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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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die Wachen verstärkt hatte, sah sie gerade noch ein. Doch das hier ging zu weit. Ihre Pächter waren zum Teil wie vom Donner gerührt; alle wirkten verunsichert und bestürzt. Nur der kleine Teddy, der sich fest an die Hand seines Vaters klammerte, schien uneingeschränkt begeistert. Über das ganze kleine Gesicht strahlend, winkte er dem Ritter zu, und als Gillian daraufhin abermals über die Schulter schaute, sah sie, dass auch ihr Beschützer grüßend die Hand hob. Allein, auch diese kleine Geste vermochte die Wirkung seines spektakulären – und Furcht einflößenden – Auftrittes nicht zu mindern.
    Dunstan wirkte wenig erfreut, der schottische Hauptmann noch weniger. Beide blitzten den Ritter grimmig an, so wie es Gillian gern getan hätte. Allerdings waren Haltung, Etikette und demonstrative Einheit zu diesem besonderen Zeitpunkt wichtiger als offene Unmutsbekundungen. Damit konnte man warten, bis man nicht mehr vor aller Augen mitten im Burghof war. Dann gedachte sie allerdings Klartext mit Sir Bayard zu reden und mit ihrer Meinung über dies überflüssige Spektakel nicht hinter dem Berg zu halten.
    Vorerst aber galt es, die Sitzung zu eröffnen. „Ruft den ersten Bittsteller auf!“, befahl sie ihrem Burgvogt.
    Als Erster trat Felton vor, der seine Anklage gegen den Müller wegen angeblich falschem Wiegen vorbrachte. Dem Vorwurf, falsches Gewicht zu benutzen, sahen sich die Müller häufig ausgesetzt. Bis jetzt hatte man Geoffrey allerdings nie etwas nachweisen können.
    Leider Gottes neigte er dazu, bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Schadenfreude über den Sieg bei der Brautwerbung zur Schau zu stellen, auch wenn bei ihm und seinem Weib der Haussegen häufig schief hing. Möglicherweise waren seine ständigen Sticheleien gegen den Bäcker bloß ein Ausgleich für seine nicht sonderlich glückliche Ehe.
    Was immer der Grund für ihren Zwist sein mochte – Gillian war bemüht, den Eindruck hoheitsvoller Unvoreingenommenheit zu erwecken, derweil der Bäcker seine Klage vorbrachte und der Müller sich süffisant wie immer gegen die Anwürfe verteidigte.
    „Hat sich jemals einer über meine Gewichte beklagt?“, schloss er. „Nein! Weil jeder weiß, dass ich nicht betrüge und nie betrogen habe. Ich bin ein ehrlicher, gottesfürchtiger Bursche.“
    „Ehrlich?“, höhnte der Bäcker, wobei sein Schmerbauch vor Entrüstung zitterte. „Das soll ehrlich sein, wenn einer ausgehöhlte Gewichte benutzt? Wenn einer den Waagschalen mit dem Finger nachhilft? Wenn er mehr verlangt als …“
    „Das reicht!“ Gillian musste dazwischenfahren, sonst hätten sie sich bis in alle Ewigkeiten weitergezankt. „Der Kastellan wird die Gewichte erneut überprüfen. Sollten sie falsch sein, wird Geoffrey den Gesetzen des Königs entsprechend bestraft.“
    „Ach, Mylady!“, nörgelte Felton der Bäcker. „Das sagt Ihr doch immer!“
    Hinter ihr klirrte es leise, als habe Sir Bayard sich bewegt. Zwar hätte sie den Ritter am liebsten gar nicht zur Kenntnis genommen, doch wollte sie unbedingt sehen, woher das Geräusch gekommen war.
    Sir Bayard stand nach wie vor an seinem Platz, jetzt allerdings mit verschränkten Armen. Unter dem Helm, das war ganz offensichtlich, runzelte er vermutlich erbost die Stirn.
    Der Bäcker wurde leichenblass und prallte zurück. „Ich … ich bitte untertänig um Vergebung, Mylady“, stammelte er. „Es war nicht so gemeint. Ich dachte halt, der Müller sollte mal … ach, lasst nur, ist ohnehin egal!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und war im nächsten Augenblick in der Menschenmenge untergetaucht.
    Was den Müller umso schadenfroher zurückließ. Und eine Burgherrin, die noch verärgerter war als ohnehin schon. „Bleibt nur zu hoffen, Geoffrey, dass deine Gewichte haargenau stimmen. Ich an deiner Stelle würde aufhören damit, mich zu benehmen, als hätte ich nicht ein Weib gewonnen, sondern die Königswürde. Anderenfalls könnte ich versucht sein, meine Erlaubnis zum Betreiben der Mühle zu widerrufen und sie auf einen friedfertigeren Müller zu übertragen.“
    Jetzt war es an dem Müller, bleich zu werden. „Sehr wohl, Mylady.“
    „Der Nächste!“, befahl sie, auch weiterhin bemüht, den hinter ihr stehenden Ritter überhaupt nicht zu beachten.
    Was allerdings ein frommer Wunsch blieb.
    Während der Tag sich hinzog, wich Sir Bayard nicht einen Zoll von ihrem Richterstuhl. Sie würdigte ihn zwar keines Blickes, merkte aber genau, wann und warum er die Stirn in

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