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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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überraschend starke Verbindung zwischen ihnen geschaffen.
    »Es geht ihr gut«, versicherte er ihr. »Ich bin überzeugt, dass sie sich morgen schon wieder erholt haben wird.« Zumindest hoffte er das. Er dachte an das tränenüberströmte Gesicht, das ihn angestarrt hatte, als wäre er der grausamste Mensch auf Erden. Als wäre er gerade ihrem Lieblingshündchen auf den Schwanz getreten. Entschlossen verdrängte er das Gefühl. Mary war jung, sie würde darüber hinwegkommen.
    Flora starrte mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht auf seine Hand. Fühlte sie es auch? Diese seltsame Verbindung zwischen ihnen?
    Sie blickte zu ihm auf. »Das erinnert mich an etwas. Wer ist John?«

    Er verkrampfte sich, doch entspannte sich schnell wieder und zog seine Hand fort. Die Verbindung war unterbrochen. »Mein jüngerer Bruder.«
    Sie lächelte. »Das dachte ich mir. Ich hörte zufällig eine Unterhaltung zwischen ein paar Männern auf der Treppe, als ich in den Saal hinunterging, doch als ich sie danach fragte, weigerten sie sich, es mir zu sagen. Seltsam, nicht wahr?« Sie sah sich um.
    »Warum bin ich ihm noch nicht vorgestellt worden?«
    Sein Herz pochte heftig. »Er ist im Moment nicht hier.«
    »Oh. Kommt er bald zurück?«
    »Ja.« Sobald wir verheiratet sind.
    Nachdem er so rau in die Wirklichkeit zurückgerissen worden war, hob er die Hand und gab damit das Zeichen, dass das Fest beginnen konnte und ihre Unterhaltung beendet war. Tablett um Tablett mit Essen wurde in den überfüllten Saal gebracht. Essen, das er sich kaum leisten konnte, seit Hector einen großen Teil seines Viehs gestohlen hatte – und damit auch seine wichtigste Geldquelle. Doch aus irgendeinem närrischen Grund wollte er sie beeindrucken. Jedoch bedurfte es nur eines Blickes auf ihr Gewand, um zu erkennen, wie schwierig das wäre. Dennoch würde er ein Highland- fèis einem höfischen Maskenball jederzeit vorziehen.
    Doch würde sie das auch?
    Während sie aßen, beobachtete er sie, während sie sich angeregt mit Allan an ihrer Seite und Gilly, die neben ihm saß, unterhielt.
    Sie schien sich zu amüsieren. Doch wer konnte schon die Gedanken eines Mädchens lesen?
     
    »Seid Ihr froh, dass Ihr heute Abend gekommen seid?«
    Floras Blick glitt zu dem gut aussehenden Mann an ihrer Seite. Schon während des gesamten Festmahls war sie sich seiner Gegenwart geradezu schmerzhaft bewusst. Die starke
körperliche Wirkung, die er auf sie ausübte, war beunruhigend. Es genügte schon, wenn seine breiten Schultern oder der muskulöse Arm sie während des Essens streiften, und ihr Herz begann zu rasen. Ein einziger Blick auf diesen breiten Mund, das unerbittliche Kinn und das raue, von Kämpfen gezeichnete Gesicht und sie spürte Schmetterlinge im Bauch. Sie hatte schon viele attraktive Männer gesehen, doch noch keiner hatte sie bisher so vollständig beeindruckt.
    Nach den gängigsten Maßstäben konnte man ihn eigentlich nicht als gut aussehend im klassischen Sinn bezeichnen. Dazu waren seine Gesichtszüge zu hart, das Kinn zu kantig, die mehrfach gebrochene Nase zu krumm; doch der Gesamteindruck war von grob behauener männlicher Schönheit. Diese rohe Kraft hatte etwas äußerst Bedrohliches an sich. Ihre Anziehung erwuchs aus einem Ort in ihrem Innern, den sie bisher noch nie wahrgenommen hatte. Einem tiefen, sinnlichen Ort.
    Sie riss sich von seinem durchdringenden Blick los aus Angst, er könne ihre Gedanken erraten, und dachte stattdessen über seine Frage nach.
    Um die Wahrheit zu sagen, amüsierte sie sich tatsächlich. Es war schwer, sich nicht zu amüsieren. Obwohl das Fest nun schon seit Stunden im Gange war, summte der Saal noch immer von fröhlichen Klängen und ungezwungenem Gelächter. Es hatte etwas Entspanntes und Tröstliches an sich. Etwas Anheimelndes. Unwillkürlich drängte sich ihr der Vergleich mit der steifen Förmlichkeit bei Hofe auf.
    Sie hatten den magischen Klängen der Dudelsackpfeifer und den fantastischen Geschichten des seannachie gelauscht. Doch als absoluten Höhepunkt empfand es Flora, den Kriegern  – und ganz besonders Marys Odin – zuzusehen, wie sie einen komplizierten Schwertertanz aufführten. Den einzigen Grund für eine Beschwerde bot womöglich nur das schlecht zubereitete Essen, doch die Leute schienen sich viel zu gut
zu amüsieren, als dass sie es bemerkten. Und bei der großen Menge Ale, die an diesem Abend floss, waren die meisten zu berauscht, um sich daran zu stören.
    Dann war da noch der Laird

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