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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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der Hauptstraße bleibt, wird Euch nichts geschehen. Aber hütet Euch davor, eine Abkürzung durch den Wald nehmen zu wollen, dort lauern etliche Wegelagerer, die nur darauf warten, einsame Reisende zu überfallen und auszurauben.“
    Sichtlich beruhigt erklärte Aline, dass sie nach Inverness wollte.
    „Ihr habt Euch ja allerhand vorgenommen. Setzt Euch da vorne an den Tisch und ich werde Euch ein kräftiges Mahl zubereiten. Was wollt Ihr denn da oben in den Highlands?“
    Dankbar nahm Aline das Angebot der Wirtin an, legte die Satteltaschen ab und setzte sich. Sie hatte sich auf diese Frage vorbereitet, die ihr vermutliche in Zukunft öfters gestellt werden würde.
    „Meine Schwester lebt in Inverness, sie hat einen Schotten geheiratet.“
    Die Wirtin lachte lauthals. „Ihr habt eine kluge Schwester, weil sie einen von uns einem Engländer vorzog.“
    Aline nickte zustimmend mit einem Lächeln. Was hätte die gute Frau wohl gesagt, wenn sie erführe, dass die junge Engländerin auf der Suche nach einem jakobitischen Soldaten war? Sie watschelte in die Küche und kam kurz darauf mit einem riesigen Teller Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Einern sowie einem großen Krug warmer Milch an Alines Tisch zurück.
    „Ist es in den Highlands sehr gefährlich?“, fragte Aline, als sich die Wirtin ungefragt neben sie setzte und ihr somit ihre Gesellschaft aufzwang. „Ich war noch nie dort oben.“
    „Nun, der Jakobitenaufstand ist vorüber, die Armee des Prinzen aufgelöst. Die meisten Soldaten starben auf dem Schlachtfeld, und die viele der Überlebenden wurden auf der Flucht erwischt, gehängt, in den Kerker geworfen oder sollen in die Kolonien deportiert werden.“
    Aline versuchte, sich ihren Schrecken nicht anmerken zu lassen, sondern griff nach dem Besteck und schaufelte die köstlich und vor Fett triefenden Bratkartoffeln in sich hinein. Erst jetzt merkte sie, wie hungrig sie war, denn während des Tages hatte sie nur hin und wieder eine kurze Rast eingelegt, um Bobby zu füttern und zu tränken und selbst ein Stückchen Brot oder Kuchen zu sich zu nehmen.
    „Keine Angst, Kindchen.“ Die Wirtin tätschelte Alines Hand. „Da oben wimmelt es von englischen Soldaten, die sofort zur Stelle sind, wenn etwa ein entflohener Highlander auftauchen sollte, um Euch ein Leid zuzufügen. Ihr müsst wissen, dass etlichen Kriegern die Flucht gelungen ist und die sich nun in den Wäldern verstecken. Doch es heißt, die Soldaten des Königs suchen jeden Zentimeter der Highlands ab, um jeden Entflohenen aufzustöbern.“
    „Ihr klingt sehr hoffnungsvoll bei diesen Worten, wo es sich doch um Eure Landsleute handelt.“
    „Pah“, machte die Wirtin. „Mit diesen wilden Rebellen in den Bergen haben wir in den Lowlands nicht viel gemein. Gut, die Rotröcke sind auch bei uns unbeliebt, aber wir akzeptieren sie – im Gegensatz zu den Highlandern, die sich immer wieder gegen die Gesetze des Königs aufgebäumt haben. Diese Großgrundbesitzer, denen das ganze Land dort oben gehörte, gelten als Rädelsführer, sie haben ihre Clansmänner mithilfe des jungen Stuart zu einem Aufstand überredet, der nur im Bösen enden konnte. Es war nicht das erste Mal, dass die Jakobiten einen Aufstand anzettelten, aber so wahr mir Gott helfe, es wird der letzte sein.“ Sie holte kurz Luft, dabei senkte sich ihr mächtiger Busen heftig unter dem Brusttuch. „Die Clans werden nun zerschlagen, heißt es. Den Highlandern wird in Zukunft verboten werden, ihre Kilts zu tragen, ihre Sprache zu sprechen und ihre Musik zu spielen.“
    „Aber es ist barbarisch, mit seiner Tradition brechen zu müssen!“
    „Ist es weniger barbarisch, den König stürzen zu wollen, um den katholischen Stuart auf den Thron zu setzen?“
    Darauf wusste Aline keine Antwort, deshalb schob sie sich eine Gabel voll Bratkartoffeln in den Mund.
    „Es geschieht den Clanführern ganz recht“, fuhr die Wirtin unbeeindruckt fort, „hätten sie und ihre Leute nicht ständig die Gesetze des Königs mit Füßen getreten und den Prinzen zum Teufel gejagt, würden sie noch heute in ihren prächtigen Burgen und Festungen leben. Aber nun wird die Krone die zahlreichen Ländereien enteignen und die Pächter vertreiben. Die Burgen sollen eine nach der anderen zerstört und die Lairds gehängt werden, falls sie nicht geflohen oder bei dem Aufstand gefallen sind.“
    Erschüttert über den Bericht musste sich Aline zwingen, weiterzuessen. Wie sollte sie in diesen Wirren nach einem einzelnen

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