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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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parkte an einer
dunklen Stelle, unweit vom Haus.
    Diel richtete sein Nachtglas
auf die Heckscheibe und sah: Grobgesicht war nicht allein. Sein Komplize saß
hinter dem Lenkrad, reglos wie eine Gipsfigur.
    Der Unhold wartete.
    Es dauerte nicht lange. Dann
kam Grobgesicht zurück, diesmal durch die Eingangstür.
    Anders ging’s auch gar nicht,
beladen wie der war. Er hätte nicht klettern können.
    Grobgesicht rannte zum Kombi.
    Der Fahrer war schon
ausgestiegen, ein hochgewachsener Typ, und öffnete die Heckklappe.

    Hinein mit der Beute!
    Die beiden arbeiteten gekonnt
zusammen.
    Während der Fahrer Schmiere
stand, lief Grobgesicht noch zweimal ins Haus.
    Jedesmal astete er wie ein
Möbelpacker: schöne Dinge, Kunstschätze und Antiquitäten. Auch eine
Schmuckschatulle schien dabei zu sein.
    Hm, hm, dachte Diel. Die
Konkurrenz schläft nicht. Mal sehen, wer das ist.
    Die Straße war leer, in den
anderen Häusern kein Licht. Und wo Licht brannte, da verstellten dichte Hecken,
Sträucher und Bäume die Sicht. Ein tolles Revier für ungebetene Besucher.
    Jetzt stieg Grobgesicht ein,
und der Kombi fuhr ab.
    Diel wartete einen Moment,
startete dann seinen Wagen, verzögerte, bis der andere hinter der Kurve
verschwand, und schaltete jetzt erst die Scheinwerfer ein.
    Hinterher!
    Der Kombi fuhr stadtauswärts,
dann über eine Schnellstraße nach Norden.
    Ziel war ein kleines Grundstück
in einem der Vororte: Bungalow, schmuckloser Garten ringsum, keine Garage, als
Zugang nur eine Gartenpforte.
    Der Kombi hielt am Bordstein,
die beiden Männer stiegen aus. Während der Fahrer im Bungalow verschwand, wo
jetzt die Lichter angingen, öffnete Grobgesicht die Heckklappe und beugte sich
hinein.
    Diel hattet seinen Wagen
geparkt, zwischen andern, die nur über Laternen-Garage verfügten, war schon
draußen, schloß die Tür ab und freute sich über seine Verkleidung.
    Wie nützlich das jetzt war!
    Das Blut kribbelte. Eine
tollkühne Idee schoß ihm durch den Kopf.
    Rasch ging er zum Kombi, die
Hand mit dem kurzen Schlagstock hinter dem Rücken verborgen.
    Grobgesicht, immer noch in den
Kombi gebeugt, merkte nichts von der Gefahr.
    Diel schlenderte vorbei, wobei
er seine Waffe so hielt, daß der Kollege sie nicht sehen konnte.
    Ein Blick durchs Seitenfenster.
Ja, der Zündschlüssel steckte. Na, großartig!
    Er sah zum Bungalow. Die
Eingangstür war offen, Licht in der Diele, aber der Fahrer nicht zu sehen.
    Der Unhold drehte sich um.
    Grobgesicht hatte ihn jetzt
bemerkt und die Beute, die auf der Ladefläche lag, rasch wieder mit einer
grauen Plane bedeckt.
    Grobgesicht stand hinter dem
Wagen, ein schwitzender, gedrungener Kerl. Er war nervös und starrte Diel an.
    Der trat zu ihm, den
Schlagstock hinter sich.
    „Entschuldigung! Wissen Sie, wo
hier...“
    Peng!
    Blitzartig schlug er zu.
    Ein Volltreffer auf dem breiten
Schädel.
    Grobgesicht fiel um, ohne einen
Laut von sich zu geben.
    Diel schmetterte die Heckklappe
zu, lief nach vorn, warf sich hinters Lenkrad und drehte den Zündschlüssel.
    Der Motor sprang an.
    In diesem Moment kam der Fahrer
aus dem Haus, unter jedem Arm einen großen Karton.
    Logo, sie wollen die Beute
nicht einzeln und freihändig hineintragen. Eine Laterne beschien den Bereich
vor der Pforte. Und möglicherweise lauerte ein neugieriger Nachbar hinter der
Fenstergardine.
    Diel fuhr an, schaltete die
Scheinwerfer ein und sah noch, wie dem Fahrer — einem aristokratischen Typ in
schicker Schale — wie dem also die Kartons aus den Armen fielen.
    Schreckerstarrt verharrte er
auf seiner Schwelle.

16. Logisches Denken
     
    Die Gäste hatten sich
verabschiedet.
    Jedem fiel plötzlich ein, daß
zu Hause niemand war. Vielleicht — wer wollte die Möglichkeit leugnen — hatten
die Einbrecher dort ebenfalls zugeschlagen?
    Außerdem: Gleich würde die
Polizei antanzen. Besser, man fuhr ab, bevor von Promille die Rede war und von
Alkohol-am-Steuer.
    Zurück blieben die drei Rüblers,
Hans und Bärbel Minkmann, Dr. Lothar Niedermacher sowie die TKKG-Bande.
    Tim hatte Gabys Vater
verständigt.
    Der ließ nicht lange auf sich
warten.
    Gleichzeitig traf ein
Streifenwagen ein, den der Kommissar herbeordert hatte.
    Martha Rübler hatte sich etwas beruhigt.
Sie saß auf der Couch und starrte auf ihre Hände — mit den drei, ihr
verbliebenen Ringen.
    „Mein schöner Schmuck“, sagte
sie vor sich hin, tonlos und traurig.
    Worauf ihr Mann zum zweiten Mal
die Euro-Varia-LKSAB erwähnte, als den Versicherer, sowie einen

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