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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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stark. Nach ein paar Minuten machte sie eine Pause und blickte zurück, um zu sehen, wie sie vorankam, nur um bestürzt festzustellen, dass sie erst ungefähr fünfzig Fuß zurückgelegt hatte.
    Es würde eine lange Nacht werden. Doch sie konnte es schaffen.
    Gott, ihr war so kalt. Sie versuchte, den Umhang enger
um sich zu ziehen, doch ihre nassen Finger waren klamm und kalt wie Eis. Ihre Füße waren völlig nass, nicht nur vom Waten ins Meer, sondern auch von den paar Zoll Wasser, die im Rumpf des Bootes standen. Sie hätte beim Paddeln besser achtgeben sollen, nicht so viel Wasser ins Boot zu spritzen.
    Ohne länger darüber nachzudenken, tauchte sie das Ruderblatt erneut ein und ruderte stärker, um so viel Abstand zwischen sich und den Strand wie möglich zu bringen und gegen die Strömung anzukämpfen, die sie wieder zurückzutreiben schien.
    Irgendetwas schien sie zu rufen.
    Wie eine leise Stimme im Heulen des Windes. Ein Sehnen tief in ihrer Seele. Eine unsichtbare Macht, die sie zwang, sich umzudrehen. Flora warf einen Blick hoch zu der Burg, die in der Dunkelheit aufragte und im dichten Nebel nur schemenhaft auszumachen war, und eine tiefe Traurigkeit überwältigte sie. Sie dachte daran, wie sehr sie Mary, Gilly, Murdoch, Alasdair und sogar die mürrische, alte Morag vermissen würde, und bedauerte es, dass sie den Mädchen nicht einmal Lebewohl hatte sagen können, doch sie schwor sich, dass sie sie zu sich einladen würde, sobald sie konnte. Ganz gleichgültig, was er dazu sagen mochte.
    Lachlan Maclean. Sie hoffte inständig, ihn nie wiederzusehen. Selbst jetzt quälte sie die Erinnerung an ihn noch. Er hatte sie völlig durcheinandergebracht, in ihr einen Mahlstrom von Gefühlen hervorgerufen, die sie nicht einmal ansatzweise verstand. Sie wusste nur, dass es entsetzlich wehtat.
    Eine einzelne Träne kullerte ihr aus dem Augenwinkel, wütend wischte sie sie mit dem Handrücken fort.
    Sie hatte zu lange gewartet. Sie hätte versuchen sollen zu fliehen, sobald er ihr erlaubt hatte, sich in der Burg frei zu bewegen. Bevor sie diese Zuneigung zur Burg und ihren Bewohnern
entwickelt hatte. Vielleicht hätte sie so den brennenden Schmerz verhindern können, den sie gefährlich nah am Herzen spürte.
    Sie warf einen letzten Blick zurück, dann wandte sie sich um, straffte entschlossen die Schultern und begann erneut zu paddeln.
     
    Der Gedanke, dass er Floras Reaktion womöglich falsch gedeutet hatte, verfolgte Lachlan den ganzen Tag lang. Nach allem, was geschehen war, verwunderte es ihn nicht, dass sie sich vom Abendmahl entschuldigen ließ. Er spielte kurz mit dem Gedanken, sie aufzusuchen, doch dann entschloss er sich, sie in Frieden zu lassen. Für den Augenblick.
    Da er keinen Schlaf finden konnte, saß er lang ausgestreckt in einem Stuhl am Feuer und starrte in die hellen, gelben Flammen, bis ihn die Augen schmerzten.
    Zur Hölle!
    Fluchend knallte er den Kelch, den er in der Hand gehalten hatte, auf den Tisch neben ihm, denn die seltsame Unruhe, die in ihm brodelte, ließ sich auch mit cuirm nicht fortspülen. Er sprang auf, schritt ein paar Minuten ruhelos im Zimmer auf und ab und entschied dann, dass er genug hatte. Bevor er es sich noch einmal anders überlegte, stürmte er aus dem Raum und die zwei Stockwerke zu ihrem Turmzimmer empor. Vor der Tür angekommen, wappnete er sich, klopfte und bekam als Antwort nichts als Stille.
    In der Annahme, dass sie schlief, klopfte er erneut, diesmal lauter. Ein unbehagliches Gefühl beschlich ihn, deshalb schloss er die Finger um den Türgriff und öffnete langsam die Tür.
    Das Erste, was ihm auffiel, war die Kälte. Und dann die Leere. Das Feuer war schon vor einer geraumen Weile ausgegangen, und der vertraute blumige Duft, der Flora stets zu umgeben schien, war verschwunden. Die Fensterläden waren
zwar geschlossen, doch eine Laterne in einer Nische des Ganges erleuchtete schwach den Raum. Sein Blick fiel auf das Bett, doch er wusste bereits, dass es leer war, und eine seltsame Öde breitete sich in ihm aus.
    Sie war fortgelaufen.
    Nach allem, was an diesem Nachmittag geschehen war, hätte er damit rechnen müssen.
    Die Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges, die zum Zimmer der Wache gehörte, öffnete sich, und Alasdair erschien. Offensichtlich hatten ihn die Geräusche aus dem Schlaf gerissen.
    »Gibt es ein Problem, Mylaird?«
    Nur mit Mühe unterdrückte Lachlan den heftigen Anflug von Zorn – oder kalter Angst; er war sich nicht sicher,

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