Highlander und die Hure
verbringen würden. Sogar Hamish war in ein Gespräch mit einer Frau vertieft, doch bei ihm wusste Duncan, dass er seiner Margaret niemals untreu werden würde. Da all diese Frauen ihre Gesellschaft aus freien Stücken anzubieten schienen, überließ er es ganz seinen Männern, ob sie auf die Angebote eingehen wollten oder nicht.
Er trank einen großen Schluck aus seinem Becher und schüttelte den Kopf. Vielleicht war das genau die Art von Abwechslung, die er heute Nacht benötigte. Den ganzen Sommer über war er durch Schottland gereist, und es war eine anstrengende Reise gewesen. Die zeitweise sehr mühsamen Verhandlungen hatten länger gedauert als erwartet, und eine Nacht in den Armen einer willigen, schönen Frau wäre sicher nicht das Schlimmste, was ihm widerfahren konnte.
„Haltet Ihr nach irgendjemandem Ausschau, Duncan?“, fragte Iain, während er einem Diener bedeutete, seinen Becher wieder aufzufüllen. „Kostet einmal von diesem Met. Er stammt hier aus dem Dorf und ist das mildeste Gebräu, das ich je getrunken habe.“
Ein Schluck genügte, um die Bestätigung für Iains Worte zu erhalten, doch Duncan trank noch etwas mehr, da er hoffte, nicht auf die Frage antworten zu müssen, wenn er lange genug wartete. Aber seine Taktik erwies sich als aussichtslos.
„Also? Haltet Ihr nach irgendjemandem Ausschau?“
Diesmal sprach Iain mit etwas tieferer Stimme, als wollte er Duncan eine Antwort entlocken, die der lieber für sich behielt. In seinen Gedanken dagegen lag die Antwort verborgen.
Mara war heute Abend nicht dabei.
Aufmerksam hatte er von Gesicht zu Gesicht geschaut, doch sie war nirgends zu sehen. Ein seltsames Gefühl durchfuhr ihn. War es Enttäuschung? Lust? Sehnsucht? Auf jeden Fall musste ihm etwas anzusehen gewesen sein, denn Iain beugte sich zu ihm herüber.
„Ich möchte nicht, dass der Mann, der für den Erfolg unserer Verhandlungen so entscheidend war, unglücklich ist und dass irgendeines seiner Bedürfnisse unbefriedigt bleibt, Duncan. Sagt ihren Namen oder sagt, was Ihr braucht, und ich werde den Befehl geben.“
Ein verrücktes Verlangen erwachte in ihm. Er wollte ihren Namen rufen, wollte sie zu sich zitieren und von ihr fordern, was sie ihm geben sollte. Der Gedanke, sie mit in sein Bett zu nehmen und sie von allen Kleidungsstücken zu befreien, um zu sehen, was tatsächlich darunter verborgen lag, war fast übermächtig. Er wollte sie wieder so erröten sehen wie während des Ritts. Der Wunsch, all das auszusprechen und zu fordern, wurde so stark, dass er wieder von dem Ale trinken musste, damit kein Wort über seine Lippen kommen konnte.
Plötzlich hörte er Hamish husten und erkannte das vereinbarte Signal, doch in seinem Kopf kreisten nur Gedanken, die sich um sein Verlangen nach Mara drehten, das durch den köstlichen Met nur weiter angeheizt wurde.
Und wieder bedrängte ihn Iain. „Nun, Friedensstifter, was sagt Ihr? Gibt es eine, die Euer Interesse geweckt hat? Eine Dame, die ich zu Eurem Quartier schicken kann, damit sie Euch eine Nacht der Lust schenkt? Es gibt viele, die dazu gerne bereit sind.“
Duncan bemerkte die Erregung, die Iains Vorschlag bei ihm auslöste. Sie war so plötzlich und so intensiv wie zuvor, als er Mara in seinen Armen gehalten und unabsichtlich deren volle Brüste ertastet hatte. Wenn es nach der Stärke seiner Erregung ging, dann gab es keine Unschlüssigkeit, denn sein Körper war bereit, Mara zu nehmen. Duncan musste nichts weiter als ihren Namen aussprechen.
„ … ihren Namen aussprechen“, drängte Iain im Flüsterton, der ihn in Versuchung führen sollte.
Duncan schüttelte den Kopf und hielt den nunmehr leeren Becher fest umklammert, während er mit sich selbst rang. Ein Diener griff über seine Schulter und schenkte erneut ein. Hitze durchströmte ihn, aber er trank den Met in einem Zug aus und bemerkte, wie der Saal vor seinen Augen leicht zu schwanken begann.
Mara war nicht hier. Mara war der Name, den er hinausschreien wollte.
Mara … die ihn angefleht hatte, es nicht zu tun.
Er wusste, dass er eine ganze Nacht lang trinken konnte, ohne dass es ihm etwas ausmachte, aber das hier … das war etwas anderes. Die Dorfbewohner schienen miteinander zu verschmelzen, während sie zur Musik tanzten, die ihm in den Ohren dröhnte. Tavis winkte ihm zu, doch Duncan musste feststellen, dass er seine Hand nicht schnell genug bewegen konnte, und als er sie endlich hob, war Tavis bereits an ihm vorbeigegangen.
Hitze bestürmte ihn
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