Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highschool der Vampire

Highschool der Vampire

Titel: Highschool der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Rees
Vom Netzwerk:
Sekunde lang, bis einer der anderen mich von ihm wegriss.
    »Tötet — tötet ihn«, keuchte Gregor.
    Ich glaube, genau das hätten sie auch getan, aber auf einmal stand jemand neben mir. Jemand, der kleiner war als ich. Ich spürte eine feste Hand auf meinem Arm und dann zeichnete ein scharfer Fingernagel ein X auf meine Wange.
    »Ich zeichne diesen Gadschi«, sagte Ileana Antonescu mit leiser Stimme.
    Die vier Typen erstarrten, als hätte jemand den Ste cker rausgezogen. Sie sahen Ileana an, als würden sie nicht glauben, was sie soeben getan hatte. Aber sie sahen auch so aus, als könnten sie nichts dagegen tun.
    Gregor richtete sich auf.

    »Wie du willst, Prinzessin«, sagte er und machte eine kleine Verbeugung vor ihr.
    Gregor wandte sich ab und ging Richtung Schüler klub davon. Vladimir und Constantin legten ihm die Hände auf die Schultern und Ilie schloss sich ihnen an.
    Die Zuschauermauer begann sich fast lautlos aufzu lösen.
    Ileana ließ meinen Arm los.
    »Es ist jetzt alles in Ordnung«, sagte sie. »Du bist in Si cherheit.«
    Dann war auch sie weg.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste ja nicht einmal, was ich denken sollte. Das Ganze fühlte sich wie in einem Film an. Einem schlechten Film.
    Was hatte diese Typen so stark gemacht? Was hatte Ileana damit gemeint, als sie sagte, sie würde mich zeich nen? Und was war ein Gadschi? Wirklich - was zur Hölle war ein Gadschi?
    Meine Schulter schmerzte an der Stelle, auf der ich ge landet war, und mein Rückgrat dort, wo Ilie hingetreten hatte. Wenigstens hatte ich nicht um Hilfe geschrien.
    Und ich hatte Gregor verletzt. Eine Sekunde lang war ich der Sieger gewesen.
    Aber als ich auf den zertrampelten Schnee und die sich von mir entfernenden Rücken blickte, fühlte ich mich vollkommen verloren, heimatlos und allein.
    »O Gott. Gott«, sagte ich zu mir selbst.
    »Danke«, war eine Stimme hinter mir zu hören.

    Es war Justin. Er hatte seine Brille und seinen Mantel wieder. Auf seinem Gesicht lag so etwas wie ein Lächeln, als würde er es ausprobieren, um herauszufinden, ob es ihm gefiel.
    »Das war das Netteste, was jemals irgendwer für mich getan hat«, sagte er. »Ich hoffe, du bist okay.«
    Nein, ich bin nicht okay. Ich war noch nie so weit davon ent fernt, okay zu sein, wie jetzt.
    »Ich schätze, ich werd's überleben«, erwiderte ich.
    »Ach, du kriegst das schon wieder hin«, versicherte mir Justin. »Jetzt, wo Ileana dich gezeichnet hat, bist du in Sicherheit. Sogar vor ihnen.«
    »Was meinst du damit — mich gezeichnet hat?«, fragte ich. »Was zum Teufel geht in dieser Schule eigentlich vor?«
    Justin warf mir einen seltsamen Blick zu. »Du weißt es also wirklich nicht, Gadschi?«
    »Nenn mich nicht Gadschi!«, sagte ich. »Ich weiß nicht mal, was es bedeutet, aber es gefällt mir nicht.«
    Justin schüttelte den Kopf. »Gadjo, nicht Gadschi«, sagte er. »Es heißt einfach - es heißt, dass du keiner von uns bist.«
    »Keiner von wem?«
    Er holte tief Luft. »Es heißt, dass du nicht das bist, was manche Leute Vampire nennen.«
    »Soll das ein Witz sein?«, sagte ich. »Es ist nämlich in etwa so witzig wie eine kaputte Krücke.«
    »Es ist kein Witz«, sagte Justin. »Es ist einfach, was wir sind.«

    »Ach, jetzt halt aber mal die Luft an!«, erwiderte ich.
    »Ich soll dir also abnehmen, dass du und Gregor und diese Jungs ein Haufen blutsaugender Fledermäuse seid?«
    Justin zuckte zusammen. »Es ist viel komplizierter als das.«
    »Aber du möchtest, dass ich dir das abnehme.«
    »Ich zeig dir was«, sagte Justin. Er kam ganz nahe an mich heran und machte den Mund auf. »Siehst du meine Zähne? Nichts Besonderes an ihnen, nicht wahr? Und jetzt schau her.«
    Seine Eckzähne begannen zu wachsen. Sie kamen ein fach so aus seinem Oberkiefer heraus und hingen in sei nem Mund herum wie Stalaktiten. Dann gingen sie lang sam wieder zurück.
    »Hab keine Angst«, sagte er. »Ich würde dir niemals wehtun. Außerdem bist du ja gezeichnet. Bis morgen wird es die ganze Schule wissen.«
    »Ich muss jetzt los«, sagte ich.
    Vampire! Vampire waren real und einer von ihnen re dete gerade mit mir. Sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen, weil ein anderer Vampir mich gezeichnet habe.
    Der einzige Grund, warum ich nicht einfach davon rannte, war der, dass ich mich nicht von der Stelle rühren konnte. Justin machte die ganze Zeit weiter und versi cherte mir, dass ich mir absolut keine Sorgen machen müsse, dass ich in Sicherheit sei,

Weitere Kostenlose Bücher