bisher noch keine getroffen hatte. Selbstbewusst, entschlossen und stark, und doch auch seltsam verwundbar. Eine Frau, deren Kuss fremdartige Gefühle in ihm weckte und deren Körper …
    Er nahm einen weiteren Schluck, um das lebhafte Bild, das vor seinem inneren Auge entstand, damit fortzuspülen. Ein Bild von endlos langen Beinen, einem Hintern wie geschaffen für seine Hände, und wohlgeformten Brüsten, die die Fantasie eines Mannes beflügelten. Er versuchte, das Bild zu verdrängen, doch er wusste, dass sich ihm der Anblick ihrer üppigen, in durchscheinendes Leinen gehüllten Gestalt für lange Zeit ins Gedächtnis geprägt hatte.
    Ihm graute davor einzuschlafen. Die langen, dunklen Stunden würden sich endlos dahinziehen, und ihm blieb nichts als seine Hand, um sich Erlösung zu verschaffen und die quälend sinnlichen Bilder zu bekämpfen, Bilder von ihr nackt über ihm, mit üppigen Brüsten, die im wilden Rhythmus ihres Liebesspiels auf und abwippten, während sie schnell und hart auf ihm ritt. Er wurde schon hart, wenn er nur daran dachte.
    Verdammt, er brauchte eine Frau. Beinahe war er in Versuchung, heute Nacht doch noch seine Mätresse aufzusuchen. Seonaid saß auf der anderen Seite des Raumes und starrte mit vorwurfsvollem Schmerz in den Augen zu ihm herüber. Er schuldete ihr wenigstens eine Erklärung. Vielleicht auch mehr.
    Er stand so unter Spannung, dass er sich ein bisschen Erleichterung verschaffen musste.

    Doch alle Gedanken an eine andere Frau verflogen sofort, als Flora den Raum betrat. Ihm blieb die Luft weg, als er die atemberaubend schöne Frau erblickte, die auf ihn zukam. Sie besaß eine majestätische Anmut; es schien fast, als würde sie schweben. Ihr goldenes Haar fing das flackernde Licht der Kerzen ein und umgab sie mit einem ätherischen Schimmern.
    Der ganze Saal, der soeben noch lärmend laut gewesen war, verstummte mit einem Mal.
    Ihm war sofort klar, ebenso wie jeder anderen Person im Saal, dass sie nicht hierhergehörte. Die bescheidene Burg Drimnin war eine armselige Kulisse für solche Herrlichkeit.
    Sie trug ein goldenes Brokatkleid nach französischer Mode mit tiefem rechteckigem Ausschnitt und engem Mieder. Die farblich abgesetzten Ärmel und das Unterkleid waren aus elfenbeinfarbener, goldbestickter Seide und mit hunderten winziger Perlen besetzt. Der Reifrock war gemäßigt für höfische Maßstäbe, ebenso der zarte Spitzenkragen, der ihr Gesicht einrahmte. Die langen blonden Locken waren zu einer komplizierten Hochsteckfrisur aufgetürmt, von der er sicher war, dass Morag noch nie zuvor etwas Ähnliches versucht hatte. Der Gesamteindruck war umwerfend und wurde durch die Tatsache noch verstärkt, dass er genau wusste, was sich darunter verbarg.
    Doch es machte auch deutlich, welch große Kluft zwischen ihnen lag. Mit den Kosten für ihr Ensemble könnte er seinen ganzen Clan wahrscheinlich mehrere Monate lang ernähren.
    Zum ersten Mal verspürte Lachlan einen Augenblick lang Unsicherheit. Sie davon zu überzeugen, ihn zu heiraten, könnte sich doch schwieriger gestalten, als er erwartet hatte. Sie war eine der reichsten Frauen des Königreichs, und eine Frau, die an die Pracht und Reichtümer des Königshofs
gewöhnt war. Er war ein Highland-Chief, der sich, seit er ein junger Bursche gewesen war,

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