Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
Vom Netzwerk:
bleibt, und da du keine langen Reisen gewohnt bist, würdest du mich nur aufhalten.“
    Was er sagte, traf natürlich zu, dennoch gefiel es ihr nicht, ihn allein losziehen zu lassen. „Was will er von dir? Was hat der Bote gesagt?“
    „Bevor Gair ihn bewusstlos geschlagen hat, weil er dich beleidigt hat“, erwiderte er mit einem Zwinkern, „sprach er nur davon, dass dein Bruder in die Festung kommt, um mit mir zu reden.“
    „Das gefällt mir überhaupt nicht, Duncan. Hast du irgendeine Vorstellung davon, um was es gehen könnte?“ Sie selbst hatte keine Ahnung, aber wenn Iain sich mitten im tiefsten Winter mit Duncan treffen wollte und dafür quer durch Schottland reiste, dann musste es etwas sehr Wichtiges sein.
    „Ich glaube, wir wissen beide, um was es geht, auch wenn dir zu dem Thema mehr bekannt sein dürfte als mir.“ Er rutschte ein Stück nach oben, um sich gegen das Kopfende des Betts zu lehnen. „Welche Überraschungen werden mich dort erwarten, Marian? Hilf mir, eine Vorstellung davon zu bekommen, was er mir berichten wird.“
    „Er wird dir nichts sagen, weil er dir nichts sagen kann“, versicherte sie ihm.
    „Weil er es nicht kann oder weil er es nicht will?“
    „Das läuft auf das Gleiche hinaus, Duncan.“
    Als sie das letzte Mal über diese Sache gesprochen hatten, war es ihr viel leichter gefallen, in diesem Punkt zu schweigen. Jetzt dagegen sehnte sie sich danach, alles zu sagen und sich von der Vergangenheit mit all ihrem Schmerz und Leid zu befreien. Bedauerlicherweise würde ihn das nicht davon befreien. Das war nur möglich, wenn sie ihn verließ. Und da sie ihn so sehr liebte, war dies auch der Preis, den sie für seine Freiheit zu zahlen bereit war.
    „Dann unternehme ich also mitten im Winter eine völlig sinnlose Reise?“
    „Das ist zu befürchten, es sei denn, es hat sich irgendetwas anderes ereignet, das ihn dazu veranlassen könnte, diesen weiten Weg zurückzulegen.“
    Fast wäre ihr die flüchtige Veränderung in seinem Gesichtsausdruck entgangen, die so schnell wieder verschwunden war. Er wusste irgendetwas, das er ihr nicht enthüllen wollte. Dieses eine Mal beschloss sie, nach langer Zeit einmal feige zu sein, indem sie sich rasch abwandte und darauf hoffte, dass er nicht bemerkt hatte, was ihr aufgefallen war.
    Wenn er erst mit ihrem Bruder gesprochen hatte, würde zwischen ihm und ihr alles anders werden. Was genau sich verändern würde, wusste sie nicht, aber ihr war klar, dass ihre Beziehung nicht mehr so sein konnte wie zuvor. Mit einem Mal wollte sie ihn um keinen Preis mehr hergeben. Sie streckte den Arm aus und berührte seine muskulöse Brust, dann ließ sie die Hand nach unten wandern bis dort, wo die Decke über seinen Beinen lag … und über anderen interessanten Körperpartien.
    „Nun denn, der Morgen bricht schon bald an, Duncan“, sagte sie, während ihre Fingerspitzen über seinen Bauch strichen. „Ich möchte nicht länger über das nachdenken müssen, was nach diesem Morgen kommen wird.“
    Als er nach ihrem Handgelenk griff, glaubte sie zunächst, er wolle sie davon abhalten, ihn zu berühren, doch stattdessen dirigierte er ihre Hand dorthin, wo sie ihn eigentlich hatte anfassen wollen. Was dann geschah, war unvermeidlich, und obwohl sie glaubte, er würde ihr nicht noch einmal Befriedigung schenken können, sollte sie schon bald vom Gegenteil überzeugt werden.
    Am Morgen war Duncan bereits weg, als sie aufwachte. Sie fühlte sich so einsam und verlassen wie in all den Jahren, bevor sie ihm begegnet war. Es wurde Zeit, dass sie sich wieder an dieses Gefühl gewöhnte, denn schon bald würde es wieder ihr ständiger Begleiter werden.
    Duncan ritt so viele Stunden lang durch, wie er sich selbst, sein Pferd und den Boten antreiben konnte, damit er so bald wie möglich die Festung der MacCallums erreichte. Inzwischen musste Iain dort auf ihn warten, und Duncan wollte unbedingt erfahren, warum der Mann ihn sprechen wollte. Vor allem aber wollte Duncan den Bastard für das bezahlen lassen, was er seiner Schwester angetan hatte.
    Auch wenn er nicht alle Einzelheiten kannte und nicht mehr über die Hintergründe und Umstände wusste, sollte Iain seiner Meinung nach ein toter Mann sein. Dass er seine Schwester den Tod ihrer besten Freundin hatte mitansehen lassen, dass er sie aus dem Clan weggeschickt und die Lüge verbreitet hatte, sie sei eine Hure, nur damit irgendetwas vertuscht werden konnte – das alles war Grund genug, diesen Mann zu töten.

Weitere Kostenlose Bücher