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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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merkt dir an, Marian, dass dir seit der Nacht, als Jocelyn ihr Kind bekommen hat, irgendetwas keine Ruhe mehr lässt.“ Ihm fiel auf, dass sie mit einer fahrigen Bewegung ihrer Hände reagierte, dann setzte sie einen leeren Blick auf. „Ist Ciaras Mutter so gestorben?“ Manchmal war der direkte Weg die einzige Lösung. „Hast du bei Jocelyn daran denken müssen, wie Ciara geboren wurde?“
    „Bitte nicht, Duncan, ich flehe dich an.“ Voller Verzweiflung sah sie ihn an. „Ich kann nicht darüber reden.“
    Er fasste sie an den Schultern und zog Marian an sich. „Das musst du aber! Sieh dich doch an! Was immer es ist, das sich da in deinem Kopf verbirgt, es bringt dich langsam, aber sicher um.“
    „Ich kann nicht“, hauchte sie und schaute weg.
    „Wenn du mir die Wahrheit nicht verraten willst, dann überleg bitte, ob es nicht jemanden gibt, dem du dich anvertrauen kannst. Dieses Geheimnis bringt dich sonst um.“ Mit sanfterer Stimme fuhr er dann fort: „Jocelyn ist eine sehr vertrauenswürdige Person, ihr würde ich mein Leben anvertrauen. Geh zu ihr und sprich mit ihr.“
    Duncan dachte an die Nacht, als er und Jocelyn die schreckliche Wahrheit über den Tod von Connors erster Frau herausfanden. Kein Wort hatte er seitdem darüber verlauten lassen, und er würde es auch niemals tun, weil sie beide geschworen hatten, über das zu schweigen, was ihnen zuteil geworden war. Er glaubte fest daran, dass Jocelyn diesen Schwur genauso wenig brechen würde wie er.
    Da Marian nicht auf seinen Vorschlag reagierte, beschloss er, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er hob sie hoch und trug sie bis in den Turm, in dem sich Connors und Jocelyns Gemächer befanden. Nachdem er angeklopft hatte, öffnete ihm ein strahlender Connor, der sein Neugeborenes in den Armen hielt. Sofort wurde er ernst, als er sah, dass Duncan Marian trug, weil sie selbst nicht in der Verfassung war, gehen zu können.
    „Tritt ein“, sagte er und ging zur Seite, um ihm Platz zu machen. „Jocelyn, Marian braucht dich.“ Duncan setzte sie in einen der großen, bequemen Sessel und trat zurück.
    Jocelyn verließ das Bett, legte sich ein Schultertuch um und setzte sich zu Marian. „Connor, geh doch mit der Kleinen nach unten in den Saal und gib den Namen bekannt, den wir für sie ausgewählt haben.“
    Er nickte und gab Duncan ein Zeichen, ihm zu folgen. Der zog die Tür hinter sich zu und betete inständig, dass es Jocelyn gelingen möge, der Sache auf den Grund zu gehen.

18. KAPITEL
    Einen Moment lang saß Jocelyn da und überlegte, wie sie am besten vorgehen sollte. Dann begab sie sich zum Tisch, warf ein paar getrocknete Kräuter in einen Topf mit kochendem Wasser und wartete, bis sie lange genug gezogen waren.
    „Sheena“, sagte sie schließlich. „Wir nennen sie Sheena, was so viel heißt wie: ‚Gott ist gütig‘. Ein passender Name, wenn man bedenkt, dass wir sie fast verloren hätten. Findest du nicht auch?“
    Sie gab ein wenig Honig in zwei Becher, außerdem in einen der Becher ein Kraut, das den Schlaf förderte, dann goss sie heißes Wasser darüber. Der Geruch, den diese Mischung verbreitete, war einfach köstlich. Sie stellte Marian einen der Becher hin, dann setzte sie sich sehr vorsichtig und unter Schmerzen in den anderen Sessel.
    „Du warst mir eine große Hilfe, Marian. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern“, fuhr sie fort, während die andere Frau sie kurz anschaute, „aber Connor hat mir erzählt, was du geleistet hast.“
    „Jocelyn, bitte nicht.“
    Sie trank einen Schluck und hielt Marian dazu an, ebenfalls etwas zu trinken. Zumindest würde das Getränk ihr Wärme spenden und dafür sorgen, dass ihr Gesicht wieder etwas Farbe bekam.
    „Weißt du, was das Problem mit eiternden Geschwüren ist, Marian? Sie wachsen und wachsen, sie verursachen Schmerzen und Krankheiten, bis sie aufgestochen werden, damit der Eiter abfließen kann. Ich denke, in dir befindet sich auch etwas, das aufgestochen werden muss.“ Jocelyn nahm noch einen Schluck, dann stellte sie den Becher zur Seite. „Ich glaube, du warst nie eine Hure. Vielmehr benutzt du diesen Ruf wohl als einen Vorwand, um die Sünden anderer zu verschleiern.“ Dann rutschte sie langsam von ihrem Sessel, bis sie vor Marian kniete und deren eiskalte Hände umschloss. „Ich glaube, du hast Ciara nicht zur Welt gebracht. Das war eine andere Frau, die bei der Geburt des Mädchens gestorben ist“, fügte sie leise an.
    „Hat Duncan dir das erzählt?“,

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