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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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beigebracht. Hoffentlich verzog sich der Kerl bald! Bayard fühlte sich plötzlich hundemüde. „Was führt Euch eigentlich her, Dunstan? Burggeschäfte? Oder kommt Ihr nur, um mir die besten Genesungswünsche für meinen Schildknappen zu überbringen?“
    „Ich wollte mich bloß erkundigen, ob wir mit dem Abendmahl noch auf Mylady warten sollen oder nicht“, erwiderte der Verwalter und klopfte an die Tür, die auch kurz darauf aufgetan wurde.
    Dann erschien Gillian auf der Schwelle. Hinter ihr sah Bayard den im Bett sitzenden Knappen, blass, aber bei Bewusstsein, was seine Erleichterung noch verstärkte.
    Der Burgvogt wandte sich an seine Herrin und wollte schon seine Frage stellen, aber sie hob die Hand und ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. Ehrliche Freude lag in ihren grünen Augen, als sie Bayard sah. „Ich glaube nicht, dass Euer Knappe viel abbekommen hat“, sagte sie lächelnd. „Sein Stolz hat offenbar mehr gelitten als seine Gesundheit. Gleichwohl – ich halte es für das Beste, wenn er sich noch Ruhe antut und ein paar Tage aufs Reiten verzichtet. Der nächste Sturz geht vielleicht nicht so glimpflich ab.“
    Bayard trat vor. Dunstan stand wie angewurzelt und rührte sich keinen Zoll. Erst als der Ritter ihm stur in die Augen blickte, wich er einen kleinen Schritt zur Seite.
    „Das wird ihm aber sicher nicht gefallen“, meinte Bayard.
    Sie stimmte ihm zu. „Vermutlich nicht. Allein, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Heute Nacht sollte er bei jedem Wachwechsel geweckt werden. Ich habe einen Eurer Soldaten holen lassen. Der kann auf ihn aufpassen.“ Plötzlich blitzte der Schalk in ihren Augen auf. „Soldaten mögen ja nicht gerade zart besaitete Pfleger sein, aber sie befolgen Befehle. Darauf kann man sich verlassen. Im Gegensatz zu weiblichen Wesen lassen Soldaten sich nicht von hübschen Knaben einwickeln, die sich nicht an Anweisungen halten wollen.“
    Bayard nickte zum Zeichen des Einverständnisses, obwohl das hieß, dass ihm vermutlich eine unbequeme Nacht auf Frederics Pritsche bevorstand – wenig Aussicht auf ungestörten Schlaf, es sei denn, er suchte sich ein anderes Plätzchen, an dem er sein müdes Haupt zur Ruhe betten konnte. „Ich muss mich bei Euch bedanken, Mylady. Für Eure Sorge und Mühe.“
    „Im Augenblick können wir für den Knaben nichts weiter tun“, antwortete sie. „Ihr braucht also nicht zu verweilen.“
    „Ich würde gern bei ihm bleiben, bis mein Gefolgsmann eintrifft.“
    „Wie Ihr meint, Mylord. Sagt ihm, er soll Frederic bei jedem Wachwechsel wecken. Falls er nicht gleich wach wird, soll man mich unverzüglich verständigen.“
    „Wird gemacht, Mylady“, bestätigte er. „Und nochmals besten Dank.“
    Als Bayard in das Krankenzimmer trat, stemmte Frederic sich gerade mit einiger Mühe in eine aufrechtere Lage. „Ich brauche keine Bettruhe!“, betonte er nachdrücklich, die Stimme ein Zwischending aus Empörung und Flehen. „Ich bin wieder ganz bei Kräften. Ehrlich.“
    Er klang auch tatsächlich völlig gesund. Doch Befehl war nun einmal Befehl, ganz gleich, ob er von einem männlichen oder einer weiblichen Vorgesetzten stammte. „Du tust gefälligst, was Lady Gillian dir gesagt hat!“, befahl Bayard, der sich neben dem Bett auf einen Schemel setzte. „Es sei denn, du hast uns bisher verschwiegen, dass du ein Medikus bist. Böse Kopfschmerzen?“
    „Es geht.“
    Es klopfte an die Tür, und auf Bayards „Herein!“ hin trat Robb ein, ein Hüne von einem Kerl, kräftig gebaut und mit kurz geschorenem Schädel. Er stammte aus der nördlichen Grafschaft Yorkshire, wo er Gerüchten zufolge in seiner Jugend mal Wilddieb gewesen sein sollte. Nach Bayards Eindruck war das so abwegig nicht, denn der Bursche war ein ausgezeichneter Fährtenleser und in dieser Kunst erheblich besser bewandert als die meisten seiner Kameraden.
    Im Übrigen, so Bayards Gefühl, hatte es ihm die rothaarige Dienstmagd ziemlich angetan.
    „Ich soll hier ein wenig die Krankenpflegerin spielen“, brummte Robb grinsend.
    Frederic zog die Stirn kraus und wandte sich verstohlen an seinen Herrn, der gerade gehen wollte. „Wenn schon Krankenpflege“, raunte er, „dann fragt doch Lady Gillian, ob sie mir nicht Dena schicken kann, ja?“
    Bayard konnte es dem Jungen nicht verdenken, dass ihm eine hübsche Maid lieber war als der hünenhafte Robb. Doch wie schon von Lady Gillian erwähnt: Robb hatte sich an seine Anweisungen zu halten, einerlei, was für Drohungen oder

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