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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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leckte.
    Verzweifelt paddelte sie in der Hoffnung, dass die Strömung, gegen die sie vor wenigen Augenblicken noch so verbissen angekämpft hatte, sie zum Strand zurücktragen würde. Doch das Boot lag bereits so schwer im Wasser, dass es sich kaum noch von der Stelle bewegte. Die Küste, die sie vor wenigen Minuten noch so nah geglaubt hatte, schien nun unerreichbar weit entfernt zu sein. Sie war höchstens ein paar hundert Schritte vom Strand entfernt, doch das spielte keine Rolle, denn sie konnte nicht einmal eine Armlänge weit schwimmen, geschweige denn die ganze Strecke bis ans sichere Ufer. Als klar war, dass sie es durch Paddeln niemals zurück an den Strand schaffen würde, fing sie an, mit bloßen Händen das eisige Meerwasser aus dem Boot zu schöpfen, als ob ihr Leben davon abhinge. Sie ignorierte entschlossen die offensichtliche Tatsache, dass genau das der Fall war. So sehr konzentrierte
sie sich auf ihre Aufgabe, dass sie für eine Weile sogar vergaß, Angst zu haben.
    Sie mühte sich tapfer, doch das Wasser stieg weiter. Höher und höher. Das Boot dagegen begann, tiefer und tiefer zu sinken. Das Meer forderte sein Opfer ein und würde es nicht zurückgeben.
    Aber sie würde nicht aufgeben. Nicht, solange es noch eine Chance gab.
    Sie wollte nicht sterben.
    Unablässig Wasser schöpfend warf sie einen Blick zum Ufer und blinzelte, weil sie glaubte, ihre Augen hätten ihr einen Streich gespielt. Doch nein. Ihr Herzschlag setzte einen Augenblick lang aus. Es war kein Irrtum. Angestrengt starrte sie durch den Nebel und sah die Burg in der Dunkelheit hell erleuchtet. Selbst von ihrem Standort aus konnte sie die untrüglichen Zeichen erkennen, dass sich dort Leben regte. Vielleicht hatte jemand ihr Verschwinden bemerkt, und sie waren auf der Suche nach ihr? Hoffnung keimte in ihrer Brust. Er würde sie finden. Das spürte sie tief in ihrem Herzen. Spürte es mit einer Gewissheit, die durch nichts zu erschüttern war. Wenn es irgend menschenmöglich war, dann würde Lachlan Maclean sie retten. Sie musste nur lange genug durchhalten, damit er sie erreichen konnte.
    Am liebsten wäre sie aufgestanden, um mit den Armen zu winken, doch sie wagte nicht, mit dem Wasserschöpfen aufzuhören. »Helft mir!«, schrie sie immer wieder laut in die Dunkelheit hinaus, bis ihre Stimme heiser wurde. Irgendjemand musste sie doch hören!
    Mit neuer Energie schöpfte sie mit hohlen Händen das Wasser aus dem Boot, so schnell sie nur konnte. Ohne sich eingestehen zu wollen, wie vergeblich ihre Anstrengungen waren. Plötzlich tauchte das orangefarbene Glühen einer Fackel am Strand auf. Ein Reiter. Ein jäher Glückstaumel erfasste sie.

    Sie haben mich gefunden. Tränen der Freude strömten ihr über die Wangen, sie schrie erneut so laut sie konnte.
    »Hier! Ich bin hier !« Das Boot war in Richtung Ufer zurückgetrieben, doch der Reiter konnte sie offenbar nicht hören. Wild verwünschte sie den Nebel, die Dunkelheit und alles andere, was ihr in den Sinn kam.
    Wenige Minuten später war das orangeglühende Licht, das ihr wie ein lebensrettendes Leuchtfeuer erschienen war, verschwunden. Und mit ihm der letzte Hoffnungsschimmer. In der Dunkelheit blieb nichts als Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zurück.
    Die grausame Enttäuschung brachte sie beinahe um. Jede Faser ihres geschundenen Körpers schrie danach, einfach aufzugeben. Ihr war eisig kalt, Arme und Rücken schmerzten vom anstrengenden Paddeln und Wasserschöpfen.
    Am liebsten hätte sie vor Enttäuschung und Wut laut aufgeschrien, doch der Schrei blieb ihr in der Kehle stecken. Denn es gab niemanden, der ihn hätte hören können.
    Nur dieser viel geschmähte Charakterzug, ihre Sturheit, ließ sie mit vor Kälte erstarrten Händen weiter unablässig Wasser schöpfen.
     
    In der Nähe der Burg traf Lachlan auf ein paar seiner Männer und schickte sie mit dem Befehl zurück, die birlinns klarzumachen und jeden Zoll der Meerenge zwischen hier und Mull abzusuchen für den Fall, dass er recht hatte. Da die meisten seiner Leute die Umgebung durchstreiften, würde es einige Zeit dauern, genug Männer zu finden, um die Boote zu bemannen. Doch Zeit war etwas, das er nicht hatte.
    Noch nie hatte er sich so sehr gewünscht, dass er sich irrte.
    Schnell überschlug er, wie lange es dauern würde, bis das kleine Fischerboot sich mit Wasser füllte, und Angst ließ ihm die Brust eng werden.

    Sobald er den felsigen Abhang erreicht hatte, der zur Bucht hinunterführte, saß er ab

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