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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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der
Kommissar. „So eine Überraschung! Und ich dachte, du führst jetzt ein
anständiges Leben.“
    „Tue ich auch, Herr Kommissar.
Einbrüche — das ist für alle Zeiten vorbei. Ich bin sauber. Ich arbeite in
einer Schlosserei.“
    „Und weshalb wolltest du
türmen?“
    „Ein Reflex. Reine Gewohnheit.
Als ich Ihre Stimme hörte, hat mich die Angst übermannt.“
    „Soso! Wußte gar nicht, daß ich
ein so furchteinflößender Mensch bin. Na, dann werden wir mal reingehen zu
deinem Freund Plauen.“
    Bevor Tim sich anschloß, wollte
er Gaby holen. Aber sie war müde und nicht aufgelegt für das Schauspiel einer
Hausdurchsuchung.
    Zu ihrer Sicherheit
verfrachtete Tim seine Freundin in die Sause-Ente, wo Karl, Klößchen und Lothar
das Leibwächter-Amt übernahmen.

17. Anruf bei Plauen
     
    Plauen saß auf der Couch,
kalkweiß im Gesicht.
    Edgar Brischnik hatte sich auf
einem Sofa ausgestreckt und das Gesicht zur Wand gedreht.
    Der Kopfverband war verrutscht.
    Tim sah die Platzwunde auf der
Stirnglatze. Außerdem hatte sich ein Bluterguß gebildet.
    „Also“, sagte Glockner, „was
ist passiert?“
    Plauens Zungenspitze fuhr über
spröde Lippen.
    „Mein Freund Edgar wollte mich
besuchen. Vorn an der Straße ist er zusammengestoßen mit einem Punker. Oder
Skinhead. Oder Rocker. Jedenfalls mit einem jugendlichen Krawalltyp. Der hat
sofort zugeschlagen. Mit irgendeinem harten Gegenstand. Es ging so schnell, daß
Edgar nichts mitbekam. Und ich war ja hier drin. Als ich dann zufällig raussah,
lag Edgar auf der Straße. Ich habe versucht, ihn zu verarzten.“
    „Wo ist die Beute, die Sie bei
den Rüblers gestohlen haben?“ fragte Glockner.
    „Was? Wovon reden Sie?“
    „Sie wissen das sehr genau. Im
übrigen haben Sie einen verhängnisvollen Fehler gemacht. Aber vielleicht ist
Ihnen das noch gar nicht aufgefallen. Es setzt nämlich voraus, daß Sie sich
alle Beutestücke inzwischen angesehen haben. Aber dazu war wohl noch keine
Zeit.“
    „Ich weiß nicht, was Sie von
uns wollen. Wir sind keine Einbrecher.“
    „Edgar ist einer.“
    „Er war einer. Er ist
geläutert. Ich bin ihm behilflich dabei, ein ehrliches Leben zu führen.“
    „Natürlich“, nickte Gabys
Vater. „Und jetzt werden wir uns hier umsehen.“
    „Tun Sie, was Sie nicht lassen
können. Aber es ist vergeudete Zeit.“
    „Hat das Haus einen Keller?“
    „Es ist nicht unterkellert. Und
im Winter leider fußkalt.“
    Hm, dachte Tim. Hier werden wir
nichts finden. Sonst wäre dieser aalglatte Typ nicht so ruhig. Verwunderlich!
Habe ich mich so geirrt? Nein! Die Beute ist natürlich im Wagen. Und den haben
sie anderswo versteckt. Wo? Das wird schwierig. Und wie kommt Edgar zu seiner
Kopfverletzung? Die Punker-Geschichte ist glasklar gelogen. Haben sich diese
beiden hier gestritten? Sieht nicht so aus. Plauen ist auch nicht der Typ für
Handgreiflichkeiten. Der hat manikürte Fingernägel und sehr schmale Gelenke.
    Die Uniformierten begannen zu
stöbern.
    Auch Glockner sah sich um.
    Der Bungalow hatte eine
geräumige Diele, Gäste-Toilette, Bad, kleine Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer
und einen Raum für Gäste, in dem eine Bettcouch stand und ansonsten nur Kisten,
Kästen, Koffer und Gerümpel herumlagen.
    Tim wollte sich nützlich machen
und dort, im Gästezimmer, bei der Suche helfen.
    In diesem Moment klingelte das
Telefon. Es stand in der Diele.
    Tim, dreist bis obenhin, rief:
„Das wird für mich sein, Herr Glockner. Klößchen weiß, daß ich hier bin.“
    Und schon nahm er den Hörer ab.
    „Ja?“ näselte er in die
Sprechmuschel, bemüht, Plauens Stimme nachzuahmen. Meinte er doch, ein eventueller
Komplize rufe an, ein dritter, der auf Wagen und Beute aufpaßte.
    „Hallo, hallöchen!“ tönte eine
belustigte Stimme aus der Leitung.
    Für einen Moment glaubte Tim,
er leide an akustischen Wahnvorstellungen. Spielten seine Nerven nicht mehr
mit? Begann er durchzudrehen aus Angst um Gaby?
    Das war doch die Stimme des
Unholds, des Triebis. Oder?
    „Ja?“ fragte der jetzt. „Wie
fühlt man sich denn? Ihr beiden Armleuchter dachtet wohl, ihr könntet mir in
die Suppe spucken?“
    Ja, er war’s.
    Tim gestikulierte heftig — an
Glockners Adresse.
    Der Kommissar verstand und trat
neben ihn, wo er mithören konnte.
    Durch die offene Wohnzimmertür
fiel Tims Blick auf Plauen. Dem stand kalter Schweiß auf der Stirn. Die langen,
dünnen Finger verknoteten sich ineinander.
    „Häh?“ näselte Tim in den
Hörer, mit perfekt verstellter

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