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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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lassen. Ich bin der Laird of Coll, ein freier Baron. Ein eigenständiger Chief. Ich schulde Hector weder Gefolgschaft noch irgendetwas anderes.«
    »Also stellt Ihr das Feudalrecht über die gälischen Brehon-Gesetze? Das ist eine ungewöhnliche Einstellung für einen Highlander.«
    »Feudalismus ist schon seit Jahrhunderten in Schottland Bestandteil der Clans. Die Macleans of Coll betrachten sich schon seit langer Zeit nicht mehr als Teil des Clan Gillian. Wir sind unser eigener Clan. Das war der Standpunkt meines Vaters, und nun ist es der meine.«
    Stolz. War es das, worum es ging? Die warnenden Worte ihrer Mutter kamen ihr wieder in den Sinn: Vertraue niemals einem Highlander. Sie sind harte Männer mit empfindlichem Stolz, die Probleme mit dem Schwert lösen. Hatte ihre Mutter
recht gehabt? All diese Jahre der Fehden und des Tötens, nur aus Stolz?
    »Doch das alles zwischen Hector und Euch könnte sich beilegen lassen, wenn Ihr ihn als Chief anerkennen würdet?«
    »Es ist komplizierter.«
    »Ist es das wirklich? Ist diese Fehde es wert? Hector ist einer der mächtigsten Chiefs in den Highlands. Mit wenigstens vierhundert Kriegern. Ihr verfügt vermutlich nicht einmal über ein Drittel davon. Nur ein Narr würde gegen ihn kämpfen. Wie könnt Ihr glauben, dass Ihr ihn besiegen könntet?«
    Der Muskel an seinem Kinn zuckte warnend. Sie begab sich auf gefährliches Terrain. »Seid vorsichtig, wen Ihr hier einen Narren nennt, Mädchen. Ihr wisst nicht, wovon Ihr sprecht.«
    Wütend brauste sie auf. »Mag sein, aber ich kann sehen, welchen Preis Euer Clan dafür bezahlt.« Ihr Blick schweifte durch den Saal, und diesmal ignorierte sie die Wärme der Feiernden und richtete sich auf die karge und schmucklose Einrichtung. »Seht Euch um. Euer Clan leidet. Wenn Ihr nicht so damit beschäftigt wärt, Hector zu bekämpfen, vielleicht könnten Eure Schwestern dann am Königshof sein.«
    Blitzschnell wurde sein Gesichtsausdruck verschlossen und eisig. Ihre Worte hatten ihn getroffen, das hatte sie nicht beabsichtigt. Zu spät erkannte sie, wie sie sich anhören musste. Sie kritisierte einen Mann, der ums Überleben hatte kämpfen müssen, seit er ein Junge gewesen war. Doch sie dachte nur an seine Schwestern und die Armut seines Clans. Wenn Lachlan Maclean eine Schwäche hatte, dann war es sein Stolz. Aber vielleicht, gestand sie sich ein, war dieser Stolz wohlverdient.
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm und konnte fühlen, wie angespannt seine stahlharten Muskeln waren. »Es tut
mir leid. Das war unpassend. Ich wollte Euch nicht verärgern.«
    Seine blauen Augen wurden hartherzig. »Dann sprecht nicht von Dingen, die Ihr nicht versteht.«
    »Ich wollte doch nur helfen.«
    »Das werdet Ihr auch.«
    Die Kälte in seiner Antwort versetzte ihr einen Stich. Ebenso wie die gewaltsame Erinnerung an den Grund ihrer Anwesenheit auf Drimnin. Sie straffte die Schultern. »Indem ich Euch helfe, Eure Burg zurückzubekommen?«, fragte sie bitter.
    Er zögerte, wodurch er ihr das Gefühl gab, dass da noch etwas anderes war. »Ja.«
    »Aber warum ich? Habt Ihr Euch denn nicht um Unterstützung an den König gewandt?«
    Sein Gesicht war hart wie Granit. »Das habe ich. Über seine Lowland-Speichelleck…« Er unterbrach sich. »Seine Geheimräte.«
    »Sicher hat Hector keinen rechtlichen Anspruch auf Coll – weder auf die Burg noch auf die Ländereien.«
    »Überhaupt keinen rechtlichen Anspruch. Das Land wurde bereits vor vielen Jahren symbolisch mit Stein und Erde in meinen Besitz übergeben.«
    »Dann hat der König etwas in dieser Angelegenheit unternommen?«
    Sein Blick wurde ausdruckslos. »Das hat er.«
    Flora war erleichtert. König James würde für Gerechtigkeit sorgen. »Dann braucht Ihr mich vielleicht am Ende doch nicht?«
    Fest hielt er ihren Blick gefangen. »Ich brauche Euch, meine Süße. Da könnt Ihr Euch sicher sein.«

6
    F rüh am nächsten Morgen schritt Lachlan zielstrebig über den Burghof auf den kleinen Garten an der Südseite des barmkin zu. In der salzigen Meeresbrise lag bereits ein Hauch von Frühling, ein natürlicher Kontrast zu seiner winterlichen Stimmung. Er nahm den hellen Sonnenschein und den wolkenlosen Himmel zwar am Rande wahr, aber nicht einmal die Aussicht auf einen ungewöhnlich warmen Tag konnte seine Unzufriedenheit lindern. Er musste Seonaid finden, bevor er mit den Waffenübungen begann. Was er zu tun hatte, konnte nicht warten.
    Er hatte eine ruhelose Nacht verbracht, doch nicht allein

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