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Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Titel: Hilfe, mein Chef ist ein Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick van Veen
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benutzen, kommunizieren sie mit anderen Mitteln: Während Affen zusammensitzen und sich lausen, ziehen wir uns auf den Flur zurück, um mit einem Kollegen die neuesten Klatschgeschichten auszutauschen. Zieht ein Alpha-Affe eine kleine Imponiershow ab, erklärt uns der Chef seine neueste Strategie lieber in einem Endlosmonolog. Und während ein untergeordneter Affe mit einem Grinsen und in gebückter Haltung Unterwürfigkeit bekundet, stimmen wir einen Lobgesang auf die Verdienste unseres Chefs an.
    Sie sehen – oder besser – Sie hören es: Bei uns Menschen spielt die akustische Kommunikation eine wichtige Rolle. Das kommt natürlich auch daher, dass bei uns andere Sinne, zum Beispiel der Geruchssinn, weniger stark entwickelt sind. Die akustische Kommunikation hat natürlich auch den Vorteil, dass die Signale ohne Hilfsmittel eine weitere Entfernung überwinden können. Sender und Empfänger müssen sich beim Austausch hörbarer Signale nicht in unmittelbarer Nähe voneinander befinden. Daher meine Empfehlung: Immer gut zuhören!

8
D ie drei Affen
    Wenn im Büro etwas schiefläuft oder sich die Dinge anders entwickeln als geplant, ist häufig fehlende oder falsche Kommunikation schuld. Es ist wie bei den berühmten drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Bringt man die Probleme zur Sprache, sagen die Angestellten: »Ich wusste nichts davon.« Oder: »Es war nicht klar, ob das auch für mich gilt.« Oder: »Sollen sie doch reden, nach mir die Sintflut.« Der Chef reagiert mit Äußerungen wie »Ich weiß nicht, was in der Belegschaft gespielt wird.« Oder: »Ich bekomme ja kein Feedback.« Oder: »Wenn ich wüsste, was da läuft, dann könnte ich das berücksichtigen.«
    • Probleme im Büro? Oft liegt es an der fehlerhaften Kommunikation.
    Dann werden teure Berater engagiert, Mitarbeiter zu Fortbildungen geschickt, Hochglanzbroschüren gedruckt, informelle Meetings abgehalten und eine »Politik der offenen Tür« eingeführt. In vielen Fällen nützt das leider nichts, oder der Erfolg ist nur von kurzer Dauer. Es ist, als sprächen Kollegen und Chef verschiedene Sprachen. Letzterer achtet nicht auf offensichtliche Signale, und die Angestellten stellen sich taub.
    Wie kann es so weit kommen? Im Wesentlichen gibt es zwei Ursachen der Fehlkommunikation: Verarmung und Lügen bzw. Betrügen.
Ich sehe, rieche, spüre und höre dich nicht!
    Eine kurze Frage, bevor es zur Sache geht: Wussten Sie, dass die rein verbale, also die sprachliche Kommunikation nur fünfzehn Prozent unserer Kommunikation ausmacht? Eine weit größere Rolle in sozialen Prozessen spielt die nonverbale Kommunikation.
    Ich konnte das ganz deutlich beobachten: Auch im Büroalltag läuft die Kommunikation nur zu einem geringen Teil auf der Sachebene. Diese enthält all die Informationen, die wir über die Sprache mitteilen. Wir reden dann tatsächlich nur von Produkten und Dienstleistungen, die für den täglichen Arbeitsprozess notwendig sind. Der ganze Rest ist nonverbale Kommunikation und läuft auf der Beziehungsebene ab. Es handelt sich also um Kommunikationsinhalte, welche die sozialen Prozesse im Büro regeln. Sie glauben mir nicht? Machen Sie doch eine Probe aufs Exempel und überprüfen Sie einmal Ihre E-Mails auf absolut unverzichtbare Inhalte. Es wird sicher nicht viel davon übrig bleiben.
    • Unsere Kommunikation läuft zum größten Teil nonverbal ab.
    Was teilen wir uns nun mit, wenn wir nonverbal kommunizieren? Nun, manche Wissenschaftler vertreten die Auffassung, dass sich die Kommunikation bei allen Tierarten, also auch bei uns Menschen, um die Themen Lebens- und Wohnraum, Fortpflanzung, Besitz, Macht und Neid dreht. Und tatsächlich hängt auch die nonverbale Kommunikation im Arbeitsalltag sehr stark damit zusammen: Wir wollen überleben, wir wollen Geld für unsere Familie verdienen oder ein Haus abbezahlen, und wir legen Wert auf Macht und Status.
    • Nur wenn die nonverbale Kommunikation reibungslos abläuft, klappt das mit der Bürogemeinschaft.
    Gerade für unser Funktionieren als soziale Gruppe ist die nonverbale Kommunikation unabdingbar. Denken Sie nur an das gefürchtete persönliche Gespräch zwischen Angestelltem und Vorgesetztem: Der Mitarbeiter sieht die verschränkten Arme des Chefs, er erkennt die hochgezogenen Augenbrauen und hört dabei, wie dessen Stimme lauter wird. Der Chef riecht den Schweiß des Angestellten, der sich mit dessen Duftwasser mischt, und hört den Stuhl knarren, wenn sein

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