Highlander und die Hure
Dämpfer, und nur wenige waren beharrlich genug, um es ein zweites Mal zu versuchen.
Mittlerweile hatte sie sich an ihr Leben in Lairig Dubh gewöhnt. Die Ernte war eingebracht worden, und die Frau des Lairds stand kurz davor, ihr Kind zur Welt zu bringen. Marian hatte im Kräutergarten wahre Wunder gewirkt und viel ernten können, während sie zugleich alles zum Überwintern vorbereitete. Duncan half den Männern bei Reparaturen an den Cottages, die unbedingt vor dem Beginn der kalten Jahreszeit erledigt sein mussten. Schließlich waren Dorf und Festung für den eisigen, düsteren Winter gewappnet.
Getreide, Heu, Gras und haltbar gemachtes Fleisch und Fisch füllten bis zum Überquellen die Fässer in den Lagerräumen und in den Gemächern. Bei den Webern stapelten sich die Ballen Wolle und andere Stoffe, Nadeln und Scheren wurden geschärft, um an kalten Wintertagen zum Einsatz zu kommen.
Auch wenn es zwischen Marian und Duncan in vielen Dingen gut lief, lag dennoch einiges im Argen.
Marian nahm seinen Rat und seine Vorschläge in den meisten Fällen an, von ihrer Arbeit im Garten über Ciara bis hin zu ganz alltäglichen Dingen, die ihre Frisur oder ihre Kleidung betrafen. Sie unterhielten sich eingehend über seine Arbeit für den Clan, und er fand, dass ihre Vorschläge, wie er sein Verhandlungsgeschick noch weiter verfeinern konnte, scharfsinnig waren und es verdienten, in Erwägung gezogen zu werden.
Für einen Mann wie ihn entwickelte sie sich zur perfekten Ehefrau; sie war intelligent, liebevoll und besaß Geschick und Erfahrung in allen Dingen, die den Haushalt betrafen. Und doch blieb sie nach wie vor innerlich zu ihm auf Abstand.
Erst unlängst hatten sie sich nachts geliebt, als er sie auf einmal bat, doch bei ihm zu bleiben. Sein Verstand begann das zu begreifen, was sein Herz bereits bei der ersten Begegnung verstanden hatte, und nun wollte er sie für immer an seiner Seite haben. Mit einem Mal erfüllte eine solche Traurigkeit ihren Blick, dass er sich aus ihr zurückzog. In dieser Nacht lagen sie lange Zeit schweigend im Bett, bis der Schlaf sie endlich übermannte. Am nächsten Morgen wagte er es nicht, sie zu fragen, wieso in der Nacht zuvor ihre Leidenschaft ein so plötzliches Ende genommen hatte.
Die Männer, die er nach Osten geschickt hatte, um der Wahrheit um Marian auf den Grund zu gehen, waren noch nicht zurückgekehrt, und das konnte nur bedeuten, dass sie fündig geworden waren und nun nach der Quelle suchten. Er hatte sie instruiert, nichts schriftlich festzuhalten, da er vermeiden wollte, dass Wissen in die falschen Hände geriet, noch bevor er davon erfahren hatte. Erst nach ihrer Rückkehr würde er davon Kenntnis erlangen, ob dem Clan Gefahr drohte, es sei denn, Marian vertraute sich ihm zuvor an.
Als die düstersten Tage die Highlands heimsuchten, setzten bei Jocelyn die Wehen ein. Duncan versuchte Marian auszureden, der Geburt beizuwohnen, weil sie selbst nie ein Kind zur Welt gebracht hatte. Aber von der überraschenden Enthüllung begleitet, sie habe schon bei zahlreichen Geburten mitgeholfen, erklärte sie ihm, dass nichts sie davon abhalten würde, Jocelyn zur Seite zu stehen.
Er, Rurik und Hamish warteten im Saal darauf, dass sie von der Geburt erfuhren. Connor, der so etwas zuvor schon mitgemacht hatte, war entschlossen, die ganze Zeit über bei Jocelyn zu bleiben, auch wenn die noch so sehr dagegen protestierte. Den ganzen Tag bis tief in die Nacht dauerten die Wehen an, dann endlich kam Connor in den Saal und rief: „Meine Frau hat mir ein weiteres reizendes Mädchen geschenkt! Kommt und stoßt mit mir auf beider Gesundheit an!“
Alle Anwesenden gossen sich einen Becher Wein ein, dann gratulierten sie ihrem Freund und Laird zur Geburt der zweiten Tochter. Dabei ließ er sich mit keinem Wort anmerken, ob ihm ein Sohn lieber gewesen wäre.
Connor wandte sich seinen Männern zu und ergänzte lächelnd: „Sie sieht wunderschön aus, und sie hat die Augen ihrer Mutter.“
„Meinen Glückwunsch“, sagte Duncan.
„Ich hoffe“, entgegnete der Laird und legte ihm eine Hand auf die Schulter, „dass du schon bald erfährst, was für ein Gefühl es ist, das eigene Kind in den Händen zu halten.“
Duncan sah zu Rurik und bemerkte in dessen Augen ein sonderbares Funkeln. „Du weißt, wovon ich rede, Rurik“, fuhr Connor fort. „Erzähl Duncan davon, was für eine Freude das ist.“
Connor wirkte wie betrunken, doch Duncan wusste, dass der Mann keinen Tropfen
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