Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
gelegene Tor geflohen war, denn das Tor zur See
führte nach Westen. In der Zwischenzeit war Alasdair mit weiteren Männern zurückgekehrt. Nur am Rande wurde Lachlan gewahr, dass die Burg hinter ihm langsam geräuschvoll zum Leben erwachte und immer mehr Laternen und Fackeln den Burghof erleuchteten.
    »Die Pferde sind vollzählig, Mylaird«, erstattete Alasdair Bericht. »Sie ist zu Fuß unterwegs.«
    Als habe er geahnt, was er als Nächstes anordnen würde, hatte Alasdair bereits veranlasst, dass Lachlans Streitross aus dem Stall geführt wurde.
    Umgehend erteilte Lachlan seine Befehle. Ein Mann wurde zur Anlegestelle geschickt, um nachzusehen, ob die birlinns vollzählig waren. Andere sollten sowohl in nördlicher als auch südlicher Richtung die felsige Küste kontrollieren. Doch die meisten seiner Männer würden mit ihm kommen, zu Fuß oder zu Pferde, um die Moore abzusuchen.
    Innerhalb weniger Minuten wimmelte der Burghof vor Männern und Pferden. Mary und Gilly waren nur in ihren Nachtgewändern und zum Schutz gegen die Kälte in Decken gehüllt die Treppe heruntergekommen. Er konnte die Sorge auf ihren Gesichtern lesen, doch er hatte nicht die Zeit, sie zu beruhigen. Nicht jetzt. Nicht, wenn jede Sekunde, die er zögerte, den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten konnte.
    Während er sich aufs Pferd schwang, rief er ihnen zu: »Durchsucht jeden Winkel der Burg!« Nur um sicherzugehen. Doch er wusste , dass sie fortgelaufen war.
    »Das werden wir«, antwortete Mary.
    »Finde sie!«, flehte Gilly.
    Mit grimmiger Miene nickte er. »Das habe ich vor.«
    Das Tor flog auf, und Lachlan jagte an der Spitze seiner Männer unter donnerndem Hufgetrommel aus der Burg, wo sie anschließend wie die Speichen eines Wagenrades in alle Himmelsrichtungen auseinanderschwärmten.

    Er hatte die Männer angewiesen, eine halbe Stunde lang in eine Richtung zu reiten und dann auf leicht abgeänderter Route wieder zur Burg zurückzukehren. Diejenigen, die zu Fuß suchten, sollten sich in Zick-Zack-Linien vorwärtsbewegen, um eine größere Fläche abzudecken. Der Nebel machte das Unterfangen für alle Beteiligten zu einer gefährlichen Angelegenheit. Doch am gefährlichsten war die Lage für Flora, da sie sich in der Gegend nicht auskannte.
    Alle Sinne geschärft trieb Lachlan sein Pferd ein paar Minuten lang hart an, wobei er in Gedanken alle Möglichkeiten immer wieder durchspielte, um sicherzugehen, dass er nichts übersah.
    Hatte sie denn aus ihrer geplatzten Flucht aus Edinburgh überhaupt nichts gelernt? Wie konnte sie nur so unbesonnen handeln?
    Aus Angst , erkannte er. Vor ihm.
    Er konnte einfach nicht glauben, dass sie nicht wusste, wie gefährlich es war, sich in der nebligen Dunkelheit durch unbekanntes Gelände zu wagen. Sie war nur ein einziges Mal außerhalb der Burgtore gewesen, als er sie den Weg zum Strand hinuntergeführt hatte.
    Die Szene tauchte so lebhaft vor seinem inneren Auge auf, dass er sich an jede kleine Einzelheit erinnern konnte. Sie saß auf einem Felsen am Rand des Sandstrandes, das goldene Haar wehte im Wind, die glasklare Sicht auf Mull in der Ferne, der weiße Sand, das …
    Das Herz sank ihm in die Kniekehlen. Oh mein Gott! Das alte Boot. Es hatte einem Fischer gehört, der in einer Hütte am Ende des Strandes gelebt hatte und der vor einigen Jahren gestorben war. Das Boot war seitdem nicht mehr benutzt worden. Inzwischen musste das Holz vollkommen ausgetrocknet sein. Bestimmt leckte es wie ein Sieb.
    Warum hatte er nicht gleich daran gedacht? Es war vollkommen logisch. Aber ihr war mit Sicherheit nicht klar …

    Hart zog er an den Zügeln und riss sein Pferd in einer einzigen geschmeidigen Bewegung herum. Ein seltsames Gefühl hatte Besitz von ihm ergriffen – eine Angst so stark, dass es nur Panik sein konnte. Tief beugte er sich über den mächtigen, starken Hals des Tieres und ritt so schnell wie noch nie in seinem ganzen Leben.
     
    Als Flora erkannte, was geschah, war es bereits zu spät, sie wendete das Boot dennoch und hielt wieder auf das Ufer zu. Alle Fluchtgedanken waren einem verzweifelten Kampf ums Überleben gewichen.
    Zuerst hatte sie geglaubt, es läge an ihrem ungeschickten Paddeln, dass das Boot sich mit Wasser füllte. Doch bald wurde ihr klar, dass etwas anderes der Grund sein musste. In der Dunkelheit konnte sie nicht sehen, was geschah, aber sie konnte fühlen, wie das Wasser stieg. Langsam aber stetig stieg es an ihrem Bein höher und höher.
    Das Boot

Weitere Kostenlose Bücher