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Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Titel: Hilfe, mein Chef ist ein Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick van Veen
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über etwas mitteilen, sollten wir das besser im persönlichen Gespräch und nicht per Mail tun. Vermeiden Sie Fehlkommunikation, indem Sie das richtige Medium auswählen. Nur so hat auch die nonverbale Kommunikation eine Chance!
Blinde können hören, Taube können sehen
    Auch wenn wir uns für Signale nicht öffnen, kann es zur Verarmung kommen. Für eine funktionierende Kommunikation brauchen wir nämlich scharfe Sinne. In der Natur ist ein Affe, der nicht sehen kann, zum Tode verurteilt: Ein blind geborenes Jungtier wird nicht alt. Ein Affe, der erst später erblindet, findet keine Nahrung mehr und ist seinen Feinden eine leichte Beute. Schlechtere Überlebenschancen hat auch ein Affe, der nicht hören kann. Er reagiert nicht auf Warnrufe und steht in der Rangordnung weit unten, weil er Laute in der Gruppe nicht wahrnimmt. Tiere in der Natur können schlichtweg nicht überleben, wenn eines ihrer Sinnesorgane keine Signale empfängt.
    Bei uns Menschen sieht es zum Glück etwas anders aus. Mit den entsprechenden Hilfsmitteln können Blinde und Taube durchaus vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sein. Sie nutzen ihre gesunden Sinnesorgane effizienter: Taube können Lippen lesen, Blinde hören weit mehr als Sehende.
    • Schärfen Sie Ihre Sinne, und öffnen Sie sich für Signale. Denn auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn!
    Fehlkommunikation kommt zum Teil dadurch zustande, dass wir im Alltag längst nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, um unsere Sinnesorgane optimal zu nutzen. Die gesendeten Signale sind zudem oft nicht deutlich genug. Wir können aber unseren Empfang ganz einfach verbessern, indem wir genauer hinhören oder hinsehen. Außerdem sollten wir versuchen, die Signale zu interpretieren. Wollen wir eine Botschaft hundertprozentig verstehen, müssen wir mit allen Sinnen für sie offen sein. Dafür sollten wir alle Sinnesorgane schärfen.
Ausgetrickst!
    Neben der Verarmung gibt es noch ein Phänomen, das Fehlkommunikation verursachen kann: Es ist das bewusste Reduzieren oder Verändern von Informationen, sodass das Signal nicht vollständig oder in abgewandelter Form beim Empfänger ankommt.
    Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter möchte berechtigte Kritik an seinem Vorgesetzten üben. Wie macht er das? Er schreibt eine Mail, denn das fällt wesentlich leichter als ein persönliches Gespräch. Dabei muss er seinem Chef nicht direkt in die Augen schauen, und der Boss kann die roten Flecke am Hals seines Angestellten nicht sehen. Der Empfänger seiner heiklen Mitteilung unterbricht ihn nicht, reagiert nicht sofort und hört auch seine zitternde Stimme nicht. Er registriert nur, was ihn über den Bildschirm erreicht. Sie sehen: Anders als beim Phänomen der Verarmung können wir uns auch ganz bewusst dafür entscheiden, dem Empfänger eine reduzierte Botschaft zukommen zu lassen, zum Beispiel eine Botschaft ohne nonverbale Information. Es kommt zur Fehlkommunikation.
    • Wir können Fehlkommunikation auch ganz bewusst auslösen. Dafür halten wir Informationen zurück oder täuschen und manipulieren andere.
    Diese Form der bewussten Fehlkommunikation benutzen wir, um unsere Macht oder unsere Position im sozialen Gefüge zu stärken. Übrigens wird die ganz bewusst fehlerhafte Kommunikation nicht nur bei uns Menschen, sondern in der gesamten Tierwelt praktiziert, während die Verarmung nur bei den Menschen existiert.
    Es gibt sogar Workshops, in denen wir lernen, Signale so zu übermitteln, dass sie ihr Ziel erreichen. Dabei erfahren wir, wie wir unser natürliches Verhalten, wie die Körperhaltung oder die Mimik, unterdrücken können und wie wir als Empfänger durch die äußere Schicht hindurch die eigentliche Botschaft erfassen können.
    Im Wesentlichen gibt es drei Strategien, mit denen wir bewusst Fehlkommunikation verursachen können: Zensur, Täuschung und Manipulation. Schon in jungen Jahren wird uns ihre Wirkung bewusst, und wir lernen, sie zu nutzen. Da der so erzielte Vorteil oft nur von kurzer Dauer ist, sind wir gezwungen, immer wieder auf diese Verhaltensweisen zurückzugreifen, um längerfristig Einfluss auf unser soziales Umfeld auszuüben.
    Sag ich nicht
    In einem Unternehmen entsteht Fehlkommunikation häufig dann, wenn Informationen hängen bleiben, in größeren Betrieben verschwinden sie oft auch ganz einfach. Das kann daran liegen, dass, wie beim Thema Verarmung beschrieben, falsche Kommunikationsmittel gewählt werden, es kann aber auch vorkommen, dass Informationen bewusst

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