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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Edgar Brischnik nicht zu Fuß verfolgen, war also mit dem
Wagen hier. Allein, wie wir von Edgar wissen. Jedenfalls hat der keinen zweiten
Typ gesehen. Als der Unhold sich den Kombi unter den Nagel gerissen hatte und
damit wegfuhr, mußte er also zwangsläufig sein Fahrzeug hier lassen. Sicherlich
den Wagen, der dort in der Parklücke stand. Das bedeutet: Während wir im
Bungalow waren, ist der Triebi zurückgekommen und hat sein Auto geholt.“
    „Eine verpaßte Gelegenheit“,
sagte Karl. „Übrigens entsinne ich mich. Vorhin, als der Notarzt wegfuhr, kam
ein Taxi. Es hielt dort hinten. Ein Mann stieg aus, ging aber in keins der
Häuser, sondern stieg in einen Wagen. Und fuhr ab.“
    „Konntest du ihn erkennen?“
fragte Glockner.
    Das war unwahrscheinlich, denn
die Entfernung bis zur Parklücke betrug etwa 50 Meter.
    Allerdings stand dort eine Straßenlaterne
und erhellte ihr Umfeld.
    Karl hob langsam die Achseln.
    „Graue Klamotten, nichts
Besonderes, glaube ich. Dunkles Haar und Schnurrbart. Aber beschwören kann
ich’s nicht.“
    „Verkleidung“, sagte Tim.
„Klar. Was haben wir erwartet! Vielleicht tritt er auch als Asylant auf, als
Penner oder Punker.“
    „Kann sich jemand an den Wagen
erinnern?“ fragte Glockner.
    Niemand konnte. Nur soviel
stand fest: Es war kein Ferrari gewesen, kein Porsche und kein Omnibus.
    Karls Tretmühle, die der
Streifenwagen hertransportiert und hier ausgeladen hatte, wurde verstaut im
Kofferraum des BMW.
    Der Kommissar brachte Karl nach
Hause; Tim, Klößchen und Dr. Niedermacher stiegen in die Sause-Ente.
    Damit endete dieser
ereignisreiche Tag.

19. Molnitzka hat Fracksausen
     
    Am nächsten Vormittag gab
Hubert Molnitzka, der Versicherungs-Inspektor, sich frei.
    Die Sonne schien. Die Blätter
der Laubbäume waren bunt. Ferienstimmung. Außerdem hatte Molnitzka sich gestern
abend an einem Vier-Pfund-Schweinebraten überfressen und auch mehr Bier
getrunken als sonst.
    Heute fühlte er sich elend, der
betrügerische Fettwanst. Sein Herz schmerzte. Es war verfettet, müde und nicht
mehr gesund. Molnitzka bewegte sich wenig — und wenn, dann nur die
Kauwerkzeuge. Aber Völlerei und Faulheit zerstören auch die beste Gesundheit.
    Eine Weile schleppte er sich im
Haus herum und musterte die noch nicht verhökerten Beutestücke.
    Der Hehler, den er belieferte,
war in Hamburg zu Hause, also weit weg, kam aber — auf Anruf — mit seinem
Kleinbus und sackte dann ein, was sich hier angesammelt hatte.
    Der Hehler war Molnitzkas
Schulfreund. Sie kannten sich seit Kindesbeinen an. Das gegenseitige Vertrauen
war grenzenlos.
    „Ach! Hm! Naja!“
    Molnitzka betrachtete die neue
Lieferung.
    Gestern abend hatte Diel sie
gebracht. Mit dem Kombi von diesem Plauen, einem Kollegen.
    Ein Husarenstück, was sein
Kumpel sich da geleistet hatte. Aber auch verdammt riskant. Diel ging manchmal
zu weit.
    Andererseits — es waren
wirklich tolle Sachen dabei. Und der Schmuck: traumhaft.
    Molnitzka holte sich eine
Flasche Bier, watschelte hinaus und setzte sich auf die Gartenbank neben dem
Haus.
    Heute nachmittag... ja, heute
nachmittag mußte er einen Kunden besuchen. Ach was! Das hatte Zeit bis nächste
Woche. Er würde anrufen, absagen wegen innerbetrieblicher Komplikationen — und
damit Schluß!
    Er trank aus der Flasche.
    Sonst entspannte ihn das. Aber
heute wirkte das Bier nicht. Immer noch schmerzte das Herz in der Brust.
    Molnitzka vertrödelte den
Vormittag.
    Um halb eins watschelte er zu
dem Kiosk an der Ecke, kaufte sich zwei Packungen Pralinen und die
Mittagszeitung, ein Boulevardblatt, das nicht morgens, sondern erst am späten
Vormittag ausgeliefert wird und sich steigender Auflage erfreut.
    Auf seiner Gartenbank blätterte
Molnitzka durch die Zeitung, hielt plötzlich inne und spürte, wie ihm der Atem
stockte.

    Ein Phantombild sah ihn an.
    Wer das sein sollte — er wußte
es sofort.
    Um Himmels willen! Dieser Typ
sah aus wie Diel.
    Molnitzka las. Die Haare
standen ihm zu Berg. Sein Puls begann zu rasen. Der Ganove atmete mühsam.
    Das konnte doch nicht wahr
sein!
    ... liegt der Kripo die
gesicherte Erkenntnis vor — hieß es im Text — , daß es sich bei dem
Unhold und dem seit langem gesuchten Einbrecher, Fensterbohrer genannt, um ein-
und dieselbe Person handelt.
    Es folgte eine genaue
Beschreibung von Diel.
    Sein Kumpel ein
Sittlichkeitsverbrecher, außerdem gesucht wegen Mordversuchs an seinem Opfer,
jener Frau in Wehmstedt!
    „Und ich“, ächzte Molnitzka,
„habe

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